Lange haben Sie sich in der Familie über die Vor- und Nachteile von Taschengeld unterhalten. Das Ergebnis: Vermutlich erhalten die Kinder nun regelmässig einen bestimmten Betrag ausbezahlt. Doch die Diskussionen sind damit meist noch nicht vom Tisch. Denn wenn Sie Ihrem Kind Taschengeld auszahlen, geben Sie Ihm damit auch die Freiheit, zu kaufen, was es mag. Und Ihr Kind hat sicherlich ganz eigene, nicht immer nachvollziehbare Konsumwünsche. Das ist auch völlig normal. Vielleicht würden Sie sich als Eltern auch wünschen, dass Ihr Kind ein bisschen spart, statt alles am Kiosk zu verprassen. Sprechen Sie gemeinsam darüber – ohne dabei Verbote aufzustellen. Vielleicht können Sie den wöchentlichen oder monatlichen Betrag auch aufteilen, indem Sie zum Beispiel statt einen Fünfliber einen Einfränkler und zwei Zweifränkler auszahlen. Dann kann Ihr Kind zwei Batzen in sein Portemonnaie stecken und den dritten in sein Sparkässeli.

Sackgeld aufgebraucht – Vorschuss?

Durch all die Süssigkeiten und den farbigen Schnickschnack, der gezielt Kinder anspricht, sind die Verlockungen gross, sofort alles auszugeben. Wer also sein Taschengeld nicht sorgfältig einteilt und auch einmal auf etwas verzichtet, ist rasch pleite. Da liegt es für gewiefte Kinder doch auf der Hand, einfach zu fragen, ob man nicht noch ein bisschen mehr haben kann? Oder vielleicht einen Vorschuss? Kommen Sie sich nicht knausrig vor, wenn Sie Nein sagen. Sie tun Ihrem Kind einen Gefallen, wenn Sie hart bleiben: Es wird auch später eine Realität sein, dass der erste eigene Lohn nicht für alle Wünsche reichen wird. Und auch dann wird es vor Ende Monat kein zusätzliches Geld geben. Da das Taschengeld ja nicht für existenzielle Bedürfnisse gebraucht wird, kann Ihr Kind auch gut bis zur nächsten Auszahlung warten. Sprechen Sie aber gemeinsam darüber, warum das Taschengeld nicht gereicht hat. So hat Ihr Kind die Chance, daraus zu lernen und es im nächsten Monat besser zu machen.

Taschengeldentzug als Strafe?

Kein Taschengeld, wenn das Zimmer nicht aufgeräumt ist. Wirklich eine gute Idee? Der Zweck von Taschengeld ist es, den Umgang mit Geld üben zu können, indem man dem Kind ein eigenes Handlungsfeld gibt. Dieses soll darauf vorbereiten, mit dem ersten Jugendlohn oder Lehrlingslohn umgehen zu können. Wenn man nun das Taschengeld streicht, greift man in dieses Lernfeld ein, und es verliert seinen eigentlichen Zweck. Es wäre also angebrachter, eine Massnahme zu treffen, die direkter mit der Regelüberschreitung des Kindes in Verbindung steht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Geben Sie kein zusätzliches Taschengeld, wenn Ende Monat keines mehr übrig ist. Nicht existenzielle Wünsche können auf den kommenden Monat warten.
  • Verwenden Sie das Taschengeld nicht als Mittel zur Bestrafung. Ansonsten lernt Ihr Kind den Umgang mit Geld nicht und das Taschengeld verfehlt sein Ziel.
  • Das Taschengeld gehört dem Kind und es soll auch weitgehend frei über dessen Verwendung bestimmen können.
  • Starten Sie mit kleinen Beträgen in eher kurzen Abständen (wöchentliche Auszahlung).
  • Zahlen Sie das Taschengeld regelmässig und unaufgefordert aus. So lernt Ihr Kind damit zu planen.
  • Für Kinder ab 12 Jahren ist ein Jugendlohn eine sinnvolle Alternative zu Taschengeld.

Die pädagogischen Grundsätze von UBS

Die pädagogischen Grundsätze von UBS

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Pädagogin Marianne Heller entstanden, mehrjährige Leiterin eines Programmes zur Finanzerziehung und Schuldenprävention für Kinder und Jugendliche.

Kids newsletter

Kids-Newsletter abonnieren        

Die neuesten Artikel zum Thema Finanzerziehung, tolle Wettbewerbe und aktuelle Infos zum UBS Kids Cup.

Interessant für Sie

Interessant für Sie

Sackgeld oder Jugendlohn?