Gewusst wie: nachhaltig renovieren und sanieren
Was Ihnen eine energieeffiziente Sanierung bringt, worauf Sie achten sollten und wie sich die Renovation finanzieren lässt.
Was vor einigen Jahrzehnten noch als Science-Fiction galt, ist heute Realität: Wohnhäuser, die auch Energie erzeugen. Sie gewinnen dank der Klimadebatte und den in der Strategie «Nachhaltige Entwicklung 2030» formulierten Zielen für die Schweiz immer mehr an Bedeutung. In einer Wohnsiedlung in Männedorf im Kanton Zürich etwa bezahlen 16 Familien keinen einzigen Rappen für Strom und Heizung, zumindest, wenn sie sich an ihr Energiebudget halten. Der Grund: Die Wohnsiedlung ist energieautark. Das heisst, dass die notwendige Energie wie Strom und Wärme komplett vor Ort erzeugt wird.
Gebäude verursachen Treibhausgasemissionen
Gebäude verursachen Treibhausgasemissionen
Trotz einiger Vorzeigeprojekte wirkt ein Blick auf die Schweizer Durchschnittswerte ernüchternd. Noch immer verursachen Gebäude und Industrie je einen Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen in der Schweiz. Ein weiterer Drittel wird durch den Verkehr und knapp ein Fünftel durch die Landwirtschaft und die Abfallbehandlung erzeugt.
Führt man sich vor Augen, dass in der Schweiz über eine Million Häuser nicht oder kaum gedämmt sind und zwei Drittel der Gebäude fossil oder elektrisch beheizt werden, wird das vorhandene Potenzial zur Senkung des Treibhausgasausstosses und langfristig auch der Kosten deutlich. Vielfach bewirken bereits wenige bauliche Massnahmen eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs und des Treibhausgasausstosses.
Klimafreundlich renovieren lohnt sich
Klimafreundlich renovieren lohnt sich
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Renovationsfinanzierung: Hypothek und Fördermittel
Renovationsfinanzierung: Hypothek und Fördermittel
Da die öffentliche Hand aufgrund von Umweltfaktoren und (drohender) Strom-/Kraftstoffknappheit ein grosses Interesse an einer Senkung des Energieverbrauchs hat, wird ökologisches Bauen respektive Umbauen von Bund und Kantonen mit Subventionen unterstützt, was die Finanzierung erleichtert. Die konkreten Fördermassnahmen unterscheiden sich je nach Kanton oder Gemeinde. Das Bauamt Ihrer Gemeinde oder Ihre regionale Energiefachperson kann weitere Auskünfte erteilen. Auch folgende Webseiten helfen weiter:
- Das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen – Informationen zu Förderbeiträgen und Gesuchstellung
- Energiefranken – Suchmaschine für Energieförderung nach Gemeinden
- Energieschweiz – ein vom Bundesrat lanciertes energiepolitisches Instrument mit vielen Informationen
Zur Finanzierung der Renovierungskosten verfügen Sie idealerweise über Mittel auf Ihrem Fonds- oder Sparkonto. Alternativ – respektive ergänzend – ist es auch möglich, bei selbst bewohntem Wohneigentum Vorsorgegelder (Guthaben der Pensionskasse und der 3. Säule) vorzubeziehen oder zu verpfänden. In der Regel ist hier von einem Bezug aufgrund von WEF (Wohneigentumsförderung) die Rede. Bei einer WEF ist zu beachten, dass dies alle fünf Jahre möglich ist und ein Mindestbetrag von 20 000 Franken gilt. Bei der Finanzierung über Pensionskassen-Gelder (PK) sind zudem einige Einschränkungen ab einem Alter von 50 Jahren wirksam. Als dritte Variante bietet sich eine Aufstockung der Hypothek zur Finanzierung der Sanierung an. Ob und bis zu welchem Betrag dies möglich ist, hängt von der Höhe der Belehnung Ihrer Liegenschaft ab: Die neu bewilligte Gesamthöhe der Hypothek darf für selbst genutzte Eigenheime höchstens 80 Prozent des Liegenschaftswerts ausmachen. Zudem ist auch trotz der Erhöhung die Tragbarkeit stets zu gewährleisten.
Bei Renovationsvorhaben und energieeffizienten Sanierungen hilft Ihnen UBS mit dem Produkt «UBS Hypothek Renovation». Dieses bietet besonders attraktive Zinskonditionen und eine zusätzliche Zinsreduktion bei vorhandenem Minergie®-Zertifikat oder GEAK®-Ausweis der Klassen A oder B oder bei einem Anteil energetischer Baumassnahmen von mind. 50% der Gesamtkosten.
