Mathias Stäuble ist Chemiker, 60 Jahre alt und klappt zufrieden den dicken Ordner mit der Beschriftung «Pensionierung» zu. Seine vielen Berechnungen in Excel-Tabellen zur Frage «Rente oder Kapital» haben sich gelohnt. Zusammen mit seiner Frau Gertrud fand er eine gute Formel für seine Pensionierung in rund vier Jahren. Darüber hinaus hat er als Hauptverdiener und «Buchhalter » der Familie eine völlig neue Erfahrung gemacht: Zum ersten Mal redeten Gertrud und er konkret über Geld und die finanzielle Planung.

Seine Frau ist 58 Jahre alt, seit acht Jahren wieder als Arztgehilfin erwerbstätig und liegt ihm schon länger mit grosser Besorgnis in den Ohren: «Reicht unser Erspartes überhaupt, um im Alter über die Runden zu kommen?» Gertrud befasste sich bisher nicht wirklich mit Geldfragen, aber ein Anliegen hatte sie bei ihm mit erstaunlichem Nachdruck angemeldet – sie wollte sicher sein, dass sie beide jeden Monat genügend Rente bekommen, um die ordentlichen Ausgaben zu decken. So wären sie nicht auf Ersparnisse angewiesen, sondern könnten diese für andere Wünsche und Notfälle brauchen.

Gute Ausgangslage nutzen

Diese ungewohnte Bestimmtheit seiner Gattin machte Mathias vor dem ersten Beratungsgespräch in der Hausbank etwas nervös. Danach waren sie beide jedoch positiv überrascht, in welch guter Ausgangslage sie sich finanziell eigentlich befanden. Tatsächlich hat Mathias ein Jahreseinkommen von 170 000 Franken brutto, ein bisheriges Pensionskassen- Kapital von 1,3 Millionen Franken sowie Mitarbeiteraktien im Wert von 200 000 Franken und schliesslich ein 3a-Vorsorgekapital in gleicher Höhe, verteilt auf mehrere Konten. Ihr Einfamilienhaus mit einem Verkehrswert von 800 000 Franken ist mit einer Hypothek von bisher 650 000 Franken belastet. Gertrud ihrerseits hat ein Einkommen von 50 000 Franken brutto, ein kleines Pensionskassen-Guthaben und ein 3a-Vorsorgekapital von 50 000 Franken. Zusammen haben sie die Aussicht auf eine volle AHV-Ehepaarrente von jährlich 42 300 Franken.

«Es ist wichtig, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Ehepartner abzuholen und mit ihrer finanziellen Situation in Einklang zu bringen», betont Sascha Näf, Vorsorgeexperte im UBS Wealth Management Schweiz. Dabei äusserten Frauen häufiger Sorgen zur monetären Zukunft als Männer. Männer brauchten oft – wie in diesem Fall – vor allem die Bestätigung ihrer eigenen Überlegungen und Berechnungen. Ein fundierter Finanzplan mit einer grafischen Illustration, die zeigt, wie sich Einkommen und Vermögen über die Jahre entwickeln, wirkte auf die Ängste und Bedenken beider Ehepartner schliesslich überaus beruhigend.

Wie bei den Stäubles geht es in den meisten Fällen nicht um die Frage vollständiger Kapital- oder Rentenbezug, sondern vielmehr um den richtigen Mix aus diesen Komponenten. Gerade wenn beide Partner erwerbstätig sind, ergeben sich laut Näf interessante Kombinationsmöglichkeiten. Oftmals sehen die beiden Pensionskassen unterschiedliche Leistungen vor. Ein Vergleich – insbesondere der Umwandlungssätze, der Leistungen für Hinterbliebene im Todesfall und schliesslich auch der finanziellen Gesundheit der Pensionskasse – lohnt sich. «Eine Faustregel lautet, den grössten Teil der laufenden Ausgaben durch laufende Einnahmen wie Rente, Vermögenserträge und weitere regelmässige Einkommen zu decken und das Kapital für ausserordentliche Ausgaben und auf lange Sicht anzulegen», sagt Vorsorgeexperte Sascha Näf. Ein nicht unwichtiger Vorteil von einem zumindest teilweisen Kapitalbezug sei im Übrigen, dass im Todesfall die Nachkommen erben könnten, wogegen ein Rentenbezug dies in den meisten Fällen ausschliesse.

