An den Finanzmärkten gibt es immer Anlagechancen. Man muss sie nur erkennen – und nutzen.

1. Loslegen

«Abwarten!» stand auf einem Schild auf dem Schreibtisch des Schriftstellers Franz Kafka. Die Aufschieberei ist eine Volksplage. Mögen uns Aufgaben noch so wichtig erscheinen, wir schieben sie hinaus, weil wir uns «nicht in der Stimmung fühlen» oder davor einen Riesenrespekt haben. Das zahlt sich selten aus. Wer keine Entscheide trifft, vergibt Chancen. In Sachen Finanzen gilt: Je früher man beginnt, sie zu regeln, desto mehr Spielraum bietet sich. Warum sich nicht selbst einen Termin in die Agenda setzen, um die Finanzen in Angriff zu nehmen – oder einen Termin mit einer Fachperson vereinbaren?.

2. Anlegen

Was ist vorteilhafter? Ein 1-Prozent-Zins auf dem Sparkonto bei 2 Prozent Inflation oder 0-Prozent-Zins bei 0 Prozent Inflation? Die meisten Menschen achten lediglich auf die nominellen Zinsen – und entscheiden sich für Variante eins. Doch nur im zweiten Fall bleibt das Ersparte real erhalten. Die langfristige Durchschnittsinflation liegt in der Schweiz bei 1,5 Prozent. Damit halbiert sich die Kaufkraft des Geldes nach gut 45 Jahren. Bei einer Inflationsrate von 3,5 Prozent wäre ein Vermögen nach 20 Jahren nur noch die Hälfte wert. Den Effekt kann man bekämpfen, indem man liquide Mittel sinnvoll anlegt. Zum Beispiel in Aktien etablierter Unternehmen, die Produkte des täglichen Bedarfs herstellen. Denn steigt das Preisniveau, treibt dies auch die nominalen Gewinne der Unternehmen hoch.

3. Vorsorgen

Die meisten Erwerbstätigen besitzen eine Säule 3a. Längst nicht alle zahlen jedes Jahr den maximal zulässigen Beitrag (6768 Franken für Erwerbstätige mit Pensionskasse im Jahr 2016) ein. Schade, denn die Einzahlungen darf man direkt vom steuerbaren Einkommen abziehen. Rasch ergibt sich ein Spareffekt von über 1000 Franken (Annahme: Einzelperson, Stadt Zürich, steuerbares Jahreseinkommen von rund 45000 Franken). Einzahlungen zu Jahresbeginn lohnen sich speziell: So lässt sich das ganze Jahr über vom Vorzugszins profitieren. Noch bessere Renditechancen erschliesst einem ein Wertschriftendepot in der Säule 3a.

4. Steuern planen

Zwei Dinge auf Erden gelten als sicher: der Tod und die Steuern. Zumindest Letztere lassen sich beeinflussen – völlig legal. Die erste Sparmassnahme bilden die Einzahlungen in die Säule 3a. Aber auch freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse sind abzugsberechtigt. Auf dem Pensionskassenausweis ist aufgeführt, inwiefern diese möglich sind. Das Grundprinzip lautet: Abzüge staffeln. Überlegenswert sind die Einkäufe in die Pensionskasse, wenn diese finanziell solide dasteht. Werden Einkäufe über mehrere Jahre verteilt, bricht dies die Steuerprogression regelmässig. Dasselbe gilt für steuerlich abzugsfähige, werterhaltende Renovationen an Immobilien: Verteilen sich die Arbeiten über zwei Jahre, vermindert das die Steuern über diesen Zeitraum.

5. Vorwärtsschauen

Viele Anleger wollen an Anlagen festhalten, mit denen sie bisher gut gefahren sind. Doch die Rendite einer Anlage hängt nicht von der Vergangenheit, sondern von der Zukunft ab. Anfang Jahr ist ein idealer Zeitpunkt, um über die Bücher zu gehen. Sind meine Anlagen noch richtig ausgerichtet? Woran lag es, dass man letztes Mal Verluste einfuhr? Hat man zu viel riskiert? Zu wenig diversifiziert? Crashs sind an der Börse kaum vermeidbar. Langfristig haben sich die Finanzmärkte aber noch immer erholt. Statistisch gibt es eine gute Nachricht: Die Phasen steigender Kurse dauern mehr als doppelt so lange wie die Baissen.

Bankbeziehung

Ein Privatkonto, ein Sparkonto, Kredit- und Debitkarten, ein Säule-3a-Konto, E-Banking und Mobile Banking: Bankdienstleistungen wie diese sind unentbehrlich, aber kostenpflichtig. Manche Sparer führen bei UBS nur ein Konto statt eines Bankpakets. Dabei schneidet das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Bankpaket besser ab. So ist es beispielsweise auch sinnvoll, sich im KeyClub anzumelden und KeyClub-Punkte zu sammeln. Diese sind bei vielen Partnern wie Bargeld einlösbar.