Berechnung der Amortisation einer Hypothek mit Hilfe der Steuerunterlagen und einem Taschenrechner.
Bild: UBS

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Im Zusammenhang mit Hypotheken bedeutet Amortisation die Rückzahlung eines Hypothekarkredits.
  • Maximal zwei Drittel des Verkehrswerts Ihres Eigenheims werden durch die sogenannte erste Hypothek finanziert, die Sie nicht zwingend zurückbezahlen müssen.
  • Die zweite Hypothek müssen Sie innerhalb von 15 Jahren amortisieren.
  • Bei der direkten Amortisation wird die Schuld in regelmässigen Abständen um einen fixen Betrag reduziert.
  • Bei der indirekten Amortisation fliessen die Beträge zur Schuldbegleichung in eine Vorsorgelösung wie die Säule 3a.

Was bedeutet Amortisation eigentlich? Amortisation ist der Fachbegriff für die Begleichung einer Schuld, somit auch einer Hypothek auf einem Haus. Sie erfolgt bei Zweithypotheken meist in regelmässigen Tranchen. Wenn es sich bei der Ersthypothek um eine Festhypothek handelt, kann sie nach Ende ihrer Laufzeit erneuert oder auf ein Mal amortisiert werden.

Erste Hypothek muss nicht amortisiert werden

Ein Eigenheim kann grundsätzlich bis zu 80 Prozent seines von der Bank festgelegten Verkehrswerts mit Hypotheken finanziert werden. Bis zu einer Obergrenze von zwei Dritteln des Wertes erfolgt die Finanzierung über die sogenannte erste Hypothek. Hier schreibt das Gesetz keine Amortisation vor, Sie können sie im Grundsatz somit beliebig lange stehen lassen. Der restliche Anteil wird über die Zweithypothek finanziert. Diese muss in einem Zeitraum von maximal 15 Jahren zurückbezahlt werden.

Direkte Amortisation der Hypothek

Eine Hypothek lässt sich auf zwei Arten amortisieren: direkt oder indirekt. Bei der direkten Amortisation wird die Schuld regelmässig um einen fixen Betrag reduziert, in der Regel vierteljährlich. So verringert sich der Schuldbetrag und damit auch die Zinslast. Auf der anderen Seite kann in der Steuererklärung ein weniger hoher Betrag unter den Abzügen aufgeführt werden, womit die Steuern steigen.

Die Berechnung der direkten Amortisation

Die Tranche zur Amortisation einer Hypothek lässt sich einfach berechnen: Um die jährliche Tranche zu erhalten, teilen Sie einfach den Betrag der Hypothek durch die 15 Jahre. Und wenn die Amortisation vierteljährlich erfolgt, wird die Jahrestranche nochmals durch vier geteilt. Mit konkreten Zahlen: Beläuft sich die Zweithypothek auf eine Summe von 150 000 Franken, müssen bei 15 Jahren Laufzeit pro Jahr 10 000 Franken zurückbezahlt werden, respektive 2500 Franken pro Quartal.

Indirekte Amortisation mit 3. Säule

Bei der indirekten Amortisation  wird pro Quartal oder Jahr gleich viel zurückgezahlt, allerdings gehen die Tranchen nicht an die Bank; Sie zahlen sie dafür in eine Vorsorgelösung ein, die Sie der Bank als Sicherheit verpfändet haben. Meist erfolgt die indirekte Amortisation über die Säule 3a. Mit der indirekten Amortisation bauen Sie Vorsorgeguthaben auf und sparen zusätzlich Steuern, da Vorsorgebeiträge in der Steuererklärung als Abzüge aufgeführt werden können. Spätestens bei der Pensionierung wird das Kapital ausbezahlt. Dann wird die Hypothek, soweit notwendig, mit den Vorsorgegeldern reduziert.

Beratung zur Hypothek

Haben Sie Fragen zur Amortisation? Oder generell zu Hypotheken? Lassen Sie sich kostenlos und unverbindlich beraten, online oder vor Ort in der Geschäftsstelle.

Direkte und indirekte Amortisation im Vergleich

Eine indirekte Amortisation ist finanziell häufig vorteilhafter als die direkte. Ob das auch für Sie zutrifft, hängt von den Zinsen und von Ihrer persönlichen Steuersituation ab. Das Rechenbeispiel zeigt die Unterschiede zwischen direkter und indirekter Amortisation auf. Es beruht auf einer Schuld für die zweite Hypothek in der Höhe von 200 000 Franken, die nach 15 Jahren amortisiert sein soll. Die weiteren Annahmen: Hypothekarzinssatz 3%, Zinssatz Säule 3a 0.05% (analog Fisca-Konto), Grenzsteuersatz 33% (= Steuersatz, mit dem die nächste Einkommenseinheit belastet wird – Vermögenssteuer wird nicht berücksichtigt), Amortisationszahlungen respektive Einzahlungen in die Säule 3a jeweils gegen Ende des Jahres, Kapitalsteuer auf ausbezahltem 3a-Guthaben 6%.

