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Sie haben Fragen zu den Hypothekarzinsen? Wir helfen Ihnen dabei. Hier finden Sie Wissen zu sämtlichen Aspekten des Themas.
Historisch gesehen, befinden wir uns mit dem aktuellen Leitzins von 1,25 Prozent in einem Umfeld von relativ hohen Zinsen, da die Periode von 2008 bis 2022 von sinkenden und teilweise sogar negativen Leitzinsen geprägt war.
Die Trendwende zu höheren Zinsen begann 2022 aufgrund steigender Inflation infolge der Corona-Pandemie und des russischen Angriffs auf die Ukraine. Um die Inflation zu dämpfen, erhöhte die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins fünf Mal, bis er im Juni 2023 bei 1,75 Prozent lag. Dadurch sank die Inflation auf 0 bis 2 Prozent, was dem von der SNB definierten Bereich der Preisstabilität entspricht. Dies ermöglichte der SNB, den Leitzins im März und im Juni 2024 um jeweils 0,25 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent zu senken.
Als Leitzins bezeichnet man den Zinssatz, über welchen die Notenbanken das Verhalten der Geschäftsbanken beeinflussen. Denn auch die Banken müssen sich immer wieder Geld leihen. Die Höhe des Leitzinses wirkt sich damit massgeblich auf die Höhe der Hypothekarzinsen aus.
Stand 28.08.2024
Die Renditen von 10-jährigen Schweizer Staatsanleihen sind über den Sommer deutlich gefallen und notierten Mitte August auf einem Niveau von rund 0,4 Prozent. Damit verbunden war auch ein deutlicher Rückgang der Hypothekarzinsen.
Verantwortlich für den Zinsrutsch sind einerseits der Inflationsrückgang und die zwischenzeitlich wiedererwachten Rezessionssorgen in den USA, nachdem dort die Arbeitslosigkeit im Sommer überraschend stark gestiegen ist. Andererseits das Risiko, dass in Europa in den nächsten Quartalen die Erholung ausbleibt. Diese Sorgen sind auch am Schweizer Kapitalmarkt nicht spurlos vorbeigegangen. Zins-Futures deuteten Mitte August darauf hin, dass der Markt in den nächsten zwölf Monaten noch bis zu drei Zinssenkungen der SNB à 0,25 Prozentpunkte erwartet.
Obschon die wirtschaftlichen Risiken gestiegen sind, ist eine US-Rezession oder ein Ausbleiben der europäischen Erholung nicht unser Basisszenario und wir erwarten, dass die SNB im September ein letztes Mal ihre Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte auf 1,00 Prozent senkt und in den kommenden Quartalen den Leitzinssatz auf diesem Niveau stabil halten wird.
Die Renditen von Schweizer Staatsanleihen dürften sich dann in den nächsten Quartalen wieder leicht nach oben bewegen. Gleiches gilt für längerfristige Hypothekarzinsen. Hypothekarzinsen, die an den SARON gebunden sind, dürften hingegen von der SNB-Zinssenkung profitieren.
Die Zinsentwicklung unterliegt in ihrem Verlauf immer wieder stärkeren Schwankungen. Diese können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Die letzte Trendwende erfolgte im Jahr 2022 und wurde von folgenden Ereignissen geprägt:
Zinssatz | 26.08.24 | 31.12.24 | 30.06.25 | 31.12.25 | 30.06.26 | ||||||
SARON | 1.21 | 1.00 | 1.00 | 1.00 | 1.03 | ||||||
Swap 3 Jahre | 0.64 | 0.88 | 0.80 | 0.83 | 0.91 | ||||||
Swap 5 Jahre | 0.64 | 0.90 | 0.85 | 0.87 | 0.97 | ||||||
Swap 10 Jahre | 0.74 | 0.99 | 0.98 | 1.01 | 1.12 |
Wie geht es weiter mit den Hypothekarzinsen?
Unsere Zinsprognose informiert Sie monatlich über das aktuelle Zinsniveau und wie sich die Zinsen weiterentwickeln – kostenlos per E-Mail.
Die Inflation erreichte ungefähr im Jahr 2022 einen Peak von über 3 Prozent. Zu dieser Zeit stiegen gleichzeitig auch die Zinsen an und resultierten in höheren Zinssätzen für Hypotheken. Denn allgemein gilt: je niedriger der Zinssatz, desto günstiger auch die Hypothek.
