Auf Dauer hilft nur eine gute Strategie
Bild: Pia Bublies

Vorsorgeersparnisse der Säule 3a in Wertschriften investieren: Das ist bei einem langen Zeithorizont die Strategie mit den besten Renditechancen. Wer sich dazu entschieden hat, ist allerdings noch nicht am Ziel: Acht Verhaltenstendenzen können dazu verleiten, am getroffenen Entscheid zu zweifeln oder falsch zu investieren. Lesen Sie in diesem Teil des Dossiers «Vernünftig vorsorgen», welche das sind und wie Sie am besten damit umgehen.

1: Wie Verhaltenstendenzen uns beeinflussen

Wie Verhaltenstendenzen uns beeinflussen

Entscheide können auf Vernunft oder auf Verhaltenstendenzen beruhen. Wichtig ist, dass man die Mechanismen kennt.

2: Das Alter zu verdrängen ist menschlich

Das Alter zu verdrängen ist menschlich

Dass der Ruhestand finanziell langfristig geplant werden muss, ist bekannt. Doch nicht immer wird nach dieser Prämisse gehandelt.

3: Auch was man hat, kann an Wert verlieren

Auch was man hat, kann an Wert verlieren

Wer vorsorgt, will Sicherheit – und setzt dabei auch mal aufs falsche Pferd. Häufig ist die Cash-Illusion der Grund dafür.

4: Auf Dauer hilft nur eine gute Strategie

Auf Dauer hilft nur eine gute Strategie

Wer in der Säule 3a auf Wertschriften setzt, muss die Verhaltenstendenzen kennen, die einer erfolgreichen Strategie im Weg stehen.

5: Guter Entscheid will Weile haben

Guter Entscheid will Weile haben

Wer seine Gefühle in Schach halten kann, hat beste Voraussetzungen für eine langfristig erfolgreiche Vorsorge.

Nach dem Entscheid für eine Investition in Wertschriften stellt dessen Umsetzung ebenfalls eine Hürde dar, die es zu überwinden gilt. Ein Hindernis kann die Tendenz sein, Ereignisse isoliert zu betrachten und beispielsweise auf extreme Marktbewegungen zu reagieren, was oft zu spät geschieht, anstatt sich an seinen langfristigen Plan zu halten. Verhaltensökonomen ziehen hierfür den Begriff Engstirnigkeit (narrow framing bias) heran. Oft messen Anlegerinnen und Anleger der kurzfristigen Gewinnerzielung mehr Gewicht bei als der langfristigen, was es schwierig macht, an der gewählten Strategie festzuhalten.

Stellen Sie sich vor, Sie würden in der Säule 3a in Wertschriften investieren. Was wäre Ihnen dabei wichtig?

Tipp: Am besten ist es, wenn Sie das Vorsorgeportfolio nicht zu oft prüfen. Eine jährliche Kontrolle reicht meist aus, um zu beurteilen, ob die gewählte Anlagestrategie nach wie vor die richtige ist oder ob sie angepasst werden muss.

Der Zeitpunkt des Einstiegs

Wenig erfahrene Anlegerinnen respektive Anleger fürchten, dass die Preise von Aktien unmittelbar nach ihrem Kauf fallen oder dass der grösste Anstieg der Aktienkurse bereits vorbei ist. Die Ökonomen sprechen von Ankerheuristik (anchoring bias), wenn Anleger auf ein vergangenes Allzeithoch oder ein historisches Einstiegsniveau fokussiert sind. Das Verhalten hat auch mit Bedauernsaversion (risk aversion bias) zu tun. Denn einen gemachten Schritt zu bedauern, ist schmerzhaft. Analysen zeigen jedoch, dass ein perfektes Timing nur selten erreicht wird und dass bei diesem Versuch eher Investitionsmöglichkeiten verpasst werden.

Tipp: Investieren Sie mit einem Dauerauftrag. Auf diese Weise kaufen Sie zu Durchschnittspreisen ein, manchmal niedriger, manchmal höher, und Sie brauchen sich keine Gedanken über den einen idealen Moment zu machen.

Am besten breit diversifiziert

Verfänglich ist auch die Muster-Illusion (clustering illusion): Der Versuch, erfolgreiche Muster aus der Vergangenheit in die Zukunft zu übertragen. Das führt häufig dazu, sich auf zu wenige Vermögenswerte zu beschränken und so hohe Risiken einzugehen. Das heutige Niedrigzinsumfeld zeigt, dass Entwicklungen möglich sind, die kaum jemand vorausgesagt hat. 

Eine bekannte Verhaltenstendenz ist die Bevorzugung des Heimmarkts (home bias). Sie beruht auf dem Glauben, dass man den lokalen Markt besser kennt. Verwandt damit ist die Verfügbarkeitsverzerrung (availability bias): Die Annahme, lokale Unternehmen und ihre Angebote besser zu kennen als geografisch weiter entfernte. Beides ist in Wahrheit selten der Fall und sollte die Anlagestrategie daher nicht beeinflussen.

Tipp: Achten Sie auf eine breite Diversifikation Ihrer Anlagen, auch geografisch, und ziehen Sie fachkundige Beratung bei, um die Sicht zu erweitern und weitere Wertquellen ins Portfolio aufzunehmen.

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Rebalancing, damit die Strategie wieder stimmt

Der Dispositionseffekt (disposition effect) hindert Anlegerinnen und Anleger daran, Aktien mit überdurchschnittlicher Rendite zu verkaufen und auch daran, richtig mit Verlusten umzugehen.

Tipp: Prüfen Sie bei Anlagen ausserhalb der Säule 3a jährlich, ob ein Rebalancing notwendig ist, damit die Portfoliobestandteile wieder im ursprünglich festgelegten Verhältnis sind. Vermögenswerte, die stark an Wert zugelegt haben, sollen verringert und solche, die weniger gut abgeschnitten haben, dafür zugekauft werden. In einem Vorsorgedepot 3a führt der Fondsmanager von UBS diese Anpassungen für Sie durch.

Der Zeitpunkt des Ausstiegs

Nach dem Standardeffekt (default effect) würde man am Tag der Pensionierung alle Rentenanlagen in Bargeld umwandeln. Das kann dazu führen, dass man zu einem ungünstigen Zeitpunkt aus dem Markt aussteigt.

Tipp: Steigen Sie stufenweise aus, um Ihre Erfolgsaussichten zu erhöhen. Konten der Säule 3a können bereits fünf Jahre vor der Pensionierung aufgelöst werden. Idealerweise haben Sie die Gelder in der freiwilligen Vorsorge auf mehrere Konten verteilt, die Sie dann in verschiedenen Jahren auflösen. Und bleiben Sie auch nach der Pensionierung mit einem grossen Teil Ihres Vermögens investiert, indem Sie jeweils nur so viel in Bargeld umwandeln, wie Sie gerade benötigen. So verringern Sie das Risiko, zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu viele Anlagen aufzulösen.

Dossier «Vernünftig vorsorgen»

Lesen Sie im fünften und letzten Teil des Dossiers «Vernünftig vorsorgen», mit welchen allgemeinen Ansätzen sich Verhaltenstendenzen in Schach halten lassen und wie Sie so die Chance für ein optimales langfristiges Anlageergebnis erhöhen.