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Angesparte Vermögen auf Sparkonten erzielen heute wenig bis gar keinen Zins mehr. Wenn Sie Ihr Vermögen schrittweise aufbauen möchten, lohnt es sich daher, andere Optionen in Betracht zu ziehen. Wir zeigen Ihnen auf, wie es zum Tiefzinsumfeld gekommen ist, was das fürs Anlegen bedeutet und welchen Handlungsspielraum Sie haben.

Gut für die Konjunktur, …

Die Negativzinsen, welche die Schweizerische Nationalbank (SNB) hierzulande Anfang 2015 auf Girokonten einführte und die uns seither begleiten, sind eine Reaktion auf mehrere globale Wirtschaftseinbrüche seit der Jahrtausendwende. Mit derartigen Massnahmen wollen Notenbanken die Konjunktur verstärken. Das Sparen und das Halten grösserer Bargeldbeträge werden bewusst weniger attraktiv gemacht, damit mehr Geld ausgegeben und so die Wirtschaft angekurbelt wird. Zudem zwang die Staatsschuldenkrise in der Eurozone viele Zentralbanken dazu, die Leitzinsen zu senken und gar Negativzinsen einzuführen. Übrigens sanken die Zinsen weltweit schon vor den Wirtschaftskrisen, unter anderem aufgrund tiefer Inflation und des globalen Trends zu einer immer älter werdenden Bevölkerung.

… aber nicht für die Altersvorsorge

Was gut sein kann für die Entwicklung der Wirtschaft und in der Folge für die Beschäftigung, hat allerdings seinen Preis: Kommt bei tiefen bis negativen Zinsen noch die Inflation hinzu, verlieren Sparguthaben real an Wert, da Geldwert und Kaufkraft unter dem Strich stärker abnehmen, als die Guthaben wachsen.

Betroffen sind davon die institutionellen Anleger und damit letztlich die gesamte arbeitstätige Bevölkerung. Denn Pensionskassen gehören zu den bedeutendsten Anlegern. Die Zinssituation führte bei allen institutionellen Anlegern zu einer Renditejagd («hunt for yield») und bei vielen Pensionskassen dazu, bei den Ausgaben, also den neu ausbezahlten Renten, zu sparen.

Vielfach sind Frauen von dieser Entwicklung hinsichtlich der Rente stärker betroffen als Männer. Sei es, weil ihr Einkommen geringer ist, ihr Arbeitspensum tiefer oder weil ein Erwerbsunterbruch ihr maximales Rentenvolumen im Alter sowieso bereits verringert hat. Zusätzlich führen niedrige Zinsen in Kombination mit einer älter werdenden Bevölkerung dazu, dass Pensionskassen die Umwandlungssätze für die Rentenberechnung senken. Das bedeutet für Arbeitnehmende, dass sie nach der Pensionierung mit einem tieferen monatlich ausbezahlten Rentenbetrag rechnen müssen.

Wie Sie trotzdem gewinnbringend Anlegen können

Klassisches Sparen ist somit keine Option mehr. Stattdessen ist Anlegen angesagt. Alternativen zum Sparkonto gibt es durchaus und diese bieten auch im Niedrigzinsumfeld Chancen auf reales Wachstum, da sie von der Wirtschaftsentwicklung profitieren, die wiederum durch die tiefen Zinsen angekurbelt wird. Die wichtigsten Möglichkeiten für Sie im Überblick:

Aktien mit zwei Ertragsmöglichkeiten

Mit Aktien erwerben Sie Anteile einer börsenkotierten Firma. Diese Wertpapiere können auf zwei Arten zum Wachstum Ihres Vermögens beitragen: Häufig werden in guten Geschäftsjahren Dividenden an die Aktionärinnen und Aktionäre ausgeschüttet. Und positive Erwartungen in die wirtschaftliche Entwicklung führen zu einem höheren Aktienwert. So realisieren Sie beim Verkauf der Aktie einen Gewinn.

Andererseits führt der Verkauf von Aktien nach einer negativen Marktentwicklung zu einem Verlust. Wie für die meisten Anlagemöglichkeiten gilt auch hier, dass es einen genügend langen Zeithorizont braucht und sowohl der Einstieg wie auch der Ausstieg über längere Zeiträume erfolgen sollten.

Obligationen mit tieferer Rendite und geringerem Risiko

Obligationen sind eine Form von Krediten an Firmen oder staatliche Einrichtungen. Sie haben eine definierte Laufzeit, nach der Sie den einbezahlten Betrag zurückerhalten. Der jährlich ausgeschüttete Zinssatz ist für die ganze Laufzeit fixiert. Obligationen verfügen im Gegensatz zum Sparkonto über eine höhere Renditechance und weisen ein tieferes Anlagerisiko als Aktien aus. Die spezifischen Risiken dieser Anlageklasse sind das Ausfallrisiko und das Risiko eines Wertverlusts aufgrund steigender Zinsen. Bei ausländischen Obligationen wie auch Aktien fällt zusätzlich das Währungsrisiko ins Gewicht: Die Währung, in der das Wertpapier gekauft wurde, kann gegenüber dem Schweizer Franken an Wert verlieren.