Die Mischung macht es aus

Wie sah die finale Lösung für das Ehepaar Stäuble konkret aus? Auch bei ihnen war es nicht ein «Entweder-oder», sondern eine Kombination. Sie entschieden sich, der Faustregel zu folgen und ihre jährlichen Fixausgaben von 110 000 Franken via AHV- und Pensionskassen-Renten zu decken. Das restliche Pensionskassen- Guthaben von Mathias bezogen Stäubles als Kapital, um mehr Flexibilität zu haben. Gleichzeitig planten sie einen gestaffelten Bezug der Säule 3a-Konten. «Mit diesem Vorgehen bei Pensionskassen- und 3a-Kapital konnte eine optimale Lösung gefunden werden », erklärt Näf. Voraussetzung dafür sei gewesen, dass Stäubles rechtzeitig, das heisst ab dem Alter von 50 Jahren, angefangen hätten, zielgerichtet zu sparen.

Ihre Renten und ihr Erspartes hat das Ehepaar konkret in drei Vermögenstöpfen geordnet. Diese verfolgen je eine andere Anlagestrategie und repräsentieren unterschiedliche Bedürfnisse.

Topf 1 steht für die laufenden Ausgaben und dient dem Bestand an Barmitteln. Mit den Erträgen und dem Verzehr aus Topf 2 wollen Stäubles in erster Linie geplante Reisen und später allfällige höhere Gesundheitskosten finanzieren. Dieser Topf ist dafür mit Anlagekapital von rund 400 000 Franken gefüllt, das strategisch investiert wird. In Topf 3 legt das Ehepaar schliesslich 300 000 Franken langfristig an.

Was Mathias besonders glücklich machte, war die Tatsache, dass am Ende der Neuordnung sogar noch eine Schenkung an die Kinder von 150 000 Franken möglich war. Sie ist durch die Auszahlung aus Pensionskassen-Geldern sowie Sparguthaben finanziert. Der scharfsinnige Chemiker Mathias Stäuble war endgültig zufrieden und stellte den Ordner «Pensionierung» zurück ins Regal neben seinem wohlgeordneten heimischen Schreibtisch.

«Sowohl – als auch»

Wer vor dem Entscheid Rente und/oder Kapital steht, sollte zu Beginn diese Ausgangsfragen prüfen und beantworten:

  • Wie hoch sind die bisherigen Ausgaben und Einnahmen (heutiges Budget)?
  • Wie soll die Lebenszeit nach der Pensionierung konkret gestaltet werden und werden zur Finanzierung mehr oder weniger Mittel nötig sein (zukünftiges Budget)?
  • Wie sehen die Regelungen der Pensionskasse zum Beispiel für die Leistungen im Todesfall oder in anderen wichtigen Details aus (Pensionskassen-Reglement)?
  • Wie gross sind die innere Sicherheit und das grundsätzliche Interesse für Anlagefragen (Eigenverantwortung)?
  • Wie sehen die Fristen für den Bezug von Pensionskassenkapital aus (Vorsorgeplanung)?

UBS Vorsorgeplanung

Eine bevorstehende Pensionierung wirft viele finanzielle Fragen auf. Drei Elemente sind in der Planung besonders wichtig:

  1. Schaffen von Transparenz zur finanziellen Vorsorgesituation und Klären der persönlichen Wünsche für die Pensionierung.
  2. Erstellen eines Finanzplans zur Optimierung der Vorsorgegelder, etwa via Pensionskassen-Einkauf, Staffelung sowie Entscheid, ob Rente und/oder Kapital.
  3. Erarbeiten eines individuellen Anlagekonzepts für ausbezahlte Vorsorgegelder.

Entscheidend ist auch das konsequente Umsetzen und regelmässige Überprüfen des Plans. So können Anpassungen auf veränderte Lebenssituationen rechtzeitig vorgenommen werden. Die UBS Vorsorgeplanung unterstützt auf diesem Weg mit langjähriger Erfahrung und Kompetenz.

Dieser Artikel wurde von NZZ Content Solutions im Auftrag von UBS erstellt.