Autoren
Barry Gill Michael Spence

Die Welt scheint heutzutage von einer Krise in die nächste zu schlittern: Kriege, Naturkatastrophen, Wachstumsstillstand, ausufernde Inflation, klimatische Verschlechterungen, zunehmende Ungleichheiten und vieles mehr. Das Collins Dictionary definiert den Begriff Permacrisis als „eine längere Phase der Instabilität und Unsicherheit, insbesondere als Folge einer Reihe katastrophaler Ereignisse.“ So lautet auch der Titel des neuesten Buches des weltbekannten Wirtschaftswissenschaftlers und Nobelpreisträges Michael Spence: Permacrisis: A Plan to Fix a Fractured World, gemeinsam verfasst mit Gordon Brown and Mohamed A. El-Erian.

Die wenigsten Krisen treten zufällig oder zusammenhangslos auf.

Wie Spence es ausdrückt, ist es politisches Versagen bei der Bewältigung der zugrunde liegenden Trends, das zu einer Krise führt, und die Fragmentierung der Welt ist ein solcher Trend. Die Spannungen zwischen den USA und China sind ebenso eskaliert wie die Beschränkungen im Handel und in anderen Regionen, was erhebliche wirtschaftliche und soziale Folgen für die internationale Gemeinschaft hat.

Im Sinne seines Buchs haben wir Spence gefragt, was man gegen die Deglobalisierung tun kann. Er ist der Ansicht, dass die Entkopplung zwischen den USA und China negative Auswirkungen auf die Welt hat und dass die beiden Länder zusammenarbeiten können und müssen. Nur so können wir Wachstum, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit fördern.

Barry Gill

Können Sie einen Überblick über die chinesische Wirtschaft und ihre derzeitigen Stärken und Schwächen geben?

Michael Spence

Die chinesische Wirtschaft hat verschiedene Stärken und Schwächen, aber sie verlangsamt sich derzeit dramatisch. Das passiert zwar überall auf der Welt, aber ein Großteil dessen, was China derzeit bremst, ist auf Ungleichgewichte innerhalb der Wirtschaft zurückzuführen. Zunächst müssen strukturelle Probleme wie der schwache private Verbrauch und geringe private Investitionen angegangen werden, bevor das Gesamtwachstum wiederhergestellt werden kann.

China hat die nötigen Ressourcen, um die sich verlangsamende Wirtschaft zu stützen, wenn es das will. Diese Frage wurde jedoch innerhalb der Zentralregierung heftig diskutiert. Ich gehöre zu denjenigen, die der Meinung sind, dass ein zu starkes Anziehen des Konjunkturhebels dazu führen könnte, dass Investitionen bestenfalls in absoluten Zahlen und unter sozialen Gesichtspunkten sehr geringe Renditen bringen und schlimmstenfalls zu einer Verschlechterung der aktuellen Wirtschaftslage führen.

Die Gesamtverschuldung Chinas liegt im Verhältnis zum BIP bei 280%. Somit ist Chinas Schuldenstand hoch – aber nicht außerordentlich hoch, sondern entspricht dem vieler entwickelter Volkswirtschaften.

Die Medien haben viel über die kurzfristigen Herausforderungen berichtet, wie die prekären Finanzen der Kommunalverwaltungen, die hohe Jugendarbeitslosigkeit und zuletzt die anhaltende Schwäche, die Überkapazitäten und die Überschuldung des Immobiliensektors. Abgesehen von diesen unmittelbaren Schlagzeilen haben sich die Exporte jedoch trotz der Diversifizierung und der Verlagerung von Lieferketten weg von China recht gut gehalten. Unter multinationalen Unternehmen herrscht weit verbreitete Skepsis gegenüber der Abhängigkeit von einer einzigen Produktionsquelle, sei es China oder ein anderer Standort, aber China ist trotzdem davon betroffen. Dennoch sind diese Probleme meiner Meinung nach lösbar.

Die längerfristigen säkularen Probleme haben in hohem Maße weitaus schwerwiegendere Auswirkungen, was bereits die Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen in die Zukunft signalisiert. Der dramatische Rückgang der Investitionen in den Privatsektor spiegelt einen deutlichen Vertrauensverlust wider, der das bedauerliche Ergebnis der manchmal unklaren Kommunikation der Regierung und ihrer ambivalenten Haltung gegenüber diesem Sektor ist. Zwar hat sich die Lage in letzter Zeit etwas gebessert, aber das ständige Hin und Her und die widersprüchlichen Botschaften der Behörden haben kaum zur Wiederbelebung der Geschäftsstimmung oder zur Förderung von Investitionen in die dynamischsten Bereiche der Wirtschaft beigetragen. Natürlich braucht man Zeit, um Vertrauen zu schaffen; es gibt keinen Schalter, den die Regierung einfach dafür umlegen könnte.