Kombinationen von Fonds und Mandaten

Im Gegensatz zu Anlagen von nur einer oder von wenigen Firmen können mit einer breiten Streuung Risiken verkleinert und Chancen erhöht werden. Dies bedingt nicht mehr Vermögen und ist einfach mit Fonds oder mit einem Vermögensverwaltungsmandat umsetzbar.

Bei Fonds investieren Sie Ihr Geld entweder in bestimmte Aktientypen, etwa Anteile von Unternehmen, oder in eine Kombination verschiedener Anlagen. Sie wählen dabei einen oder mehrere bestehende Fonds aus, die Ihrer Anlagestrategie und Ihrem Risikoprofil entsprechen.

Bei einem Vermögensverwaltungsmandat, wie etwa bei UBS Manage, delegieren Sie die Vermögensverwaltung an die Expertinnen und Experten der Bank, legen aber selber die Leitlinien für die Zusammenstellung Ihres Portfolios fest.

Auch bei Fonds und Mandaten tragen Sie das Risiko von Kursverlusten, allerdings ist dieses breiter gestreut und somit potenziell tiefer. Zudem müssen Sie noch die jeweils anfallenden Gebühren berücksichtigen.

Termin vereinbaren für den UBS Finanz-Check

Wenn Sie wollen, dass Ihre Finanzplanung im Einklang mit Ihrer persönlichen Situation steht, und Sie anwendbare Tipps dazu schätzen, vereinbaren Sie am besten einen Termin für den kostenlosen UBS Finanz-Check. Sie wählen, ob Sie sich von zu Hause aus via Videoberatung oder in der nächsten UBS-Geschäftsstelle beraten lassen wollen, und erhalten unverbindliche Tipps, wie Sie Ihre finanzielle Situation optimieren und von höheren Ertragschancen profitieren können.

Eigenes Haus oder Immobilienfonds

Die tiefen Hypothekarzinsen machen Wohneigentum meist attraktiver gegenüber der Miete. Eine gut ausgewählte und unterhaltene Liegenschaft steigt in der Regel im Wert und kommt für Sie auf lange Sicht häufig günstiger zu stehen als eine Mietwohnung. Wie jede Anlage hat auch Wohneigentum spezifische Risiken, die Sie kennen müssen: Vermittlungs- und Instandhaltungskosten auf der einen Seite, Wertverluste bei zu hohen Kaufpreisen auf der anderen Seite.

Via Fonds können Sie auch in einen «Korb» mit verschiedenen Immobilien investieren und haben so die Möglichkeit, mit einem im Vergleich zum Hauskauf geringen Kapitaleinsatz von positiven Entwicklungen in diesem Markt zu profitieren.

Unabhängig vom Zinsniveau immer diversifizieren und Ziele definieren

Zunehmend gefragt sind nachhaltige Anlagen, weswegen in diesem Bereich immer mehr Produkte angeboten werden. Neben Aktien, Obligationen, Fonds oder Immobilien existieren auch alternative Anlagemöglichkeiten, die jedoch ein entsprechend hohes Wissen voraussetzen.

Welche Anlagen Sie auch immer auswählen: Legen Sie eine Strategie fest und ordnen Sie zuerst Ihre Bedürfnisse entlang Ihres Anlagehorizontes.

  • Kurzfristige Liquidität: Wie viel Geld benötigen Sie für Ihren Lebensstandard und als Reserve für unvorhergesehene Ausgaben wie beispielsweise eine Zahnsanierung?
  • Langfristige Bedürfnisse: Wie viel benötigen Sie für Ihr Leben nach der Pensionierung oder für den geplanten Kauf von Wohneigentum?

Sobald der Anlagehorizont fixiert ist, sollten Sie Ihr Risikoprofil ermitteln. Dieses ist individuell und umfasst Ihre Risikofähigkeit – kurz gesagt, welchen Verlust Sie emotional und finanziell tragen können – und Ihre Risikobereitschaft. Dieses Profil können Sie in den Grundzügen selber erstellen, aber meist ist es sinnvoller, dies im Rahmen eines Beratungsgesprächs zu ermitteln.

Ihr Risikoprofil und Ihr Anlagehorizont bilden die Basis, um für Sie ein diversifiziertes Anlageportfolio zu erstellen, mit dem Sie Ihre finanziellen Ziele erreichen und das Anlagerisiko auf mehrere Investitionen verteilen. UBS unterstützt Sie gerne dabei, die Anlagestrategie festzulegen und ein Portfolio darauf auszurichten.

Anlegen: Tipps, Tools, Möglichkeiten und Beratung

Erfahren Sie, wie Sie mit unseren Anlagelösungen Ihr Vermögen nachhaltig aufbauen können.