Aktuell befinden wir uns bei einer niedrigeren Jahresinflationsrate zwischen 1,0 und 1,5 Prozent. Dementsprechend sehen unsere Prognosen noch sinkende Zinsen am kurzen Ende, aber kaum Veränderungen am langen Ende.
Wie hoch die Hypothekarzinsen in der Schweiz sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir geben Ihnen einen Überblick.
Trotz Grundkenntnissen über diese Faktoren ist es empfehlenswert, auf fundierte Analysen von Finanzinstituten zurückzugreifen.
Bei der Wahl der geeigneten Hypothekarstrategie gilt es, zahlreiche Faktoren zu berücksichtigen.
Zu den wichtigsten Aspekten zählen:
Die aktuelle Zinssituation bestimmt die Ausgangslage und die Höhe Ihrer Hypothekarzinsen bei Abschluss einer Festhypothek. Mit einer SARON-Hypothek finanzieren Sie Ihr Eigenheim hingegen mit einem marktorientierten Zinssatz, der sich variabel an die Zinsentwicklung anpasst.
Die Zinserwartung hilft bei der Erstellung von Szenarien zur Höhe Ihrer künftigen finanziellen Belastung. Die unten aufgeführte Tabelle bietet einen ersten Anhaltspunkt, welche Hypothekarform sich beim aktuellen Zinsniveau anbieten könnte.
Zinsniveau | Zinsniveau | Festhypothek kurz | Festhypothek kurz | Festhypothek mittel | Festhypothek mittel | Festhypothek lang | Festhypothek lang | SARON-Hypothek | SARON-Hypothek | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Zinsniveau | hoch | hoch | Festhypothek kurz | bedingt geeignet | Festhypothek mittel | nicht geeignet | Festhypothek lang | nicht geeignet | SARON-Hypothek | geeignet |
Zinsniveau | sinkend | sinkend | Festhypothek kurz | bedingt geeignet | Festhypothek mittel | nicht geeignet | Festhypothek lang | nicht geeignet | SARON-Hypothek | geeignet |
Zinsniveau | normal | normal | Festhypothek kurz | geeignet | Festhypothek mittel | geeignet | Festhypothek lang | geeignet | SARON-Hypothek | geeignet |
Zinsniveau | steigend | steigend | Festhypothek kurz | bedingt geeignet | Festhypothek mittel | geeignet | Festhypothek lang | geeignet | SARON-Hypothek | bedingt geeignet |
Zinsniveau | tief | tief | Festhypothek kurz | bedingt geeignet | Festhypothek mittel | geeignet | Festhypothek lang | geeignet | SARON-Hypothek | geeignet |
Ihr persönliches Hypothekarprofil gibt Auskunft über Ihre Risikofähigkeit und Ihre Risikobereitschaft. Legen Sie beispielsweise grossen Wert auf ein fixes Budget und auf Sicherheit, wird Ihr Hypothekarprofil komplett anders ausfallen als bei einer Person, die sich aktiv mit der Zinsentwicklung auseinandersetzt und über finanzielle Reserven verfügt. Dann werden Sie vermutlich mit einer Festhypothek besser schlafen. Denn mit dieser lässt sich die Zinsbelastung für einen gewissen Zeitraum planen.
Faktoren wie die Kreditform und die Laufzeit einer Hypothek können individuell gewählt werden. Das wirkt sich je nach Form und Höhe selbstverständlich auf die Hypothekarzinsen aus. Sie hängen zusätzlich stark von der Bonität oder der Kreditwürdigkeit der Hypothekarnehmerin oder des Hypothekarnehmers und vom Wert und von der Lage der Immobilie ab.
Die Bonität ergibt sich aus der finanziellen Situation der potenziellen Hypothekarnehmerin oder des potenziellen Hypothekarnehmers. Vor dem Hauskauf stellt sich zu Beginn die Frage, wie viel Eigenkapital aufgewendet werden kann – in der Regel werden mindestens 20 Prozent des Immobilienwertes gefordert.
Das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Hypothek wird Belehnung genannt. Bringen Sie mehr Eigenkapital ein, kann sich das positiv auf den Zinssatz auswirken. Je besser Sie Ihre eigenen finanziellen Möglichkeiten kennen, desto besser stehen Ihre Chancen, den bestmöglichen Hypothekarzins herauszuholen.
Wir wissen nun, dass die Hypothekarzinsen von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Es stellt sich also die Frage, wie Sie die Entwicklung am besten im Blick behalten können, um rechtzeitig zu reagieren. Hier folgen einige Tipps.
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