Ein weiteres großes Problem ist der Binnenkonsum. Das Vermögen der chinesischen Haushalte ist zu einem großen Teil in Immobilien gebunden, und der anhaltende Abschwung auf dem Immobilienmarkt wirkt sich direkt auf ihre Bilanzen und damit ihre Ausgabenbereitschaft aus.

Diese Genügsamkeit stellt Chinas Übergang vom alten Wachstumsmodell (das von erheblichen Direktinvestitionen der Zentralregierung abhängig war) zu einer Wirtschaft mit mittlerem Einkommen (in der Verbraucherausgaben ein gesundes Wachstum antreiben) vor erhebliche Herausforderungen.

Die Ausgaben der chinesischen Haushalte liegen derzeit bei etwa 40% des BIP, verglichen mit über 60% in den USA und im Vereinigten Königreich.

Dieser Wert ist nicht hoch genug, um die chinesische Wirtschaft voranzutreiben. Die Sparquote ist im Vergleich zu entwickelten Märkten sehr hoch, und außerdem macht das verfügbare Einkommen nur etwa 60 % des gesamten Volkseinkommens aus. Umfassendere Sozialleistungen wie Sozialversicherungen, öffentliche Dienstleistungen und Altersversorgungssysteme könnten dazu beitragen, die Sparquote zu senken, dürften aber die nationale Einkommensstruktur nicht verbessern.

China ist mit der Frage konfrontiert, wie das Volkseinkommen zwischen Haushalten, Unternehmen und Staat umverteilt werden kann. Hier muss jedoch gewährleistet werden, dass die Haushalte dabei nicht zu kurz kommen. Das ist aber leichter gesagt als getan, denn die Regierung besitzt über 80% der SOEs und kontrolliert somit 30 bis 50% von Chinas Unternehmenseinnahmen.


Angesichts der anhaltenden geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China bewegen sich die Volkswirtschaften auf eine Entkopplung zu. Sie haben dies als „einen eindeutig suboptimalen und gefährlichen Kurs“ bezeichnet. Können Sie das näher erläutern?

Obwohl das Thema ein bewegliches Ziel ist, ist die Beziehung zwischen den USA und China weitgehend symmetrisch. Beide Länder sind auf Sicherheit bedacht - sei es in Form von Energie-, Wirtschafts-, Industrie- oder Außenpolitik.

Ich sehe die Dinge eher optimistisch. Pragmatismus kann neben nationalen Interessen existieren, solange beide Seiten miteinander reden. Manche Konflikte scheinen unüberbrückbar, aber ich glaube, dass China und die USA noch in vielen Bereichen zusammenarbeiten können. Da fallen mir verschiedene wissenschaftliche Disziplinen ein. Und dann ist da noch der Klimawandel, bei dem die aktive Beteiligung und das Engagement beider Länder absolut entscheidend sind, um die Welt voranzubringen. Eine Lösung für den Klimawandel muss international sein; ist eins der beiden Länder nicht beteiligt, ist sie bestenfalls unpraktisch und schlimmstenfalls nicht durchführbar.

Wissenschaft und neue Technologien verändern die Welt, in der wir leben, und der Austausch zwischen Wissenschaftlern, Technologen und Akademikern muss wiederhergestellt werden. Das Vertrauen zwischen den beiden Ländern ist im Laufe der Jahre erodiert, aber chinesische und amerikanische Entscheidungsträger sollten eine Grundlage für ihre Zusammenarbeit schaffen und so die Auswirkungen der bestehenden Streitigkeiten eindämmen. Ich glaube, dass dies mit ausreichend Entschlossenheit und Pragmatismus gelingen kann.

Im Kontext der amerikanischen Politik kann man leider jede Art von kooperativem Handeln als Nachgiebigkeit gegenüber China interpretieren. Das kann wiederum zu Hindernissen führen, die das übersteigen, was man„rationalen Trennungsgrad“ bezeichnen könnte. Abgesehen von den Zöllen der Trump-Ära sind die Wirtschaftsberater in der Biden-Administration nicht der Meinung, dass Spielzeugzölle für die nationale Sicherheit entscheidend sind.

