Europäische High-Yield-Anleihen: Weiterhin eine attraktive Investitionsmöglichkeit
Europäische High-Yield-Unternehmensanleihen beendeten das vergangene Jahr mit einer rekordverdächtigen Rallye. Die Kreditrisikoprämien haben sich über die vergangenen Monate erheblich verringert und befinden sich derzeit auf dem tiefsten Niveau seit 2 Jahren.
Trotz dieser beeindruckenden Jahresendperformance bleibt die Gesamtverzinsung für die Anlageklasse auf historisch hohen Niveaus. Um vergleichbare Renditen im Bereich von 6% bis 8% für europäische High-Yield-Anleihen über einen längeren Zeitraum zu finden, müssen wir in der Historie zurück zur Schuldenkrise in der Eurozone im Jahr 2012. Wir glauben, dass der Markt weiterhin eine sehr attraktive Investitionsmöglichkeit bietet, insbesondere im Vergleich zu seinem grösseren US-amerikanischen Pendant.
Aktuelle Wirtschaftsdaten wie die jüngsten Quartalsberichte der Unternehmen und die Inflationsaussichten deuten auf eine sanfte Landung oder leichte Rezession in Europa hin, wobei das Risiko einer unerwartet starken Abschwächung sich auf Emittenten aus zyklischeren Branchen beschränken sollte. Die technische Unterstützung für die Anlageklasse bleibt allerdings stark. Wir erwarten in diesem Jahr im europäischen High-Yield-Segment eine Fortsetzung der starken Anlegerzuflüsse verbunden mit einer abnehmenden Netto-Neuemissionstätigkeit. Zusammen mit sinkenden Ausfallraten, glauben wir daher, dass der Markt für 2024 hohe einstellige Renditen liefern könnte.
Erwartete Ausfallrate für europäische High-Yield-Anleihen bei 3,0%
Erwartete Ausfallrate für europäische High-Yield-Anleihen bei 3,0%
Wir erwarten, dass die makroökonomische Verlangsamung weiterhin auf den Fundamentaldaten der Emittenten lasten dürfte. Zudem dürfte sich mittelfristig die Refinanzierungen zu deutlich höheren Coupons auf die Kreditkennzahlen von High-Yield-Emittenten in Europa durchschlagen. Dennoch prognostizieren wir für das laufende Jahr mit 3,0% eine niedrigere Ausfallrate für europäische High-Yield-Anleihen als 2023. Viele Emittenten in Europa haben in den letzten Jahren das tiefe Zinsumfeld genutzt, um die Laufzeiten ihrer Verbindlichkeiten zu verlängern. Dies sollte dazu beitragen, dass die Ausfälle nicht nur unterhalb der langfristigen Durchschnittswerte, sondern auch auf niedrigerem Niveau im Vergleich zum US-Markt bleiben. Ein Trend, der bereits seit einiger Zeit beobachtet werden kann.
Weitere Faktoren, die uns positiver für den europäischen als den US-Markt stimmen, sind eine bessere durchschnittliche Kreditqualität, höhere Kreditrisikoprämien und eine defensivere Sektor-Zusammensetzung. Dies wird beispielsweise dadurch verdeutlicht, dass der europäische Markt ein deutlich geringeres Exposure zum Energie- oder Technologiesektor aufweist.
Blickt man über das Jahr 2024 hinaus, glauben wir zudem nicht, dass die anstehenden hohen Fälligkeiten der High-Yield-Emittenten in Europa ein bedeutendes Hindernis darstellen. Der Grund hierfür liegt in der Konzentration des europäischen Marktes auf qualitativ bessere Emittenten, die in der Regel geringere Probleme bei der Refinanzierung haben: Rund 80% der Fälligkeiten im Jahr 2025 und 56% derjenigen im Jahr 2026 sind mit BB bewertet. Im Vergleich dazu stammen etwa die Hälfte aller High-Yield-Anleihen, die in den nächsten beiden Jahren in den USA fällig werden, von Emittenten mit niedrigeren Ratings von B oder CCC.
Wir erwarten, dass der europäische Markt für das Jahr 2024 Gesamtrenditen zwischen 5% und 7% liefern wird. Unter Berücksichtigung von Absicherungskosten stellt dies für Anleger in Schweizer Franken eine attraktive Rendite von 2,5% bis 4,5% dar.
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