Turnschuhe sind längst nicht mehr Turnschuhe, sondern Sneakers. Und das Marketing der Modeindustrie wirkt längst nicht nur auf Erwachsene, sondern ebenso auf Kinder und Jugendliche. Eine Umfrage einiger Medienhäuser zeigt, dass das Markenbewusstsein von Kindern mit zunehmendem Alter steigt und bei den Turnschuhen – oder eben Sneakers – am höchsten ist.

Wohin geht das Geld, wenn wir neue Turnschuhe kaufen?

Warum also nicht mal zusammen mit Ihrem Kind ein bisschen genauer hinschauen und herausfinden, wohin unser Lohn oder eben das Taschengeld fliesst, wenn wir uns neue Schuhe kaufen? Die Kosten eines Schuhs für 120 Franken setzen sich ungefähr wie folgt zusammen:

Südwind, Institut für Ökonomie und Ökumene

An diesem Beispiel wird schnell klar, dass ein Grossteil unseres Geldes an den Markenkonzern sowie an den Einzelhandel fliessen. Trägt also das grosse Sportidol unseren Lieblingsschuh, so hat dies einen direkten Einfluss auf den Preis, da das Unternehmen die Person fürs Tragen des Schuhs bezahlt.

Schuhe ohne bekannte Marke sind daher nicht unbedingt schlechter, aber mit weniger Marketingkosten verbunden. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über solche Mechanismen, damit es besser versteht, was hinter der Werbung steckt und welche Auswirkungen auf den Endpreis und unseren Kaufwunsch entstehen.

Können Marken einen Nutzen haben?

Wahrscheinlich würden wir alle lieber eine Bohrmaschine einer etablierten Marke kaufen. Denn gewisse Marken stehen für Qualität und somit langlebige Produkte. Wir bezahlen dann zwar einen höheren Preis, bekommen aber dafür ein qualitativ hochwertiges Produkt. In diesem Fall lohnt sich die teurere Investition. Erklären Sie Ihrem Kind, warum Sie bei einigen Produkten auf eine Marke achten und wo für Sie die preisliche Schmerzgrenze liegt.

Mit Kindern über Werbung und Marketing sprechen

Ob als direkte oder indirekte Zielgruppe – Kinder und Jugendliche sind tagtäglich mit vielen Werbebotschaften konfrontiert. Sie diesen Werbebotschaften nicht einfach auszusetzen, sondern hin und wieder in konkreten Situationen gemeinsam kritisch darüber nachzudenken, hilft Kindern und Jugendlichen beim Einordnen und Abgrenzen Fragen, die im Dialog mit Ihrem Kind besprochen werden können, sind beispielsweise:

Wie wird das ideale Leben in der Werbung dargestellt und was macht diese Darstellung mit uns?

Welche Rollenbilder (Mann, Frau, Mädchen, Junge) werden vermittelt?

Welches Körperbild wird in der Werbung dargestellt und welchen Einfluss hat es auf uns?

Wo treffen wir Werbung überhaupt an? Wo wird Werbung eher versteckt und wo ist sie ganz offensichtlich?

Bleiben Sie mit ihren Kindern auch im Gespräch darüber, welche sozialen Plattformen ihren Alltag mitbestimmen. Denn viele – teilweise auch versteckte – Werbebotschaften erreichen die Jugendlichen über digitale Medien.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Marketing hat eine grosse Wirkung auf Kinder und Jugendliche. Sprechen Sie auch über die Mechanismen hinter der Werbung.
  • Sprechen Sie mit Kindern und Jugendlichen (ab ca. 3. Klasse) darüber, wie sich die Preise von Kleidern oder Schuhen zusammensetzen.
  • Erklären Sie, warum Sie bei einigen Produkten auf die Marke achten und bei anderen nicht.

Die pädagogischen Grundsätze von UBS

Die pädagogischen Grundsätze von UBS

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Pädagogin Marianne Heller entstanden, mehrjährige Leiterin eines Programmes zur Finanzerziehung und Schuldenprävention für Kinder und Jugendliche.

Kids Newsletter

Kids-Newsletter abonnieren

Die neuesten Artikel zum Thema Finanzerziehung, tolle Wettbewerbe und aktuelle Infos zum UBS Kids Cup.