Letztlich ist die chinesische Volkswirtschaft zu groß, als dass man sie beiseiteschieben oder aus der Vermögensallokation streichen könnte. Sie bietet unglaubliche Investitionsmöglichkeiten, die durch ein enormes Humankapital und zahlreiche staatliche Mittel gefördert werden. Die zweithöchste Anzahl von Einhorn- Startups weltweit und Erfolge in der digitalen Medizin und der Energiewende sind nur wenige Beispiele. Es ist möglich, in diese Chancen zu investieren, ohne dabei übermäßige Risiken einzugehen.


Wie können sich globale Institutionen und multilaterale Organisationen so weiterentwickeln, dass sie den diversen Agenden der USA, China und anderer wichtiger Akteure gerecht werden?

Die Tatsache, dass wichtige multilaterale Institutionen an Glaubwürdigkeit und Einfluss – und möglicherweise auch an Finanzierung – verlieren, müssen China und die USA gemeinsam angehen. Die meisten der so genannten Bretton-Woods-Institutionen wie die Welthandelsorganisation (WTO), die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) wurden in den Nachkriegsjahren gegründet, ebenso wie die Vereinten Nationen (UN). In den letzten Jahren haben jedoch Nationalismus und Unilateralismus zugenommen, wodurch der Multilateralismus infrage gestellt wird.

Aber das ist nicht nur eine ideologische Frage. China zweifelt seine Vertretung und seinen Einfluss in diesen Institutionen an. Viele Entwicklungsländer sind heute größer und mächtiger als vor 30 Jahren, und sie wollen gerecht am Einfluss teilhaben. So sollte beispielsweise Belgien gegenwärtig keinen größeren Anteil haben als Indonesien oder Indien. Außerdem sollten die Zeiten ein Ende haben, in denen sich die USA und Europa bei der Ernennung der Direktoren für diese Institutionen abwechseln. Es ist auch nicht hilfreich, dass China und andere Entwicklungsländer oft den Ansichten der USA widersprechen, vor allem mit einigen der Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. Alles in allem ist eine ausgewogenere und objektivere Vertretung, die die Veränderungen in der Weltwirtschaft widerspiegelt, in diesen Organisationen längst überfällig.

Das heißt aber nicht, dass die Welt auf diese multilateralen Institutionen verzichten kann. Mein Permacrisis-Koautor Gordon Brown hat wiederholt und präzise argumentiert, dass die Welt heutzutage komplizierter und zersplitterter ist, denn je. Wir brauchen globale Lösungen, an denen jeder sich beteiligt, um die großen weltweiten Probleme anzugehen, mit denen wir konfrontiert sind. Wir brauchen den IWF, die WTO und dergleichen, um der Welt zu helfen, diese Herausforderungen zu meistern.

Es kann auch nicht schaden, verschiedene multilaterale Institutionen zu haben.

Die Neue Entwicklungsbank (NDB), früher bekannt als BRICS-Entwicklungsbank, spielt beispielsweise eine wichtige Rolle als gezielter Kreditgeber neben der Weltbank. Diesen Organisationen nicht genügend Finanzierung und Aufmerksamkeit zu gewähren, wenn es uns gerade passt, wäre kontraproduktiv.

Die koordinierte Arbeit multilateraler Kreditgeber kann zu bedeutenden Fortschritten auf dem Weg zu Net Zero beitragen. Die Weltbank hat ihr Engagement vor kurzem mit einer neuen Leitbilderklärung formuliert: „Eine Welt ohne Armut schaffen - auf einem lebenswerten Planeten“. Ihr Präsident, Ajay Banga, sucht nach Anreizen für den Kohleausstieg und für Investitionen in den Klimaschutz als Teil der Energiewende. Dafür könnte man mitunter günstigere und länger laufende Kredite sowie andere Instrumente nutzen. Derartige Maßnahmen könnten ein attraktives Klima für Investitionen in unterfinanzierten Regionen wie Subsahara-Afrika schaffen, indem sie einige der idiosynkratischen Risiken auffangen, die sonst privates Kapital hindern.


Welche Rolle spielt die Industriepolitik für die Dominanz der USA und Chinas in der globalen Klimawirtschaft?

China und die USA sind gut kapitalisiert, und ihre frühzeitigen und nachhaltigen Investitionen haben sie in verschiedenen Bereichen der Energiewende zu Vorreitern und Konkurrenten gemacht. Staatliche Subventionen auf beiden Seiten sind jedoch umstritten und werden oft als Verstöße gegen internationale Handelsabkommen kritisiert.

Industriepolitik wird seit jeher als interventionistisch angesehen, aber ich glaube, dass sie oft für das langfristige wirtschaftliche Überleben und die Entwicklung eines Landes unerlässlich ist.

