Neue 100er-Note – fünf verblüffende Fakten
Quelle: Schweizerische Nationalbank

Bald heisst es: «Arrivederci, Alberto!» Denn die neue 100-Franken-Note löst die bisherige Note mit dem Porträt des Künstlers Alberto Giacometti ab. Grund genug, uns näher mit der beliebtesten Banknote der Schweiz zu beschäftigen.

1. Plitsch, platsch

Was ist eine Suone? Das dürfte demnächst jedes Kind in der Schweiz wissen. Denn die 100-Franken-Banknote der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zeigt eine Suone beim Dorf Ayent, die Bisse d’Ayent, in der Felswand des Torrent-Croix. Suonen nennt man die jahrhundertealten Bewässerungskanäle im Wallis, die ähnlich geheimnisvoll entstanden wie etwa die Bauten von Machu Picchu in den Anden. Mit dem Element Wasser will die SNB auf die «humanitäre Seite der Schweiz» aufmerksam machen. Der Farbton dazu liegt auf der Hand: Blau.

2. Klein, aber oho

Im Vergleich zur ersten 100-Franken-Note von 1907 ist der neue Schein je rund 40 Millimeter kürzer und schlanker. Mit 100 100er-Noten könnte man lediglich einen Quadratmeter tapezieren! «Small is beautiful» gilt aber nicht nur in der Schweiz, auch international zeichnet sich ein Trend hin zu kleineren Banknoten ab.

3. Siegerin der Herzen

Mehr als jede vierte Schweizer Banknote ist eine 100er-Note. Sie ist die beliebteste Note. Gemessen am Gesamtwert landen aber die 1000er-Noten auf Platz eins. Dennoch versuchen sich die Geldfälscher am liebsten an den 100er-Noten – in der Regel ohne Erfolg. Viel attraktiver sind für «Falschgeldkünstler» die 100-Euro- und 100-Dollar-Noten. Nur schon, weil deren Währungsräume wesentlich grösser sind.

4. So ein Käse!

Seit seiner Einführung anno 1850 ist der Schweizer Franken noch nie in den Strudel einer Hyperinflation geraten. Die turbulenteste Abwärtsphase erlebte er anfangs der 70er-Jahre. Trotzdem kam ein Haushalt vor 100 Jahren mit 100 Franken deutlich länger über die Runden. Zum Beispiel reichte eine 100er-Note für 44 Kilo Gruyère. Heute gibt es dafür nur noch gut 5 Kilo. Dafür war vieles, was für uns mittlerweile alltäglich ist, damals unerschwinglich respektive nicht erhältlich – etwa Bananen, Hightech und Antibiotika. Ausserdem weisen die Schweizer Banknoten mit Herstellungskosten von 40 Rappen den höchsten «Realwert» aus.

5. Ganz schön international

Der Fürst von Liechtenstein mag einige Privilegien haben – aber eines ist ihm nicht vergönnt: Er darf keine Banknoten drucken lassen. Denn seit 1920 ist der Schweizer Franken die offizielle Landeswährung des «Ländle». Nur das Prägen von Sammler- und Gedenkmünzen bleiben dem Fürstentum erlaubt. Doch auch in Italien und Deutschland hält der Franken Einzug, wenn auch auf sehr begrenztem Raum: Er ist die amtliche Währung der italienischen Enklave Campione d’Italia am Lago di Lugano. In der deutschen Enklave Büsingen am Hochrhein gehen ebenfalls meist Franken über den Ladentisch, obwohl der Euro das gesetzliche Zahlungsmittel bleibt.

Alte Banknoten verfallen nicht

Schweizer Banknoten haben kein Verfalldatum mehr. Künftig sollen sie unbefristet eingetauscht werden können – das haben der Ständerat und der Nationalrat diesen Frühling nach einiger Diskussion entschieden. Der unbefristete Umtausch soll ab der sechsten Serie gelten, die 1976 in Umlauf kam. Auf der 100er-Note figuriert das Porträt des Architekten Francesco Borromini. Von der Serie sind noch Noten im Wert von über einer Milliarde Franken im Umlauf! Wohin damit? Bei Banken und im Detailhandel können Sie damit nicht mehr punkten. Doch die Kassenstellen und Agenturen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) tauschen die Papiere kostenlos gegen neue Banknoten um.