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Ob sich eine Festhypothek oder eine SARON-Hypothek für Sie mehr lohnt, hängt vom Marktumfeld ab – aber nicht nur. Erfahren Sie im Artikel, welches Hypothekarmodell gemäss unserer Prognose langfristig günstiger ist und welche Faktoren Sie nebst den Kosten bei der Wahl Ihrer Hypothek ebenfalls beachten sollten.

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Das Zinsumfeld 2023

Lange Zeit fielen die Inflationszahlen stärker aus als erwartet, doch nun scheint sich der Trend zu drehen. In der Schweiz ist die Inflation im Juni 2023 zum ersten Mal seit Januar 2022 unter die 2-Prozent-Marke gefallen, welche die Nationalbank als Obergrenze ihres Inflationsziels definiert. Auch in den USA und in der Eurozone sind die aktuellen Inflationsraten tiefer als noch in der ersten Jahreshälfte. .

Der Rückgang der Inflation dürfte die wichtigsten Zentralbanken davon abhalten, die Leitzinsen in den kommenden Monaten weiter zu erhöhen. Allerdings werden die Leitzinsen voraussichtlich länger erhöht bleiben als bisher erwartet. Allfällige Leitzinssenkungen dürften frühstens Mitte nächsten Jahres erfolgen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erhöhte ihren Leitzins zuletzt am 22. Juni 2023 von 1,5 auf 1,75 Prozent. Im September 2023 verzichtete sie auf eine erneute Erhöhung. Ein weiterer Leitzinsanstieg wird aktuell nicht erwartet. Mit einem Rückgang ist aber voraussichtlich erst im September 2024 zu rechnen.

Was bedeutet dies für die Hypothekarzinsen?

SARON-Hypothek (Geldmarkthypothek): Zinsen dürften stabil bleiben

Die Verzinsung der Geldmarkthypotheken dürfte in den kommenden Monaten praktisch unverändert zwischen 2,4 und 2,8 Prozent bleiben. Günstiger dürfte es ab September 2024 werden, falls die SNB dann den Leitzins senkt.

Festhypotheken: gleiches bis leicht teureres Niveau

Die Zinsen von Zehn-Jahres-Festhypotheken dürften derzeit mehrheitlich zwischen 2,5 und 3,0 Prozent liegen. Im Jahresverlauf rechnen wir trotz der erwarteten relativ flachen Entwicklung der Langfristzinsen mit einem leichten Rückgang der Zehn-Jahres-Hypothekarzinsen auf rund 2,2 bis 2,7 Prozent.

Sind SARON-Hypotheken oder Festhypotheken langfristig günstiger?

UBS Studien zeigen, dass in der Vergangenheit Geldmarkthypotheken über einen langen Zeithorizont die günstigere Alternative zu Festhypotheken waren. Der Vorteil lag dabei auf 15 bis 20 Prozent der kumulierten Zinszahlungen.

Eine Geldmarkthypothek dürfte über eine Laufzeit von zehn Jahren im Vergleich zu einer Zehn-Jahres-Festhypothek gemäss UBS-Prognosen die günstigere Finanzierungsvariante sein. Wir schätzen den Zinskostenvorteil der Geldmarkthypothek auf knapp ein Fünftel der kumulierten Zinszahlungen einer Zehn-Jahres-Festhypothek über die gesamte Laufzeit. Stellen sich entgegen unseren Prognosen höhere Kurzfristzinsen gemäss den aktuellen Markterwartungen ein, dürfte der Kostenvorteil einer Geldmarkthypothek auf rund 5 Prozent schwinden. Würden die Kurzfristzinsen in einem Szenario starker Inflationssorgen anhaltend steigen, stellt die Festhypothek über eine Laufzeit von zehn Jahren die günstigere Variante dar.

Inflationserwartungen bestimmen günstigste Finanzierung

Geschätzte Zinskosten einer Zehn-Jahres-Festhypothek und von Geldmarkthypotheken für die verschiedenen Szenarien bei einer Belehnung von 1 Mio. Franken, kumuliert über zehn Jahre in Tausend Franken

Das Bild zeigt die Kosten einer Geldmarkthypotheken-Finanzierung in vier unterschiedlichen Zinsszenarien. Die Kosten werden mit denjenigen einer Zehn-Jahres-Festhypothek verglichen.
Quelle: UBS

Das für Sie passende Hypothekarmodell

Die Wahl der optimalen Hypothekarfinanzierung hängt von individuellen Faktoren ab. Zunächst stellt sich die Frage, welcher Typ man ist. Je ausgeprägter die Sicherheitsorientierung, desto eher empfiehlt sich eine Festhypothek mit langer Laufzeit.

Auch für eine Geldmarkthypothek gibt es gute Gründe. Wer eine kurze Laufzeit wählt, bleibt flexibel. Lockt plötzlich ein Stellenangebot im Ausland oder ergibt sich eine Veränderung der familiären Situation (Scheidung, Auszug der Kinder usw.), kann man sein Eigenheim in absehbarer Zeit verkaufen, ohne dass eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt.

Ausserdem steht es Hypothekarnehmerinnen und Hypothekarnehmern offen, regelmässig auf Zinsänderungen zu reagieren und bei Bedarf in eine Festhypothek zu wechseln. Um davon zu profitieren, müssen Sie sich allerdings über die Konditionen am Markt auf dem Laufenden halten, was ein gewisses Interesse und Fachwissen erfordert.

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Laufzeiten: Tranchen berücksichtigen

In jedem Fall kann es sich lohnen, die Zinsbindung über verschiedene Laufzeiten zu streuen. Wer beispielsweise Anfang März 2023 die gesamte Hypothek erneuern musste, war besonders hohen Festhypothekarzinsen ausgesetzt. Wer hingegen den Eigenheimkauf mittels unterschiedlicher Laufzeiten finanziert hatte, verlängerte im besagten März nur eine Tranche seiner Hypothek zu relativ erhöhten Konditionen.

So funktioniert die SARON-Hypothek

Fazit

Sicherheit ist nicht gratis zu haben. Trotz der aktuell inversen Zinskurve dürfte eine Geldmarktfinanzierung über eine Laufzeit von zehn Jahren im Vergleich zu einer Zehn-Jahres-Festhypothek die günstigere Finanzierungsvariante sein. Wie gross dieser Kostenvorteil ausfällt, hängt jedoch stark von der Inflationsentwicklung ab. Die Hypothekarkosten sind ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für das passende Hypothekarmodell – persönliche Präferenzen und die finanzielle Situation sollten eine Entscheidung jedoch ebenfalls mitprägen. Daher lohnt sich eine professionelle Beratung bei UBS. So lassen sich alle wichtigen Punkte berücksichtigen und Sie erhalten die Strategie, die für Sie passt.

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