Die Leasingrate macht aus jedem Sportcoupé einen Lastwagen, sagt der Volksmund. Dennoch ist keine Form von Fremdfinanzierung in der Schweiz so beliebt wie das Fahrzeugleasing. Laut Bundesamt für Statistik (BFS) leben 10 Prozent der Bevölkerung in einem Haushalt mit mindestens einer solchen Kreditschuld. Auch Möbel, Ferien oder Elektrogeräte schaffen viele Menschen gerne auf Kredit an. Gesamthaft beanspruchen mehr als 18 Prozent der Schweizer einen Kredit - die Hypothek auf den Hauptwohnsitz nicht eingerechnet. In den meisten Ländern liegt die Schuldenquote noch höher.

Warum verschulden wir uns überhaupt? Das liege an der «Gegenwartspräferenz» des Menschen, erklärt Ernst Fehr, der an der Universität Zürich das UBS International Center of Economics in Society leitet. «Wir wollen im Hier und Jetzt voll profitieren. Dass wir später mehr dafür bezahlen müssen, verdrängen wir.» Das führe zu einer Verzerrung des Konsumentscheids und sei bei Krediten für kurzfristige Zwecke oft ökonomisch irrational.

Wertewandel

Grundsätzlich sei aber ein grosser Teil der Bevölkerung «schuldenavers», weiss Fehr. «Viele Menschen haben eine innere Abneigung gegen Schulden.» Das könne ebenfalls zu ökonomisch irrationalem Verhalten führen. Etwa dann, wenn jemand seine Hypothekarschuld unbedingt tilgen wolle - obgleich es sinnvoller wäre, einen Teil bestehen zu lassen, weil Hypothekarzinsen steuerlich abzugsfähig sind. Oft gehe diese Aversion einher mit Selbstdisziplin und Selbstregulierung - wichtigen Fähigkeiten, um im Leben voranzukommen.

Fehr betont aber, die jüngere Generation werde mit einer sehr kurzfristigen Optik konfrontiert. «Man liest das auf den Werbeplakaten. Die neue Handtasche, das neue Motorrad - alles liegt mit einem Konsumkredit scheinbar in Griffweite.» Ein Wertewandel, den auch die Schuldenberatung Schweiz SBS kritisiert. Sie äusserte sich besorgt über «die Zunahme von Werbekampagnen für Kleinkredite mit banalisierenden Inhalten». Die Erfahrung zeige, dass Konsumkredite bei einem guten Drittel der verschuldeten Personen eine wichtige Rolle spielen.

Der Lösungsansatz liegt in der Prävention. Es lohnt sich, ein Budget zu erstellen. Denn vom Schuldenberg, auch das weiss der Volksmund, ist es ein kurzer Weg ins Jammertal.

Balsam fürs Budget

  • Erstellen Sie ein Budget und geben Sie nicht mehr aus, als Sie einnehmen.
  • Richten Sie Daueraufträge für wiederkehrende Ausgaben am Anfang des Monats ein und reservieren Sie monatlich Geld für Ihre Steuern.
  • Legen Sie Geld für Ferien und grössere Anschaffungen zur Seite - etwa, indem Sie den 13. Monatslohn auf ein separates Konto überweisen.
  • Bezahlen Sie Rechnungen sofort.
  • Vergleichen Sie Preise und prüfen Sie Ihre Versicherungen auf Über- und Unterversicherung.
  • Die Wohnkosten sollten 25 Prozent des Einkommens nicht übersteigen.
  • Nehmen Sie nie einen neuen Kredit auf, um eine alte Verbindlichkeit zu tilgen.
  • Beanspruchen Sie Hilfe, wenn Ihnen der Schuldenberg über den Kopf wächst.

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