Turbo Warrants: Hebelprodukte verstehen & nutzen

Anleger setzen auf einen steigenden Basiswert und zahlen nur einen Bruchteil des Preises, nehmen aber voll an der Wertentwicklung teil.

Steigt der Basiswert um einen Franken, steigt auch ein Turbo Call Warrant (bei 1:1 Bezugsverhältnis) um einen Franken. Fällt der Basiswert, fällt auch der Warrant entsprechend. Der Produkt-Strike ist gleichzeitig der Knock-Out und liegt beim Turbo Call Warrant unterhalb des Basiswertkurses. Je geringer die Differenz zwischen Strike/Knock-Out und dem Basiswertkurs, desto riskanter der Warrant.

Mit Hilfe folgender Formel lässt sich der innere Wert eines Turbo Call Warrants berechnen:

Innerer Wert eines Turbo Call Warrants = (aktueller Basiswertkurs – Strike)/Bezugsverhältnis

Ein Bezugsverhältnis von 10:1 bedeutet, dass 10 Warrants nötig sind, um den Basiswert einmal abzubilden, was den Warrant preiswerter und flexibler handelbar macht.

Der Gesamtpreis des Warrants besteht aus dem inneren Wert und dem Aufgeld, das Finanzierungs- und Risikokosten umfasst.
 

Anleger, die fallende Kurse erwarten, können mit Turbo Put Warrants überproportional profitieren. Der Strike/Knock-Out liegt über dem aktuellen Basiswertkurs. Der innere Wert berechnet sich aus der Differenz zwischen Strike/Knock-Out und dem Basiswertkurs, geteilt durch das Bezugsverhältnis.

Turbo Put Warrants spiegeln die Bewegung des Basiswerts nahezu eins zu eins wider, aber umgekehrt. Fällt der Basiswert um einen Franken, steigt ein Turbo Put Warrant (bei 1:1 Bezugsverhältnis) um einen Franken und umgekehrt. Der Emittent verkauft den Basiswert auf Termin und legt das Kapital zinsbringend an, was theoretisch zu Abgeld führen kann. In der Praxis enthalten Turbo Put Warrants meist ein geringes Aufgeld aufgrund von Finanzierungskosten, Risikoprämien und erwarteten Dividenden. Bei Basiswerten in anderen Währungen muss der Wechselkurs berücksichtigt werden.

Die Knock-Out-Barriere eines Turbo Warrants entspricht dem Strike und ist entscheidend für die Funktionsweise. Berührt der Basiswert die Barriere, verfällt der Warrant sofort wertlos, was zu einem Totalverlust führt. Der Abstand zwischen Knock-Out und Basiswertkurs ist daher entscheidend. Bei gewünschter Kursentwicklung steigt der Wert des Warrants überproportional, bei Annäherung an den Knock-Out sinkt er stark. Anleger können das Risiko durch die Differenz zum Basiswertkurs bestimmen. Die grosse Produktauswahl im Schweizer Markt ermöglicht eine präzise Auswahl entsprechend dem eigenen Risikoprofil.

Turbo Warrants haben eine starke Hebelwirkung, die zeigt, wie viel stärker sich der Warrant im Vergleich zum Basiswert bewegt. Bei einem Hebel von 5 verändert sich der Warrant um 5% bei einer 1%-Bewegung des Basiswerts. Der Hebel wirkt in beide Richtungen: Ein Wertverlust des Basiswerts führt bei einem Turbo Call Warrant zu überproportionalen Verlusten. Bei einem Turbo Put Warrant kommt es zu Verlusten, sobald der Basiswert steigt. Je näher die Knock-Out-Barriere am Basiswertkurs liegt, desto höher der Hebel und das Risiko eines Knock-Outs. Ein weiter entfernter Knock-Out bedeutet einen niedrigeren Hebel und geringeres Risiko.

Turbo Warrants sind flexible Anlageinstrumente, die risikoaffinen Anlegern ermöglichen, mit Hebel in einen Basiswert zu investieren. Turbo Call Warrants setzen auf steigende Kurse, Turbo Put Warrants auf fallende. Der Knock-Out spielt eine wichtige Rolle: Beim Call liegt er unterhalb, beim Put oberhalb des Basiswertkurses. Wird der Knock-Out erreicht, verfällt der Turbo sofort wertlos. Aufgrund dieses Risikos sind Turbo Warrants vor allem für erfahrene Anleger mit hoher Risikofähigkeit geeignet.

Ein grundlegendes Merkmal von Turbo Warrants ist der Knock-Out, den es bei klassischen Warrants nicht gibt. Dies macht Turbo Warrants günstiger und erhöht den Hebel. Der Knock-Out bringt jedoch das Risiko mit sich, dass das Produkt bei Erreichen wertlos verfällt. Bei klassischen Warrants entscheidet der Stand am Verfalltermin über die Rückzahlung, sodass eine Wende möglich ist. Der Knock-Out reduziert den Einfluss der Volatilität auf den Wert des Turbo Warrants, während sie bei klassischen Warrants eine wichtige Rolle spielt. Turbo Warrants und Mini-Futures sind ähnlich, aber bei Mini-Futures weicht der Knock-Out vom Strike ab, was einen kleinen Restwert bei Stop-Loss-Ereignissen ermöglicht. Faktor-Zertifikate haben einen konstanten Hebel und sind pfadabhängig, da sie die tägliche Wertveränderung des Basiswertes multipliziert mit dem Hebel abbilden.

Der Knock-Out ist zentral für Turbo Warrants. Je näher er am Basiswertkurs liegt, desto stärker der Hebel und höher das Risiko. Erreicht der Basiswert den Knock-Out, endet die Laufzeit und es kommt zum Totalverlust. Anleger können das Chance-Risiko-Profil durch die Wahl des Knock-Outs steuern.

Mit einem Turbo Warrant erhöhen Anleger das Risiko durch Hebelwirkung, was zu überproportionalen Verlusten führen kann, wenn sich der Basiswert nicht wie gewünscht entwickelt. Erreicht der Basiswert die Knock-Out-Schwelle, verfällt der Warrant sofort wertlos. Daher sollten nur erfahrene Anleger, die die Märkte regelmässig verfolgen, in Turbo Warrants investieren, besonders in volatilen Phasen. Beachten Sie auch das Emittentenrisiko: Bei einer Insolvenz der UBS AG kann das eingesetzte Kapital verloren gehen.

Turbo Warrants sind flexible und liquide Anlageinstrumente, die bei geringem Kapitaleinsatz überproportionale Gewinne ermöglichen. Sie eignen sich für Aktien, Indizes, Rohstoffe und Währungen. Mit Turbo Call Warrants setzen Anleger auf steigende Kurse, mit Turbo Put Warrants auffallende. Besonders gut für kurzfristige Tradingstrategien geeignet, bieten sie durch geringen Kapitaleinsatz und fortlaufenden Börsenhandel schnelle Renditechancen. Turbo Put Warrants sind auch ideal zur Portfolioabsicherung. Allerdings bergen sie hohe Risiken: Läuft der Basiswert in die falsche Richtung, drohen hohe Verluste bis hin zum Totalverlust bei Erreichen des Knock-Outs.