Wohneigentum Was tun bei steigenden Zinsen? 3 Handlungsfelder
Eine restriktivere Geldpolitik der SNB hat die Hypothekarzinsen steigen lassen. Tipps für die Beurteilung der Situation und für Absicherungen.

Das Wichtigste auf einen Blick
Das Wichtigste auf einen Blick
- Steigende Leitzinsen verteuerten die Hypothekarzinsen. Gegen steigende Zinsen können Sie sich jedoch absichern.
- Beobachten Sie die Zinsentwicklung zum Beispiel anhand eines Zinsalarms laufend, um allfällige Massnahmen an der aktuellen Situation ausrichten zu können.
- Schliessen Sie eine Forwardhypothek ab, um sich den aktuellen Zinssatz zu sichern.
- Teilen Sie eine Hypothek in mehrere Tranchen zu unterschiedlichen Laufzeiten auf und prüfen Sie, ob für Sie der Abschluss einer SARON-Hypothek sinnvoll sein könnte.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat bei ihrer Lagebeurteilung am 21. September 2023 entschieden, die Leitzinsen bei 1,75% zu behalten. Sie begründete den Verzicht auf eine Zinserhöhung mit Konjunkturrisiken für die Schweizer Wirtschaft und damit, dass die restriktivere Geldpolitik der letzten Quartale dem vorhandenen Inflationsdruck weiter entgegenwirkt. Auch wenn die UBS keine weitere Straffung der Geldpolitik erwartet, hat die SNB diese nicht ausgeschlossen.
Die jüngsten Leitzinserhöhungen sowie angestiegene Marktzinsen haben sowohl die Geldmarkt- als auch die langfristigen Hypotheken verteuert. Daher fragen sich viele, die eine Hypothek abschliessen oder erneuern wollen, beziehungsweise müssen: Wie kann ich mich gegen steigende Zinsen absichern? Diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten; wir haben aber die drei wichtigsten Handlungsfelder zusammengetragen, die Ihnen helfen, zu einer für Sie passenden Antwort zu kommen.
1. Zinsentwicklung laufend beobachten
1. Zinsentwicklung laufend beobachten
Wie erwähnt, sind die Zinsen in Bewegung. Updates oder Korrekturen von bisherigen Prognosen sowie Ankündigungen von Nationalbanken werden häufig veröffentlicht. Es ist daher ein guter Zeitpunkt, sich einen Zinsalarm einzurichten. So können Sie die aktuelle Situation besser einschätzen und Ihre Massnahmen für die Absicherung einer Hypothek danach ausrichten. Wenn Sie die UBS Zinsprognose abonnieren, werden Sie regelmässig informiert und erhalten Prognosen für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren.
2. Eine Forwardhypothek abschliessen
2. Eine Forwardhypothek abschliessen
Was eine Forward- oder Terminhypothek genau ist
Mit der Forwardhypothek, auch Terminhypothek genannt, schliessen Sie im Voraus eine Festhypothek ab, die Sie erst zu einem späteren Zeitpunkt benötigen. Damit sichern Sie sich den aktuellen Zinssatz. Für diese Sicherheit zahlen Sie vielfach einen sogenannten Forward-Aufschlag. Die Terminhypothek können Sie einfach gesagt als Festhypothek mit einem Versicherungsschutz für die Zinshöhe betrachten. Häufig ist die Absicherung des Zinssatzes bis zu 12 Monate im Voraus möglich, in Ausnahmefällen auch 18 oder gar 24 Monate.
Wie der Forward-Aufschlag zustande kommt
Wie der Forward-Aufschlag zustande kommt
Der Forward-Zuschlag wird meist in den Hypothekarzins eingerechnet und verteilt sich so über die gesamte Laufzeit der Hypothek. Einmalige Prämien kommen auch vor, sind aber die Ausnahme.
