Inhalt:

  • Opfer von Fake Shops erhalten entweder keine Ware, gefälschte Markenprodukte oder ein Schreiben der Zollbehörde.
  • Ein fehlendes Impressum oder schlechte Rechtschreibung können Hinweise auf einen Fake Shop sein.
  • Sind Sie sich unsicher, sollten Sie nach Kundenbewertungen oder Einträgen auf Watch-Listen suchen.
  • Werden Sie Opfer von Fake Shops, sollten Sie das Ihrem Kreditinstitut und der örtlichen Polizeistelle melden.
  • Zum Fazit

Vorsicht vor Online-Betrügern

«Ich wollte unbedingt eine Tasche von Louis Vuitton zu einem günstigen Preis», berichtet Barbara B. (37, Name geändert). «Also suchte ich im Internet.»

Rasch stiess Barbara B. auf einen Onlineshop mit einem «unschlagbar guten» Angebot – eine Louis-Vuitton-Tasche für CHF 180 statt 1800. Optisch wirkte der Shop seriös; die «.ch»-Adresse deutete auf einen Schweizer Anbieter hin.

Barbara B. bezahlte und wartete einige Wochen vergeblich auf ihre neue Tasche. Letztlich erhielt sie nicht die gewünschte Ware, sondern ein Schreiben der Oberzolldirektion. Sie war auf eine Fälschung aus China hereingefallen.

Kriminellen wird es immer leichter gemacht, Onlineshops zu eröffnen und damit ahnungslose Kundinnen und Kunden um ihr Geld zu bringen und an Kundendaten wie Kreditkarteninformationen zu gelangen. Entweder gibt es die angebotenen Produkte gar nicht oder es handelt sich um billige Fälschungen von Markenware aus China. Die Webseiten mit den Beschreibungen und den abgebildeten Motiven sahen jedoch täuschend echt aus. Damit Sie nicht Opfer von Fake Shops oder gefälschten Produkten werden, sollten Sie wissen, wie Sie sie erkennen.

Häufige Szenarien von Online-Betrug

Wie viele Fake Shops es gibt, lässt sich kaum beziffern. Denn nur, wenn die geschädigte Person einen Shop meldet, besteht die Chance, dass er registriert und aus dem Internet entfernt wird. Doch viele Menschen scheuen sich vor der Mühe oder sind beschämt, dass sie auf einen Online-Betrug hereingefallen sind. Die Dunkelziffer der im Internet kursierenden Fake Shops ist deshalb wahrscheinlich beträchtlich. Der Online-Betrug selbst kann sehr unterschiedlich erfolgen und ist so oft kaum zu erkennen. Werden Sie Opfer eines der folgenden Szenarien, sind Sie jedoch sicher einem Online-Betrug aufgesessen.

Dropshipping Shops auf einen Blick

Anders als Fake Shops, bei denen die Webseite nur Fassade des Betrugs ist, bewegen sich die immer beliebteren Dropshipping Shops in einer rechtlichen Grauzone. Sie verkaufen häufig minderwertige Produkte zu einem viel zu hohen Preis. Die Betreiber kaufen die Ware zu sehr günstigen Beträgen auf grossen chinesischen Marktplätzen ein und verkaufen sie dann erheblich teurer weiter. Bei dieser Methode handelt es sich also nicht zwangsläufig um einen Fake Shop oder um Betrug. Trotzdem erhalten die Käuferinnen und Käufer sehr minderwertige Produkte, die ihnen häufig als hochwertiger angepriesen wurden. Viele Merkmale, die für Fake Shops typisch sind, treffen auch auf Dropshipping Shops zu. Wenn Sie also Wert auf Qualität legen, sollten Sie genau prüfen, ob es sich um ein Dropshipping-Angebot handelt.

