Vielleicht haben Sie schon eine Wohnung gesehen, die Sie gerne kaufen möchten. Angenommen, sie kostet 600 000 Franken. Sie brauchen 20 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital, um von der Bank eine Hypothek zu bekommen. In diesem Fall wären das 120 000 Franken.

Die nötige Summe müssen Sie aber nicht bar unter dem Kopfkissen oder auf Ihrem Bankkonto haben. Ihr Eigenkapital kann aus vielen verschiedenen Quellen stammen.

Dazu zählen zum Beispiel:

  • Ersparnisse
  • Zinslose Darlehen von Eltern oder Verwandten
  • Erbvorbezüge und Schenkungen
  • Wertpapiere
  • Unbelehntes Bauland
  • Geld aus der 2. und 3. Säule

Beachten Sie jedoch: Mindestens 10 Prozent des Immobilienwertes müssen Sie mit Eigenkapital finanzieren, das nicht aus Ihrer beruflichen Vorsorge stammt.

Vorbezug der 2. und 3. Säule – das sollten Sie wissen

Guthaben aus der Pensionskasse und der Säule 3a dürfen Sie für den Hauskauf oder Umbau nur vorbeziehen, wenn Sie selbst in dem Haus wohnen werden.
Bei den Pensionskassengeldern haben Sie die Möglichkeit entnommene Beträge später wieder zurückzuzahlen. Dadurch vermeiden Sie eine mögliche Vorsorgelücke. Alternativ können Sie das Guthaben aus der Pensionskasse für den Kauf Ihres Eigenheims auch ganz oder teilweise verpfänden.

Von Ihrem Guthaben in der Säule 3a verwenden Sie beliebig viel als Eigenkapital für Ihr Haus. Beachten Sie jedoch, dass Sie einen Teil dieser Vorsorgegelder nur bis maximal fünf Jahre vor dem Erreichen des Rentenalters beziehen können. Einen Vorbezug müssen Sie zudem versteuern. Und Sie können das Geld später nicht zurückzahlen.

Wie teuer darf Ihr Haus eigentlich sein?

Nun können Sie ausrechnen, über wie viel Eigenkapital Sie verfügen. Doch damit Ihr Eigenheim wirklich tragbar ist, darf die monatliche Belastung nicht zu hoch sein. Um dies herauszufinden, sollten Sie sich folgende zwei Fragen stellen:

Wie viel wird Sie Ihr Eigenheim jährlich kosten?

Die meisten Banken verwenden einen Hypothekarzinssatz von 5%, um die Tragbarkeit einer Finanzierung zu berechnen. Dies wird auch als kalkulatorischer Zinssatz bezeichnet. Er soll sicherstellen, dass die Finanzierung für Sie auch in Hochzinsphasen noch tragbar ist. Liegt der tatsächliche Zinssatz darunter, fällt Ihre Belastung dementsprechend geringer aus.

Darüber hinaus zahlen Sie jährlich ungefähr 1% des Immobilienwertes an Unterhalts- und Nebenkosten.

Sie müssen zudem die Schuld innerhalb von 15 Jahren mindestens bis auf zwei Drittel des Immobilienwertes amortisieren, wenn Ihre Finanzierung darüber liegt. Entsprechend fallen für Sie zusätzliche Amortisationskosten an.

Welchen Teil von Ihrem Einkommen werden die Wohnkosten ausmachen?

Damit Sie die Wohnkosten bezahlen können, sollten sie höchstens ein Drittel von Ihrem Bruttoeinkommen ausmachen. Kalkulieren Sie nicht zu knapp, damit Ihr Familienbudget auch einen Anstieg der Zinsen oder eine Verminderung des Einkommens aushält.

Ob Sie Ihre Wunschimmobilie problemlos bezahlen können, finden Sie mit einem Hypothekenrechner heraus. Anhand von Eigenkapital, Kaufpreis und jährlichem Bruttoeinkommen wird berechnet, ob das Haus für Sie tragbar ist. Und Sie erfahren, wie hoch die monatliche Belastung wäre.

Wie sich die Kosten für Ihr Eigenheim zusammensetzen, sehen Sie auch an diesem Fallbeispiel der Familie Bucher.

Mehr Eigenkapital als nötig? Investieren Sie nicht alles ins Haus.

Haben Sie mehr als 20 Prozent Eigenkapital, können Sie alles ins Haus stecken und eine niedrigere Hypothek aufnehmen.

Es kann sich aber auch lohnen, wenn Sie einen Teil Ihres Eigenkapitals stattdessen gewinnbringend investieren. Damit gleichen Sie die höhere Hypothek aus und können sogar noch sparen. Lassen Sie sich beraten.

1x1 des Finanzierens

Wie finanziere ich ein Eigenheim? In unserem Ratgeber finden wertvolle Finanzierungstipps.

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