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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Entscheidung, wo Sie im Ruhestand wohnen möchten, hängt von persönlichen, aber auch von finanziellen Faktoren ab.
  • Planen Sie einen möglichen Wohnortswechsel oder Umbaumassnahmen der eigenen vier Wände frühzeitig.
  • Wenn Sie Ihre Immobilie altersgerecht renovieren möchten, sollten Sie unter anderem auf einen barrierefreien Zugang zur Wohnung achten.
  • Auch eine Betreuung zu Hause kann es Ihnen ermöglichen, in Ihrem Eigenheim bis ins hohe Alter zu leben.
  • Wir raten im fortgeschrittenen Pensionsalter mit über 70 Jahren von langfristigen Finanzierungen ab, da langlaufende Hypotheken auf Immobilien die Erbteilung erschweren. Fünf Jahre vor Ihrer Pensionierung sollte deswegen ein langfristiges Finanzierungskonzept stehen.

Nach der Pensionierung stellen sich viele Menschen die Frage, wo und wie sie künftig wohnen möchten. Denken Sie besser frühzeitig über diese Entscheidung nach. Nicht jedes Haus oder jede Wohnung entspricht den Bedürfnissen im Alter. Zudem hat der Wohnort nach der Pensionierung einen grossen Einfluss auf das zur Verfügung stehende Vermögen. Wir empfehlen, die Planung der Wohnsituation bereits 15 Jahre vor Ihrem Ruhestand anzugehen.

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Die meisten Menschen möchten in den eigenen vier Wänden alt werden. Denn das Zuhause schafft starke emotionale Bindungen. Im eigenen Wohnquartier entstehen im Laufe der Zeit enge soziale Kontakte, Nachbarinnen und Nachbarn werden oftmals zu Freundinnen und Freunden. Deswegen fällt vielen Menschen die Vorstellung schwer, ihr Haus oder die Wohnung im Ruhestand zu verkaufen und die gewohnte Umgebung zu verlassen. Hinzu kommt, dass ein Umzug in eine seniorengerechte Wohnung in unmittelbarer Nähe aufgrund des Mietwohnungsmarktes nicht garantiert werden kann.

Neuer Lebensabschnitt – neue Gestaltung der Immobilie?

Auch Sie möchten gerne nach der Pensionierung in Ihrem Eigenheim bleiben, um Ihrem Freundeskreis und Ihrer Familie nah zu sein und dabei möglichst flexibel zu bleiben?

Dann kommen für Sie folgende Lösungen in Frage:

Umbaumassnahmen des Eigenheims

Die Bedürfnisse an eine Immobilie können sich mit zunehmendem Alter stark verändern. Schaffen Sie gewisse Voraussetzungen; so ist es wichtig, dass Ihre Wohnung barrierefrei ist. Es sollten keine Schwellen vorhanden sein, um sich gut im eigenen Zuhause zurechtzufinden. Überdenken Sie auch die Verteilung der Räume. Die wichtigsten Wohnräume befinden sich idealerweise im Erdgeschoss. Zusätzlich ist es von Vorteil, wenn ein Lift vorhanden ist.

Prüfen Sie, ob Ihre Wohnung gut gelegen ist und Sie bequem öffentliche Verkehrsmittel und Geschäfte erreichen können. Das ist vor allem sinnvoll, wenn kein Auto mehr zur Verfügung steht.

Um nachts leichter zur Toilette zu gelangen, können Sie Ihr Schlafzimmer näher an Ihr Badezimmer verlegen. Auch die Installation eines Duschsitzes, Handgriffe im Bad sowie im Schlafzimmer können den Wohnalltag zusätzlich erleichtern. Diese baulichen Massnahmen sind im Gegensatz zu grösseren Umbauten günstig. Massnahmen wie ein Treppenlift, Türverbreiterungen oder ein Umbau des gesamten Bades sind wesentlich kostenintensiver.

Planen Sie hierfür unbedingt genügend Budget ein. Es gibt verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten wie eine Renovationshypothek oder ein Baukredit, damit Sie sich etwas Spielraum für die Realisierung Ihres Umbaus verschaffen können.

Umbau: Mit welchen Renovationskosten müssen Sie rechnen?

Sie haben sich bereits dafür entschieden, dass Sie Ihr Eigenheim alters- und seniorengerecht renovieren? Beachten Sie, dass die Renovationskosten je nach Ihren individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten erheblich variieren können. Die Kosten hängen von Faktoren wie dem Umfang der Renovierungen, der Hausgrösse und dem Wohnungstyp ab.