Drei Ansatzpunkte für umweltfreundlichere Häuser
Drei Ansatzpunkte für umweltfreundlichere Häuser
Umweltfreundliche Gebäude haben eine gute Isolation, die den Wärmeverlust reduziert. Um die Isolation Ihres Hauses zu ermitteln, lassen Sie am besten die Durchlässigkeit von Fenstern, Türen, Estrich, Keller und Fassade durch eine Fachperson beurteilen. Eine Sanierung der Schwachstellen zahlt sich, je nach Ausgangssituation, häufig schon nach wenigen Jahren aus und erhöht zudem den Wohnkomfort.
Auch über falsche Lüftung geht wertvolle Heizenergie verloren. Automatische Lüftungssysteme erhöhen die Effizienz des Hauses, sparen Heizkosten und verhindern Schimmelbildung. Isolation wie auch ein Lüftungssystem können zudem den Wiederverkaufswert einer Liegenschaft erhöhen. Nachhaltigkeitskriterien dürften für die Bewertung von Immobilien generell eine immer grössere Rolle spielen.
Nicht zuletzt ist auch der Ersatz einer alten Ölheizung eine Massnahme, welche die Energieeffizienz eines Gebäudes deutlich erhöhen kann. Für den Ersatz von Öl- und Gasheizungen haben die Energiedirektoren der Kantone verschiedene Auflagen formuliert, die in den «Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich» (MuKen) zusammengefasst sind. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Website der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren unter Energieberatung. Der ideale Zeitpunkt für den Ersatz einer Heizung ist sorgfältig mit Fachpersonen zu definieren.
Wie energieeffizient ist mein Haus?
Wie energieeffizient ist mein Haus?
Wer bestätigt Ihnen, ob Ihr Haus wirklich energieeffizient ist? Der Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK®) gibt darüber verlässlich Auskunft. In einigen Kantonen ist dieser Ausweis obligatorisch für Neubauten und bei Handänderungen. In den meisten Kantonen steht es Ihnen frei, ob Sie die Prüfung dafür durchführen lassen möchten. Die Analyse beurteilt die Energieeffizienz Ihres Hauses in den Aspekten Gebäudehülle, Technik und elektrische Einrichtungen und stuft es in eine der Energieeffizienzklassen A (höchste) bis G (tiefste) ein.
Wenn Sie eine Expertin oder einen Experten für die Erstellung eines Gebäudeenergieausweises suchen, hilft Ihnen die Website geak-tool.ch weiter – wählen Sie am besten eine Fachperson, die aus Ihrer Region kommt und in einem Fachgebiet tätig ist, welches für Ihr Projekt am relevantesten ist. Also eine Architektin bei möglichen Umbauten oder einen Gebäudetechnikexperten, wenn Sie an einer Wärmepumpe interessiert sind. Übrigens: Mit der Ausweisvariante GEAK® Plus erhalten Sie auch drei auf Ihr Gebäude zugeschnittene Varianten zur energetischen Modernisierung aufgezeigt.
Energieeffizienz – die drei wichtigsten Fragen
Energieeffizienz – die drei wichtigsten Fragen
1. Wie energieeffizient ist mein Haus?
Um dies herauszufinden, bietet es sich an, einen GEAK® (Gebäudeausweis der Kantone) in Auftrag zu geben. Dieser Ausweis zeigt, wie energieeffizient Ihr Eigenheim ist. Sie erhalten damit einen Expertenbericht über die Energieeffizienz der Gebäudehülle und den standardmässigen Energieverbrauch Ihres Eigenheims. Dies hilft Ihnen, Renovierungen und Sanierungen langfristig zu planen.
2. Was kostet mich ein normaler GEAK®?
Wenden Sie sich hierzu an einen zertifizierten GEAK®-Experten, er offeriert die Erstellung aufgrund Ihres Eigenheims. Die Kosten für ein Einfamilienhaus belaufen sich auf 600 bis 700 Franken, für einen GEAK® Plus bei einem Einfamilienhaus auf 1400 bis 2100 Franken. Für GEAK® Plus gewähren viele Kantone Fördergelder.
3. Was bringt mir die Energieeffizienz?
Dafür sprechen drei Gründe. Erstens tragen Sie aktiv zu einer intakten Umwelt für nachfolgende Generationen bei. Zweitens sparen Sie Energie und damit Heiz- und Nebenkosten; je höher die Energiepreise, desto stärker spüren Sie dies. Drittens kann ein regelmässiger Unterhalt den Marktwert Ihrer Liegenschaft erhöhen. Dieses Argument gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Suchen Sie nach einem Handwerksbetrieb in Ihrer Region?
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Von der kleinen Reparatur bis zur Verwandlung eines Raums in eine Wohlfühloase: Passende Handwerkerinnen und Handwerker vereinfachen Immobilienbesitzenden das Leben. Nur, wie findet man sie? Die Wohneigentumsplattform Houzy bringt Sie mit geprüften Fachleuten in Ihrer Region zusammen.