Die Höhe des Aufschlags auf der Forward- oder Terminhypothek ist meist abhängig von der Dauer der Vorlaufzeit: Je kürzer diese ist, desto tiefer fällt der Aufschlag aus. Bei UBS sind die Bedingungen einfach, klar und vorteilhaft: Der Zinssatz kann bis zu 12 Monate im Voraus fixiert werden.
Wann sich eine Terminhypothek lohnt
Wann sich eine Terminhypothek lohnt
Ob sich der Abschluss einer Forward-Hypothek rechnerisch lohnt, lässt sich erst im Nachhinein beantworten, denn dazu muss der Zinssatz einer Festhypothek innerhalb des anvisierten Zeitrahmens so stark steigen, dass er höher liegt als der Zinssatz der Terminhypothek inklusive Forward-Aufschlag. Eine Forward-Hypothek kann auch bei gleich bleibenden oder sogar leicht sinkenden Zinsen sinnvoll sein: Sicherheitsbewusste Immobilienbesitzerinnen oder -besitzer sind manchmal froh, den Zinssatz von Anfang an zu kennen und nicht mit Überraschungen leben zu müssen.
Ein Beispiel für die Berechnung: Wenn der Zinssatz einer Festhypothek mit einer Laufzeit von 10 Jahren aktuell bei 2,75 Prozent liegt und der Forward-Aufschlag für ein Jahr Vorlauf 0,15 Prozent beträgt, müsste der Zinssatz der Festhypothek in den 12 Monaten Vorlaufzeit mindestens auf 2,9 Prozent steigen, damit sich der Abschluss der Forward-Hypothek lohnt.
Die Antworten auf die Frage, ob sich eine Terminhypothek finanziell lohnt, setzen voraus, dass Sie genau wissen, ab wann Sie das Hypothekendarlehen benötigen. Bei der Erneuerung einer Hypothek ist das Datum von Anfang an bekannt. Nicht immer in Stein gemeisselt ist der Termin allerdings beim Kauf von Wohneigentum und somit für die Ersthypothek. Das kann bei Verzögerungen dazu führen, dass Sie die Hypothek zu einem Zeitpunkt erhalten, an dem Sie das Geld noch nicht benötigen.
3. Unterschiedliche Laufzeiten kombinieren
3. Unterschiedliche Laufzeiten kombinieren
Bei steigenden Zinsen drängt sich der Schluss auf, dass eine Geldmarkthypothek möglicherweise nicht die beste Lösung ist, da sie sich in einem solchen Zinsumfeld verteuert. Studien über einen langen Zeithorizont zeigen allerdings, dass in der Vergangenheit – auch bei steigenden Zinsen – Geldmarkhypotheken günstiger waren als Fixhypotheken.
Geldmarktzinssätze sind in einem normalen Zinsumfeld im Vergleich zu Zinssätzen längerfristiger Finanzierungen zwar tiefer, können sich aber auch vergleichsweise schnell ändern. Deshalb eignet sich die UBS SARON Hypothek vor allem für Personen, die das Geschehen am Geld- und Kapitalmarkt verfolgen sowie Zinsschwankungen finanziell tragen können und möchten.
Eine Möglichkeit ist auch, eine Hypothek in mehrere Tranchen zu unterschiedlichen Laufzeiten aufzuteilen. So lässt sich das Risiko steigender Zinsen über einen langen Zeitraum gut absichern. Gut zu wissen ist dabei, dass UBS SARON Hypotheken jederzeit in Festhypotheken überführt werden können.
Fazit: Die passende Lösung ist auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten
Fazit: Die passende Lösung ist auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten
Sie sehen, es gibt nicht die eine richtige oder geeignete Strategie. Sie muss für Sie stimmen und auf Ihr persönliches Sicherheitsbedürfnis und Ihr Interesse an Zinsentwicklungen ausgerichtet sein. Daher lohnt sich eine professionelle Beratung bei UBS. So lassen sich alle wichtigen Punkte berücksichtigen und Sie erhalten die Strategie, die für Sie passt.