Bisher hat es erfolgreiche und gescheiterte Beispiele für den Nutzen der Industriepolitik gegeben. China hat als Entwicklungsland viel Geld ausgegeben, um diverse Sektoren und Industrien zu entwickeln und auszubauen, und dominiert erneuerbare Energien wie die Herstellung von Solarzellen und Elektrofahrzeugen. Auf der anderen Seite haben die USA schon immer stark in Wissenschaft und Technologie investiert, insbesondere in Militär- und Raumfahrtprogramme, aber der Inflation Reduction Act vom vergangenen Jahr hat Anreize für saubere Energien enthalten, die europäische Handelspartner irritiert haben.

Es wird immer eine Aufgabe bleiben, diese Differenzen zu bewältigen, da sich die globale Interdependenz verschiebt. China und die USA sollten jeden Rückschritt im fairen Handel anerkennen und auf Kompromisse hinarbeiten, selbst wenn das im Streben nach Net Zero erfolgt. Ich hoffe, dass eine pragmatische Lösung es den beiden Ländern schließlich ermöglichen wird, auf getrennten Wegen voranzuschreiten und die Welt in Zukunft weiterzubringen.


Befinden sich China und die USA in einem Wettrüsten der KI? Wie wirkt sich generative KI auf das allgemeine Produktivitätswachstum aus? Ist eine ähnliche Aushöhlung der Dienstleistungsbranchen zu erwarten, wie wir sie bereits in der Herstellung beobachten konnten, als sie einige Regionen und Sektoren erschüttert hat?

Das Produktivitätswachstum ist in den letzten zwanzig Jahren zurückgegangen. Das globale Wirtschaftswachstum blieb davon jedoch unberührt, weil China und andere Schwellenländer ihre Produktionskapazitäten drastisch ausgeweitet und die Inflation in Schach gehalten haben, indem sie preiswerte Waren produziert haben. Als der Inflationsdruck jedoch in den letzten Jahren zugenommen hat – was durch die Coronapandemie und Lieferkettenprobleme verschärft wurde - hat sich das weltweite Wachstum verlangsamt. Die Produktivität wurde durch angebotsseitige Kräfte gebremst: In einer zunehmend fragmentierten Welt treffen wir nun auf alternde Bevölkerungen, schrumpfende Belegschaften und steigende Abhängigkeitsquoten.

Das Erstaunlichste an generativer KI ist, dass sie (fast) eine Allzwecktechnologie ist. Die fortgeschrittenen großen Sprachmodelle (large language models, LLMs), die generative KI antreiben, sind so vielseitig, dass sie Fragen von der italienischen Renaissance bis zu Inflationserwartungen und von Programmieren bis zu Poesie beantworten können, ohne explizite Aufforderungen oder Anweisungen zu benötigen, und kommen so der künstlichen allgemeinen Intelligenz näher. KI kann wie ein Mensch das Thema wechseln.

Zweitens benötigt man keine technische Ausbildung oder Fähigkeiten, um KI eine Frage zu stellen – jeder, auch ein Roboter, kann das machen. LLMs sind so konzipiert, dass sie auf alltägliche Sprache reagieren können, was sie weitaus zugänglicher macht als ältere KI-Modelle.

Generative KI kann vieles: 3D-Strukturen jedes Proteins vorhersagen oder die besten Go-Spieler besiegen, und vielleicht auch die Wirtschaft aus ihrer Produktivitätsflaute befreien. Technologische Innovationen können die Angebotsseite der Wirtschaft umkrempeln, wenn sie erschwinglicher sind und sich weltweit verbreiten. Auch wenn die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile von KI enorm sind, sind ihre unmittelbaren Auswirkungen zunächst auf die Informationswirtschaft beschränkt und erstrecken sich nicht bis zur Realwirtschaft.

Was China und die USA betrifft, so verfügen beide Länder über die Ressourcen und Talente, um generative KI weiterzuentwickeln. Die Ausbildung fortgeschrittener LLMs ist ein kostspieliges Unterfangen, das eine enorme Rechenleistung erfordert, und in China und den USA sind die Plattformunternehmen ansässig, die entscheidende Durchbrüche in KI erzielt haben. Die USA sind heute eindeutig führend im Bereich der generativen KI, gefolgt von China an zweiter Stelle. Es gibt keinen nahen Drittplatzierten. Das US-Verbot und die Beschränkungen für den Export verschiedener Arten von Hochleistungs-Halbleiterchips nach China dürften das Land vorerst zurückhalten. Es gibt nur einen exklusiven Club von Unternehmen, die Halbleiter auf diesem Niveau herstellen – die in der Lage sind, neuronale Netze mithilfe der riesigen Datensätze zu trainieren, die für fortgeschrittene LLMs benötigt werden. Aber China wird aufholen. Ich glaube, dass beide Länder auf lange Sicht starke Konkurrenten im Bereich der generativen KI werden.

