Reform AHV 21 Studie zeigt Notwendigkeit der AHV-Reform
Die Reform AHV 21 ist ein Schritt, die Auswirkungen des demografischen Wandels aufzufangen. Die Kosten sind aber ungleich verteilt.
Die Anzahl Personen mit Alter ab 65 Jahren wird in der Schweiz bis 2040 um etwa 51 Prozent steigen, die Anzahl der Personen im Erwerbsalter dagegen praktisch gleich bleiben. Das ändert die Finanzperspektive der AHV, denn es sind genau die fehlenden Nachkommen, welche die Stabilität der 1. Säule untergraben. Die AHV-Rentenversprechen übersteigen laut aktueller Gesetzgebung die künftigen Einnahmen um circa 126 Prozent des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) oder etwa 900 Milliarden Franken. Dagegen ist das Vermögen des AHV-Ausgleichsfonds mit fast 50 Milliarden Franken winzig.
AHV 21 – Verbesserung für alle?
AHV 21 – Verbesserung für alle?
Die derzeit diskutierte Reform AHV 21 kann die Finanzierungssituation der 1. Säule verbessern. Die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre und die Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,4 Prozentpunkte würden die aktuelle Finanzierungslücke um circa ein Drittel reduzieren. Mit fast 90 Prozent des BIP bleibt die Lücke aber immer noch gross. Die Kosten dieser Reform werden auf den Schultern der jüngeren Bevölkerung lasten (siehe Abbildung).
Junge Generationen finanzieren AHV-Sanierung
AHV ist nicht der einzige Schuldenberg
AHV ist nicht der einzige Schuldenberg
Mit einer expliziten Staatsverschuldung von 26 Prozent des Bruttoinlandprodukts (2019) steht die Schweiz im internationalen Vergleich vorbildlich da. Rechnet man die implizite Staatsschuld – AHV, aber auch Gesundheit, Pflege, Ergänzungsleistungen und Arbeitslosigkeit – von über 300 Prozent hinzu, so beläuft sich die tatsächliche Schuldenquote der Schweiz auf fast 330 Prozent des BIP. Abzüglich der bestehenden expliziten Vermögen in Höhe von 48 Prozent des BIP beträgt die Nachhaltigkeitslücke hierzulande somit rund 280 Prozent des BIP. Dies lässt noch ausser Acht, dass auch der Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft bezahlt werden muss.
Zukunftsausblick und Lösungsansätze
Zukunftsausblick und Lösungsansätze
Kinder sind unsere Zukunft, doch sie brauchen auch eine gesunde Grundlage für eigene Zukunftsperspektiven. Die Anhebung der Mehrwertsteuer und der AHV-Beitragssätze sowie die Finanzierung der AHV über den Staatshaushalt oder die Zentral- bankgewinne belasten vorderhand die jungen und zukünftigen Generationen. Mögliche Massnahmen, mit denen sich die Älteren beteiligen, umfassen eine Verkürzung der Rentenbezugszeit, eine Reduktion der Renten oder eine temporäre Dämpfung der AHV-Rentenanstiege. Die zentrale politische Herausforderung besteht darin, die Perspektive der wählerstarken Ü-50-Jährigen auszuweiten und die jüngeren Generationen am gesellschaftlichen Zukunftsnarrativ der Schweiz teilhaben zu lassen.
Sie interessieren sich für die Details?
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