Inhalt:

  • Eine frühe Budgetplanung dient der finanziellen Sicherheit im Alter.
  • Eine Bestandsaufnahme und die Prognose der Ausgaben zeigen Ihnen, wo Kosten ansteigen oder sinken werden.
  • Dabei ist es essenziell, auch die zu erwartende Steuerlast zu berücksichtigen.
  • Spätestens 15 Jahre vor der Pensionierung lohnt es sich, eine Vorsorgeplanung in Anspruch zu nehmen, um Vorsorgelücken zu erkennen und zu schliessen.
  • Zum Fazit
Eine Frau und ein Mann sitzen vor Dokumenten und geben sich freudig die Hände.

Der Eintritt in das Rentenalter wirft viele neue Fragen auf. Bleibt genügend Budget für die Aufrechterhaltung des Lebensstandards? Oder müssen Abstriche im Alltag gemacht werden, weil eine Vorsorgelücke besteht?

Eine Vorsorgelücke ist durchaus eine reale Gefahr im Alter. Die AHV und die berufliche Vorsorge decken nach der Pensionierung lediglich 60 bis 70 Prozent des bisherigen Einkommens ab. Die Ausgaben reduzieren sich jedoch im Alter oftmals weniger als gedacht und bleiben bei knapp 70 bis 90 Prozent des vorherigen Standards. Zudem sehen sich viele Rentnerinnen und Rentner der Gefahr von Inflation gegenüber, die sie oft nicht in ihrer Planung berücksichtigen – ebenso wenig wie die steigende Lebenserwartung und möglicherweise höhere Gesundheitskosten im hohen Alter.

Voraussichtliches Einkommen fürs Alter berechnen

Um den Eintritt in den Ruhestand nicht zur finanziellen Ungewissheit werden zu lassen, lohnt sich schon vor der Pensionierung eine detaillierte Budgetplanung. Ein genauer Blick auf die im Ruhestand zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben bringt Ihnen Klarheit. Ob Sie eine Vorsorgelücke zu befürchten haben, zeigt Ihnen unser Rechner.

Finden Sie zunächst heraus, mit welchen Einkünften Sie im Alter rechnen dürfen. Die genaue Höhe Ihrer zu erwartenden Einnahmen aus der 1. Säule können Sie der AHV-Rentenvorausberechnung entnehmen, die Sie bei Ihrer Ausgleichskasse bestellen können. Durch den Pensionskassenausweis erhalten Sie einen Überblick darüber, wie hoch Ihre Einnahmen aus der 2. Säule sein werden.

Darüber hinaus sollten Sie kalkulieren, wie viel Guthaben und Einkünfte Sie aus der 3. Säule, auf Freizügigkeitskonten oder in Form anderer Vermögenswerte zur Verfügung haben werden, zum Beispiel Wertschriften oder Mieterträge.

Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen

Nun gilt es, die zu erwartenden Ausgaben zu berechnen, um sie den voraussichtlichen Einnahmen gegenüberstellen zu können. Definieren Sie zu Beginn alle Bereiche, in denen aktuell und zukünftig Ausgaben anfallen, etwa gegliedert nach den Rubriken Wohnen, Versicherungen, Steuern, Gesundheit, Mobilität und Freizeit.

Im nächsten Schritt lassen sich übersichtlich alle Kosten einordnen, die nach der Pensionierung erhalten bleiben, wie Wohnkosten, Krankenkassenprämien sowie Abonnements oder Telefonrechnungen. So werden beispielsweise die Wohnkosten auch weiterhin einen Grossteil der laufenden Kosten ausmachen – als Faustregel sollten die Wohnkosten rund 30 Prozent Ihrer Einnahmen nicht übersteigen. Bei quartalsweisen oder jährlich anfallenden Kosten sollten Sie einen monatlichen Durchschnitt errechnen, um sie mit den anderen Posten zu kombinieren. Schwieriger zu kalkulieren sind die Kosten, die sich mit der Pensionierung ändern werden. Prüfen Sie im nächsten Schritt, wie sich Ihr Alltag im Alter gestalten könnte und wie sich das auf Ihr Budget auswirken würde. Es wird Kosten geben, die im Vergleich zu heute wegfallen, und solche, die hinzukommen werden.

Wie steht es um Ihre Vorsorge?

Mit dem kostenlosen UBS Vorsorge-Check erhalten Sie einen fundierten Überblick über Ihre aktuelle finanzielle Situation. Damit haben Sie die Basis, Ihre private Altersvorsorge zu optimieren oder auszubauen.

Wo drohen steigende Kosten?

Viele Pensionärinnen und Pensionäre geben insbesondere durch den Gewinn von mehr freier Zeit mehr Geld aus für ein neues Hobby oder unternehmen eine lang ersehnte Reise.

Die steigende Lebenserwartung bringt jedoch auch steigende Ausgaben für Gesundheitsanwendungen mit sich. Die Ausgaben für Gesundheit verdoppeln sich erfahrungsgemäss im Ruhestand. Gegen Lebensende steigen sie stark an, etwa wegen der nötigen Pflegemassnahmen.