Die eingeschränkten Technologie- und Kapitalströme zwischen den beiden Ländern sowie mit der Welt stehen einer Umgestaltung der Weltwirtschaft durch KI im Wege. Der Einsatz wissenschaftlicher und technologischer Mittel sollte auf Fortschritt ausgerichtet sein, der zum Allgemeinwohl beitragen kann. Die neuen Einschränkungen für den internationalen Austausch beunruhigen mich deshalb mehr als die Frage, welches Land letztendlich beim KI-Wettrüsten siegreich sein wird.


Ein paar Schlussworte

Die Welt befindet sich aufgrund der Kaskaden von Krisen in großer Unsicherheit. Entkopplungs- und Deglobalisierungsbestrebungen haben an Zuspruch gewonnen und untergraben die Zusammenarbeit, die zur Bewältigung aktueller und zum Schutz vor künftigen Problemen erforderlich ist.

Die USA und China sind nach wie vor von zentraler Bedeutung für das Weltgeschehen und die Geopolitik, weshalb sie gemeinsam eine Art wettbewerbsfähige Koexistenz erreichen müssen. Die Anzeichen für ein Tauen der zuletzt eisigen Verhältnisse zwischen diesen Ländern wecken Zuversicht. Wie Präsident Xi kürzlich gegenüber mehreren US-Senatoren in Peking erklärte: „Ich habe schon oft gesagt, auch gegenüber mehreren Präsidenten, dass wir 1.000 Gründe haben, die Beziehungen zwischen China und den USA zu verbessern, aber keinen einzigen Grund, sie zu kappen.“ Das jüngste Gipfeltreffen zwischen den Präsidenten Joe Biden und Xi Jinping gibt ebenfalls Anlass zur Hoffnung, denn es wurden Fortschritte in einer Reihe von Bereichen erzielt – nicht zuletzt den Klimawandel betreffend.

Es ist wichtiger denn je, aus Fehlern der Vergangenheit und irrigen Ansätzen im Umgang mit Krisen zu lernen und zu versuchen, erreichbaren Lösungsansätzen nachzugehen.

Mit einem pragmatischen Ansatz können China und die USA den weltweiten Fortschritt gemeinsam vorantreiben.

Der China-Komplex

Diese Sonderausgabe von Panorama ist China gewidmet und bietet eine umfassendere Sichtweise auf das Land aus der geopolitischen, nachhaltigen, wirtschaftlichen und marktwirtschaftlichen Perspektive.

Über den Verfasser
  • Barry Gill

    Head of Investments, UBS Asset Management

    Barry Gill, Head of Investments bei UBS Asset Management seit November 2019. Davor war er Head of Active Equities bei UBS AM. Barry Gill stieß 2012 zu O'Connor, wo er die Long/Short-Strategie verantwortete. Zuvor hatte er die Fundamental Investment Group (Nord-, Süd- und Mittelamerika) von UBS IB geleitet. 2000 wechselte Barry Gill in die USA, wo er nach der O'Connor-Übernahme die Long/Short-Aktienstrategie neu aufbaute. Er hatte Führungsrollen in London inne, wo er unter anderem Co-Leiter des Bereichs Pan-European Sector Trading war. Barry Gill begann seine Laufbahn 1995 nach dem Abschluss seines Hochschulstudiums als Trainee bei SBC.

Ausserhalb von UBS

Michael Spence

Professor Michael Spence wurde 2001 für seine Arbeit auf dem Gebiet der Informationsökonomik mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Er hat als emeritierter Professor den Philip H. Knight Lehrstuhl für Betriebswirtschaft an der Graduate School of Business der Universität Stanford inne und ist Senior Fellow der Hoover Institution bei Stanford sowie ausgezeichneter Gastwissenschaftler (Distinguished Visiting Fellow) am Council on Foreign Relations. Daneben ist er Lehrbeauftragter an der Mailänder Bocconi-Universität sowie Ehrenmitglied des Magdalen College an der Universität Oxford.

Weiterführende Einblicke

Kontaktieren Sie uns

Haben Sie eine Frage oder ein Anliegen? Wir setzen uns gerne mit Ihnen in Verbindung. Kontaktieren Sie unser UBS Asset Management Team für weitere Informationen.

Porträt unseres Führungsteams

Erfahren Sie mehr zu den Mitgliedern des Teams, das für die strategische Ausrichtung von UBS Asset Management verantwortlich ist.

Unsere Standorte finden

Wir sind näher, als Sie denken – sehen Sie selbst!