Wer Millionär werden will, braucht eine Strategie, die über alle Lebensphasen aufgeht – ähnlich wie im Spiel des Lebens. Illustration: Raffinerie AG

Seine Fantastilliarden sind legendär. Doch so einfach wie Dagobert Duck wird man nicht mehr reich. Warfen solide Anlagen früher risikolos Zinsen ab, stellen sie heute ein zinsloses Risiko dar. Wie bloss soll man Ersparnisse bilden?

Schnauf statt Schnäppchen

Zuerst einmal gilt: «Wenn du es eilig hast, gehe langsam.» Das bedeutet, Spekulationsvehikel zu meiden, die eine vermeintlich «sichere, schnelle Rendite» versprechen. Denn keine Rendite kommt ohne Risiko daher. Ebenso wichtig ist es, das Bewusstsein für seine Bedürfnisse zu schärfen – von der Wintergarderobe über Versicherungen bis zum Handyabo. Was brauche ich wirklich? Woran habe ich morgen noch Freude? Wer das herausfindet, lässt sich nicht von jedem Trend verführen. Statt sich lustlos auf Entsagung zu trimmen, heisst es, sich lustvoll von Überflüssigem zu befreien.

Disziplin durch Dauerauftrag

Allerdings lässt der Sparwille meist rasch nach. Clevere überlisten sich darum selbst, indem sie sich Grenzen setzen: Sie richten Daueraufträge ein. So empfiehlt es sich, beispielsweise direkt vom Lohnkonto etwas Geld für die Steuern, für die Amortisation von Hypotheken und fürs Sparen auf separate Konten abzuzweigen. Wenn möglich, ist indes ratsam, zwei bis drei Monatslöhne auf dem Privatkonto zu belassen – als Reserve für Unvorhergesehenes.

Börse statt Bankkonto

Wohin mit dem Sparbatzen? Orientierung bietet der Blick zurück: Ein diversifiziertes Portfolio hat über zehn Jahre fast immer positiv abgeschnitten. Darum dürfte ein Fondskonto langfristig sinnvoll sein. Es ist flexibel wie ein normales Konto, investiert aber in Fonds, die zusätzliche Renditechancen an den Börsen erschliessen – bei entsprechenden Risiken. Praktisch ist, regelmässig per Dauerauftrag einzuzahlen. Zum Beispiel 250 Franken pro Monat. Notieren die Aktien hoch, reicht die Summe für weniger Wertpapiere. Fallen die Kurse, gibts automatisch mehr. Ergo führt dieser Trick langfristig zu durchschnittlich günstigeren Einstandspreisen.

Vorsorge statt Vertrauen

«Ich werde versorgt», denken viele. Über ein Drittel verlässt sich allein auf die AHV und die Pensionskasse. Schade! Denn die Spielregeln könnten sich aufgrund des Reformbedarfs ändern. Zudem eignet sich die freiwillige Vorsorge Säule 3a zum Sparen. Maximal dürfen Erwerbstätige mit Pensionskasse 6826 Franken fürs Jahr 2019 einzahlen. Das lohnt sich schon deshalb, weil die Einzahlungen vom steuerbaren Einkommen abziehbar sind. Wer die Einzahlung gleich zu Beginn des Jahres tätigt, profitiert das ganze Jahr über vom Vorzugszins.

Staat und Steuern

Eine weitere Chance, eine «Rendite» zu erhalten, findet sich bei den Pensionskassen. Freiwillige Einkäufe sind von den Steuern abziehbar. Der Pensionskassenausweis flattert meist im März ins Haus. Hier ist aufgeführt, ob es Einkaufspotenzial gibt. Bevor man der Kasse zusätzliches Geld anvertraut, sollte man jedoch prüfen, wie solide sie dasteht (Deckungsgrad). Wer Einkäufe über mehrere Jahre verteilt, bricht die Steuerprogression regelmässig. Steuerlich abzugsfähig sind auch werterhaltende Renovationen an Immobilien. Hier ist eine Verteilung über zwei Jahre ebenfalls von Vorteil.