Wo werden Kosten eher sinken?

Weniger Ausgaben verursachen vor allem all jene variablen Posten, die im Arbeitsalltag zustande kamen. So nehmen die durchschnittlichen Transportkosten im Rentenalter um die Hälfte ab, weil Arbeitswege und Geschäftsreisen wegfallen. Auch Posten wie Arbeitskleidung fallen weg, auf der anderen Seite müssen allerdings möglicherweise höhere Ausgaben für Freizeitkleidung berücksichtigt werden. Ebenfalls weg fallen die Sparbeiträge in die Vorsorge wie die Säule 3a.

Um dieses Budget realistisch einschätzen zu können, sollten Sie Ihre eigenen Präferenzen und das Kaufverhalten der letzten Jahre berücksichtigen. Gleiches gilt für Genuss- und Nahrungsmittel, deren Konsum nach der Pensionierung in der Regel nur leicht sinkt.

Welche Steuern kommen auf Sie zu?

Viele Pensionierte gehen fälschlicherweise davon aus, dass mit der Pensionierung die Steuerlast massiv sinkt. Dies ist jedoch nicht der Fall. Auch wenn das Einkommen im Rentenalter abnimmt, kann die Steuerrechnung nahezu gleich ausfallen. Dies liegt oft am Wegfall von Steuerabzügen wie durch Berufsauslagen oder Einzahlungen in die Säule 3a.

Mit dem Beginn der Pensionierung muss die Rente vollständig als Einkommen versteuert werden. Jedoch gibt es in der 2. und der 3. Säule auch die Möglichkeit, sich ein Kapital – also einen einmaligen Bezug – auszahlen zu lassen. Dann wird eine separate Kapitalauszahlungssteuer fällig. Diese Form der Besteuerung ist zwar niedriger als bei einer Rente, sollte jedoch trotzdem bei der Budgetplanung berücksichtigt werden. Nach der Auszahlung der Guthaben wird zusätzlich die Vermögenssteuer fällig. Rente oder Kapital: Welche Variante für Sie infrage kommt, hängt von vielen Variablen wie der familiären Situation ab.

Wie viel Geld kann ich über die Jahre in der Säule 3a ansparen?

Vorsorgen lohnt sich – auch bei kleineren Beträgen. Und je früher Sie mit Ihrer Säule 3a beginnen, desto komfortabler ist das Resultat. Berechnen Sie hier, welcher Betrag über die Jahre zusammenkommen kann.

Vorsorgelücke rechtzeitig schliessen

Ihre Budgetrechnung sollten Sie anstellen, wenn Sie einen grossen Teil Ihres Berufslebens hinter sich, aber auch noch einiges an Jahren vor sich haben. Denn zeigt sich durch Ihre Kalkulation fürs Alter eine mögliche Vorsorgelücke, sollten Sie ausreichend Zeit zur Verfügung haben, um die Lücke zu schliessen.

Sparmöglichkeiten, mit deren Hilfe Sie etwa im Alter von 50 Jahren noch ausreichend Geld zur Seite legen könnten, wären zum Beispiel Einzahlungen in die steuerlich begünstigte Säule 3a oder freiwillige Pensionskasseneinkäufe. Legen Sie mehrere Konten oder Depots in der Säule 3a an, können Sie die Konten später in unterschiedlichen Steuerperioden beziehen und dank tieferer Steuerprogression in den meisten Kantonen Steuern sparen.

Die rechtzeitige Budgetplanung für die Pensionierung hilft Ihnen also, einen detaillierten Überblick zu erhalten und nötigenfalls stärker als bisher vorzusorgen. Zudem können Sie auf dieser Grundlage auch entscheiden, welches Pensionierungsmodell für Sie infrage kommt und ob es Ihre Vorsorgeplanung beeinflusst. Bei einer Fortführung der Arbeitstätigkeit über das Referenzalter hinaus dürfen Sie beispielsweise bis fünf Jahre nach dem offiziellen Pensionierungsalter in die Säule 3a einzahlen.

Fazit

Wenn Sie das Alter von 50 Jahren erreicht haben, ist der passende Zeitpunkt gekommen, einen ersten Blick auf die Zeit nach dem Berufsleben zu werfen. Die frühe Budgetplanung für Ihre Pensionierung lohnt sich! Auch wenn es etwas Mühe macht: Haben Sie sich erst mal die nötigen Zahlen beschafft, erhalten Sie in nur wenigen Schritten einen Überblick über alle voraussichtlichen Ausgaben und Einnahmen im Alter. Wird eine Vorsorgelücke ersichtlich, bleibt Ihnen noch genügend Zeit, um zusätzliches Vermögen aufzubauen – zum Beispiel durch die Säule 3a.

Die Kalkulation liefert Ihnen auch eine Entscheidungsgrundlage, falls Sie über eine Frühpensionierung nachdenken oder als Eigenheimbesitzerin oder -besitzer
einen Teil der Hypotheken amortisieren.

Wissenswertes für Sie

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