«Mami, Papi, ich brauche unbedingt diese tollen neuen Sneakers!». Eltern wissen manchmal nicht genau, woher die Konsumwünsche der eigenen Kinder kommen. Kein Wunder, denn sie erhalten online nicht dieselben Werbebotschaften ausgespielt und haben auch nicht das gleiche Surfverhalten im Internet. Werbung wurde in den vergangenen Jahren zunehmend digital und dadurch auch personalisierter. Während Sie Werbung von den neusten Designer-Möbeln oder stapelbarem Tupperware sehen, flackern bei den Teenies die neuste Wundercreme oder die Must-have-Sonnenbrille der Saison über das Display. Und dies eben nicht nur in Form von klassischer Werbung, sondern auch als subtile, nicht klar erkennbare Produktplatzierungen.

Früher waren die coolen Klassenkameraden oder die Stars im neusten «Bravo»-Heftli die Meinungsmacher, also die «Influencer». Heute sind es zunehmend Idole aus der digitalen Welt, die Einfluss auf die Kaufentscheidungen der Jugendlichen nehmen. Diese begegnen ihnen täglich auf Instagram, Snapchat, TikTok, YouTube oder auch auf Spotify, wenn man den Streamingdienst ohne Abo nutzt. Die angesagtesten Kleider oder die neusten elektronischen Gadgets und Kosmetikprodukte werden subtil in Form einer persönlichen Kaufempfehlung von Influencern präsentiert. Es ist also völlig klar, dass so Kaufwünsche bei Ihren Kindern entstehen. Dass dabei selbst die herzlichsten Influencer-Tipps meist bezahlte Aufträge von Marken sind, ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Und auch wenn die Werbemechanismen auf Social Media von den Jugendlichen immer öfter durchschaut und verstanden werden, bedeutet das natürlich nicht, dass die geweckten Bedürfnisse wieder verschwinden. Was bleibt, ist der empfundene Druck, einem Ideal zu entsprechen.

Infos in Zahlen zur Mediennutzung

  • 97% der 12- bis 13-Jährigen besitzen ein eigenes Mobiltelefon. Bei den 14- bis 15-Jährigen sind es 99%.
  • 73% der 12- bis 13-Jährigen haben einen Instagram-Account. Bei den 14- bis 15-Jährigen sind es 88%.
  • 73% der 12- bis 13-Jährigen haben einen Snapchat-Account. Bei den 14- bis 15-Jährigen sind es 86%.
  • 48% der 12- bis 13-Jährigen haben einen Musical.ly-Account. Bei den 14- bis 15-Jährigen sind es 51%.*

Werbung richtet sich immer gezielter auch an Jugendliche. Es lohnt sich also, das Thema «reflektierter Kaufentscheid» am Familientisch zu besprechen. Welche Möglichkeiten gibt es, sich vor einem Kauf über ein Produkt zu informieren? Sind Empfehlungen von Influencern glaubwürdig oder ist es vielleicht sinnvoller, zusätzlich neutralere Produktetests und Reviews zu lesen? Oder vielleicht hat man Freunde im echten Leben, die kürzlich ein ähnliches Produkt gekauft haben?

Kennzeichnungspflicht für Werbung in der Schweiz

Aber müssen Influencer ihre Posts eigentlich nicht als Werbung kennzeichnen? Theoretisch schon. In der Schweiz existiert ein Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Dieses schreibt vor, dass Werbung immer erkennbar sein muss. Das gilt auch für Influencer, die Produkte und Dienstleistungen auf Social Media positiv bewerben. Damit besteht also eine Kennzeichnungspflicht. Diese wird aber nicht immer eingehalten und das hat in der Regel auch keine rechtlichen Folgen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wie treffen Sie Kaufentscheide?
    Nicht nur Kinder und Jugendliche werden durch Werbung und Influencer beeinflusst, sondern auch Erwachsene. Bleiben Sie selbstkritisch.
  • Wie glaubwürdig ist eine Kaufempfehlung, wenn man dafür bezahlt wird?
    Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Mechanismen von Werbung.
  • Welche Möglichkeiten gibt es, verschiedene Produkte und Dienstleistungen miteinander zu vergleichen?
    Versuchen Sie bei der nächsten grösseren Anschaffung eine reflektierte Kaufentscheidung zu treffen, indem Sie im Vorfeld gemeinsam online oder im Umfeld recherchieren.
  • Entspricht die Welt auf Social Media dem echten Leben?
    Die Welt in der Werbung und in den sozialen Medien wird idealisiert. Die Bilder sind bearbeitet. Sprechen Sie mit Ihrem Kindern auch darüber.

Die pädagogischen Grundsätze von UBS

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Pädagogin Marianne Heller entstanden, mehrjährige Leiterin eines Programmes zur Finanzerziehung und Schuldenprävention für Kinder und Jugendliche.

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