Folgende Fragen sind für Sie besonders relevant:
Möchten Sie nur die notwendigsten Renovationen umsetzen? Oder möchten Sie noch weitere Massnahmen ergreifen, um beispielsweise den Wert und die Qualität Ihrer Immobilie zu steigern?

Bei der gesamten Planung müssen Sie berücksichtigen, dass nicht nur die Materialkosten wichtig sind. Auch die Lebensdauer bestimmter Bauteile und die Zeiträume, in denen sie ersetzt werden sollten, spielen eine wichtige Rolle für Ihre finanzielle Planung.

Wir empfehlen Ihnen eine langfristige Strategie für Renovationen, Unterhalt- und Sanierungsarbeiten zu entwickeln. So finden Sie am besten heraus, ob die Renovationen Ihren finanziellen Zielen entsprechen. Ein Fachmann kann Sie beraten und Sie bei der Kostenabschätzung unterstützen.

Diese steuerlichen Vorteile bieten Renovationen

Tatsächlich können Umbauarbeiten sogar einen steuerlichen Vorteil mit sich bringen. Denn dank der Abzüge können Sie Ihr steuerbares Einkommen senken und so Ihre Steuerlast reduzieren.

Dabei ist wichtig zu beachten: Renovationskosten sind nur abzugsfähig, wenn sie dazu dienen, den Wert Ihrer Immobilie zu erhalten. Dazu zählen zum Beispiel das Ersetzen alter Fenster, der Unterhalt des Gartens oder die Erneuerung eines alten Badezimmers Wertsteigernde Investitionen wie der Einbau einer neuen Sauna sind dagegen nicht abzugsfähig.

Energetische Sanierungen können vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden.

Denken Sie daran, dass werterhaltende Massnahmen nur im Jahr ihrer Entstehung geltend gemacht werden können. Deswegen lohnt es sich, die abzugsfähigen Kosten auf mehrere Jahre zu verteilen. Sie sollten sich also überlegen, Ihre Renovationen schrittweise durchzuführen. So profitieren Sie von einer tieferen Steuerprogression, weil nicht alle Steuern im selben Jahr geltend gemacht werden.

Wenn in einem Jahr nur geringe Unterhalts- und Renovationskosten anfallen, dürfen Sie einen Pauschalabzug vom steuerbaren Einkommen abziehen. Je nach Kanton beträgt der Abzug für jüngere Immobilien 10 Prozent und für ältere rund 20 Prozent des Eigenmietwerts.

Auch energetische Sanierungen senken die Steuerbelastungen, da auch diese Kosten von Ihrem steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Zusätzlich wirken sie sich positiv auf die Energieeffizienz Ihrer Immobilie aus und reduzieren den Energieverbrauch.

Klimafreundlich renovieren lohnt sich

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Betreuung zu Hause: So finden Sie die notwendige Unterstützung

Sie möchten mit zunehmendem Alter in Ihrem Eigenheim bleiben, aber Sie brauchen Unterstützung im Haushalt, die unter Umständen auch eine medizinische Versorgung gewährleistet?

Dafür können Sie auf ein vielseitiges Angebot zurückgreifen. Folgende Anbieter kommen beispielsweise in Frage: Spitex, Mahlzeitendienste, Pro Senectute , Nachbarschaftshilfe und Treuhanddienstleistungen. Diese Lösungen sind ideal, wenn Sie gerne Beziehungen pflegen, sich gut organisieren und sich problemlos helfen lassen können.

Die Krankenkasse zahlt für medizinische und pflegerische Versorgung, wenn ein Arzt oder eine Ärztin es verschrieben hat. Die hauswirtschaftlichen Leistungen werden allenfalls von einer Zusatzversicherung oder durch Ergänzungsleistungen der AHV/IV gedeckt.

Fazit: Planen Sie Ihre Wohnsituation im Ruhestand sorgfältig

Es gibt nicht «die» eine richtige Antwort auf die Frage, wo Sie im Alter wohnen möchten. Die Entscheidung sollte gut überlegt sein und hängt von individuellen Faktoren ab. Dazu gehören Ihre finanzielle Situation, Ihre persönlichen Präferenzen und Ihre zukünftigen Bedürfnisse. Besprechen Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin und Ihrer Familie alle Kriterien und machen Sie eine strukturierte Liste.

Falls Sie Ihre Immobilie altersgerecht renovieren möchten, helfen wir Ihnen gerne dabei, die Kosten zu berechnen. Unsere Beraterinnen und Berater sind darauf spezialisiert, Ihnen bei allen Fragen rund um Ihre Immobilienentscheidungen zu helfen, indem sie alle wichtigen Faktoren berücksichtigen. Wir beraten Sie gerne zu Ihrer individuellen Situation.