Kostenpunkt

Kostenpunkt

Direkte Amortisation

Direkte Amortisation

Indirekte Amortisation

Indirekte Amortisation

Kostenpunkt

Amortisierter Betrag

Direkte Amortisation

200 000

Indirekte Amortisation

200 000

Kostenpunkt

Hypothekarzinsen

Direkte Amortisation

48 000

Indirekte Amortisation

96 000

Kostenpunkt

Steuerersparnis durch Abzug der Schuldzinsen

Direkte Amortisation

–15 900

Indirekte Amortisation

–31 700

Kostenpunkt

Zinsgutschriften Säule 3a

Direkte Amortisation

 

Indirekte Amortisation

–700

Kostenpunkt

Steuerersparnis durch Abzug der Säule-3a-Beiträge

Direkte Amortisation

 

Indirekte Amortisation

–66 000

Kostenpunkt

Kapitalauszahlungssteuer Säule 3a

Direkte Amortisation

 

Indirekte Amortisation

12 000

Kostenpunkt

Kosten total

Direkte Amortisation

232 100

Indirekte Amortisation

209 600

Kostenpunkt

Vorteil indirekte Amortisation

Direkte Amortisation

 

Indirekte Amortisation

22 500

Pro und Contra: Amortisation der ersten Hypothek

Mit der Amortisation der ersten Hypothek reduzieren Sie, genau wie bei der Zweithypothek, sowohl Ihre Schulden wie auch die Zinslast. Beim Abschluss der ersten Hypothek lässt sich die Rückzahlung festlegen. Ohne eine solche Vereinbarung sollte bei Festhypotheken immer die Laufzeit berücksichtigt werden, denn bei der vorzeitigen Rückzahlung einer Hypothek kommt eine Vorfälligkeitsentschädigung hinzu. Am Ende der Laufzeit haben Sie die Wahl: Sie können die Schuld voll zurückzahlen, die Hypothek teilweise zurückzahlen oder verlängern respektive erneuern. Bei den variabel verzinsten SARON Hypotheken von UBS ist eine Amortisation jeden Monat (UBS SARON Flex) oder alle 13 Monate (UBS SARON) möglich.

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Die erste Hypothek zu amortisieren hat neben den genannten Vorteilen auch Nachteile: Sie können in der Steuerrechnung keine Schuldzinsen mehr absetzen, das Geld steht nicht mehr für Anlagen, Vorsorge, Renovation oder Pflegeleistungen zur Verfügung und der Entscheid kann nach der Pensionierung häufig nicht rückgängig gemacht werden, da die Möglichkeiten einer Hypothekenerhöhung aufgrund tieferer Einnahmen eingeschränkt sein können. Ob sich eine Amortisation der ersten Hypothek nach Ende der Laufzeit für Sie lohnt, müssen Sie genau prüfen. Folgende Fragen stehen dabei im Vordergrund:

  • Wie hoch ist die Zinslast bei der erneuerten Hypothek?
  • Welche Steuererhöhung resultiert aus einer Amortisation aufgrund der tieferen Abzüge? Unter Berücksichtigung des Steuerdomizils und der individuellen Vermögens- und Einkommenssituation
  • Werden durch die Amortisation bestehende Anlagen verkleinert und damit Anlageerträge geschmälert?
  • Verfügen Sie über Bargeldreserven, die für die Amortisation eingesetzt werden können?
  • Sind nach einer Amortisation noch genügend hohe Vermögensreserven da für allfällige Renovationen oder für nicht eingeplante Ausgaben, etwa im Fall der Pflegebedürftigkeit oder für den Ersatz eines ausgefallenen Fahrzeugs?
  • Wie hat sich der Wert der Immobilie entwickelt?

Eine generelle Empfehlung zur freiwilligen Amortisation gibt es nicht. Beantworten Sie für sich die Fragen und wägen Sie die einzelnen Faktoren gegeneinander ab. Ihre Antworten sind auch eine gute Grundlage für eine Beratung durch eine Expertin oder einen Experten. Häufig stellt sich Besitzerinnen und Besitzern eines Eigenheims die Frage der Amortisation im Zusammenhang mit der bevorstehenden Pensionierung, da diese grossen Einfluss auf die Einkommenssituation hat. Für diese Situation ist es ideal, wenn Sie 10 bis 15 Jahre vor Ihrer Pensionierung die Amortisierung im Rahmen eines umfassenden Vorsorge-Plans mit Ihrer Bank thematisieren.

Haben Sie Fragen zu Pensionierung und Wohneigentum?

Ihre Kundenberaterin oder Ihr Kundenberater geht in einem persönlichen Gespräch auf Ihre individuelle Situation ein und schlägt Ihnen die passenden Möglichkeiten vor.

Häufige Fragen zur Amortisation

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