Schutzmassnahmen gegen Fake Shops

Manchmal bleibt ein unsicheres Gefühl, obwohl die geprüften Kriterien nicht eindeutig auf einen Fake Shop hinweisen. Dann haben Sie weitere Möglichkeiten, die Seriosität der Webseite zu prüfen. Besonders aufschlussreich kann da schon eine kurze Recherche nach Kundenbewertungen und Erfahrungsberichten sein. Viele unabhängige Portale sammeln diese Berichte und geben eine klare Einschätzung darüber, ob ein Shop echt ist oder nicht. Bleiben Sie aber skeptisch, wenn positive Kundenbewertungen nach demselben Muster geschrieben sind oder sich sehr ähneln. Viele dubiose Händler versuchen, mit fiktiven Bewertungen das Vertrauen zu erhöhen.


Gütesiegel wie «Trusted Shops» oder «Swiss Online Garantie» sind gute Indikatoren für die Echtheit. Trotzdem ist bei Gütesiegeln immer Vorsicht geboten, da sie auch unrechtmässig verwendet werden können. Einige Shops arbeiten zudem mit erfundenen Siegeln, die lediglich Seriosität vermitteln sollen. Kommt Ihnen der Shop verdächtig vor, können Sie ihn auch auf der «Watchlist Internet» suchen. Hier werden viele betrügerische oder problematische Onlineshops aufgeführt.

Zu guter Letzt geben auch die Zahlungsoptionen einen Hinweis auf die Seriosität des Shops. Fake Shops bevorzugen Zahlung per Kreditkarte. Käuferinnen und Käufer sollten jedoch immer – egal ob seriöser Shop oder vermeintlicher Fake Shop – auf Zahlungsmethoden mit Käuferschutz setzen. Vermeiden Sie auch die Zahlung per Vorkasse. Markenprodukte wie das neueste Handymodell sollten immer direkt beim Hersteller oder beim zertifizierten Händler gekauft werden, um einen Betrug auszuschliessen. Um wirklich sicherzugehen, dass Ihre Kreditkartendaten nicht unbefugt genutzt werden, sollten Sie regelmässig Ihre Kreditkartenabrechnung prüfen.

Das können Sie tun, wenn Sie Opfer werden

Ist Ihnen schon kurz nach der Zahlung bewusst geworden, dass Sie einem Betrug aufgesessen sind, sollten Sie die Belastung auf Ihrer Kreditkarte umgehend beanstanden. Bestenfalls können Sie die Zahlung sogar rückgängig machen. Häufig nutzen die Kriminellen Ihre Kreditkartendaten für weitere Delikte. Dann sollten Sie Ihre Karte sperren. Auch, wenn Ihnen erst später auffällt, dass Sie auf einen Fake Shop hereingefallen sind: Melden Sie den Shop in jedem Fall dem örtlichen Polizeiposten. Durch Ihre Anzeige kann die Webseite in eine Kartei aufgenommen und gesperrt werden. Bringen Sie den Betrug nicht zur Anzeige, können auch andere Käuferinnen und Käufer Opfer der Kriminellen werden.

Fazit

Fake Shops oder Webseiten, die gefälschte Produkte verkaufen, sind schnell erstellt und sehen täuschend echt aus. Möchten Sie online einkaufen, sollten Sie den Onlineshop immer auf seine Seriosität prüfen und bei Verunsicherung lieber ganz auf den Kauf verzichten. Shops, die sich nur finanziell bereichern möchten, haben meist kein Impressum, kaum Widerrufsrechte und sind teilweise voller Rechtschreibfehler. Seien Sie zudem bei beworbenen Beiträgen besonders vorsichtig. Auch eine kurze Recherche nach dem Namen der Internetseite und nach Kundenbewertungen kann schon Aufschluss geben. Sollten Sie doch einmal Opfer eines Fake Shops werden, ist der Betrug Ihrem Kreditinstitut und der örtlichen Polizeistelle zu melden.

Wissenswertes für Sie

Disclaimer