Zürich, 3. Oktober 2023 – Das UBS Sustainability and Impact Institute hat heute sein neuestes Whitepaper «Bauen neu gedacht –Das Fundament für zukünftiges Bauen» veröffentlicht. Darin wird dargelegt, warum zur Dekarbonisierung des Immobiliensektors bevorzugt bestehende Gebäude nachhaltig saniert werden sollten. Während eine Sanierung bisher nicht die erste Wahl zur Reduzierung der Emissionen im Gebäudesektor war, sollte sie zukünftig als Standardoption in Betracht gezogen werden, bevor Gebäude abgerissen und neue, nachhaltige Gebäude gebaut werden.

Zu den wichtigsten Punkten, die im Whitepaper angesprochen werden, gehören:

  • 99% der bestehenden Gebäude sind nicht auf die Netto-Null Ziele für 2050 ausgerichtet und die Hälfte davon wird auch 2050 noch stehen (Quelle: IEA).
  • Durch die Sanierung bestehender Gebäude können 50-75% des Kohlenstoffs eingespart werden, der beim Bau eines vergleichbaren Neubaus entstehen würde.
  • Die derzeitigen Sanierungsraten werden auf nur 1% des weltweiten Gebäudebestands pro Jahr geschätzt (Quelle: JLL).
  • Diese Rate müsste sich verdreifachen, um die Emissionsziele zu erreichen, und erfordert eine erhebliche Ausweitung des Angebots.

Michael Baldinger, UBS Chief Sustainability Officer, betont: «Wir müssen unseren Ansatz überdenken, um den Wohnraumbedarf, der durch das Wachstum der Städte entsteht, nachhaltig zu decken. Das ist wichtig für Mensch und Umwelt, aber auch für unsere Kundinnen und Kunden. Die energetische Sanierung von Gebäuden kann ihre Rendite steigern und die Lebensdauer von Immobilien verlängern, während neue Materialien und Technologien die Emissionen und den Energieverbrauch neuer Gebäude senken können. Nichts zu tun ist keine Option.»

Folgende Massnahmen können dazu beitragen, das Tempo von Sanierungen zu beschleunigen:

  • Aufklärung der Gebäudeeigentümer über den Wert – und die oft relativ kurzen Amortisationszeiten – von Sanierungen.
  • Erhöhte Verfügbarkeit von konzessionären Finanzierungen, insbesondere für Gebäude in weniger wohlhabenden Gegenden, in denen das Verhältnis von Sanierungskosten zum Immobilienwert ungünstiger ist.
  • Staatliche Vorschriften und Steuern zur Wertsteigerung energieeffizienter Gebäude.
  • Anreiz für Regierungen, sich zur Finanzierung von Sanierungen im öffentlichen und sozialen Wohnungsbau zu verpflichten, um die Lieferkette für neue Marktteilnehmer zu öffnen und die Kosten für die Sanierung im Laufe der Zeit zu senken.

UBS AG