Bild: UBS

Die Schweiz ist weltweit bekannt für Innovation und Zuverlässigkeit. Ob bei Nahrungsmitteln, Präzisionsmaschinen oder Luxusuhren: Hier werden Qualitätsstandards gesetzt, die Kundinnen und Kunden aus der ganzen Welt schätzen.

Aber: Die Schweiz ist auch teuer. Viele hier ansässige Unternehmen denken deshalb über eine Verlagerung oder Auslagerung der Produktion ins Ausland nach. Sie erhoffen sich dadurch eine Einsparung bei den Produktions- und Personalkosten. Allerdings fallen dadurch gleichzeitig andere Kosten an, die nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich sind. Und auch sonst gibt es Herausforderungen und Risiken, die die Eröffnung eines Produktionsstandorts im Ausland mit sich bringt. Wir haben sie für Sie zusammengetragen.

Keine Währungsverluste mehr riskieren

Sobald Gelder in ausländischen Währungen fliessen, ist es sinnvoll, sich mit dem Fremdwährungsmanagement auseinanderzusetzen. Mit unserem Währungsrisiko-Check machen Sie den ersten Schritt: Er zeigt Ihnen nach wenigen Klicks, ob sich eine Währungsabsicherung für Sie lohnt.

1. Administrativer Aufwand

Die Suche nach einem Produktionsort ist aufwendig und zeitintensiv: viele Behördengänge für das Einholen von Bewilligungen, Rekrutieren von Mitarbeitenden, Abwickeln von im Ausland rechtsgültigen Verträgen und vieles mehr. Durch den grossen administrativen Aufwand können also rasch Kosten anfallen, die im Vornherein nicht vollumfänglich bedacht wurden. Unser Tipp für Unternehmen, die einen Standort im Ausland eröffnen: Arbeiten Sie mit einer lokalen Agentur oder einer lokal ansässigen Person zusammen, die Ihnen hilft, die administrativen Aufwände und die Behördengänge zu erledigen.

2. Zölle und Transportkosten

Bei der Auslagerung der Produktion ins Ausland rechnen Unternehmen meist mit grossen Einsparungen bei den Personalkosten. Diese können jedoch nicht immer die hohen Transport- und Zollkosten wettmachen. Es ist darum wichtig, den gewünschten Standort genau zu durchleuchten, was den Lohnkostenvorteil, aber auch die neu anfallenden Transportkosten und Zölle angeht.

3. Gesetze und regulatorische Einschränkungen

Wer einen Produktionsstandort im Ausland eröffnen möchte, muss sich mit den dortigen Gesetzen und regulatorischen Einschränkungen vertraut machen. Dazu gehören Arbeitsgesetzgebung, Regulatorien für die Verwendung von Material, Regeln für Nachhaltigkeit und Naturschutz, aber auch Steuern, Zölle und dergleichen. All diese Regulatorien und Gesetze unterscheiden sich im benachbarten Ausland nicht zu sehr von unseren. Allerdings sind unsere Nachbarländer vergleichsweise teuer, was die Produktionskosten anbelangt. Für die Verlagerung eines Produktionsstandorts kommen darum eher Länder wie Polen, Ungarn und Tschechien oder Überseedestinationen zum Zug. Und dort können die Unterschiede frappant sein. Gleichzeitig muss das Thema aber auch umgekehrt bedacht werden: Wie produziere ich ein Produkt im Ausland, wo andere Standards gelten, werde aber den regulatorischen Anforderungen des heimischen Absatzmarkts dennoch gerecht? Auch hier ist es sinnvoll, bereits im Voraus mit lokalen Partnern zusammenzuarbeiten.

4. Sprache und Kultur

Mit einem Standort im Ausland arbeitet ein Unternehmen in einem neuen Markt und beschäftigt Mitarbeitende aus einer anderen Kultur – oftmals auch mit einer anderen Sprache. Das Sprichwort «Andere Länder, andere Sitten» ist durchaus wahr. Zwar sind kulturelle Unterschiede spannend und können ein Unternehmen bereichern. Gleichzeitig muss man sich aktiv mit ihnen auseinandersetzen. Das erfordert unter anderem Geduld, gegenseitiges Verständnis und entsprechend auch Zeit. Wie das gelingen kann, erfahren Sie hier. Wichtig ist, dass Sie in den Ausgleich von kulturellen und sprachlichen Unterschieden investieren und dies in Ihre Kostenrechnung miteinbeziehen. 

5. Devisenrisiko

Beschäftigen Sie neu Mitarbeitende im Ausland, hat die Landeswährung des Produktionsstandorts Einfluss auf Ihren Unternehmenserfolg. Sie müssen beachten, dass Sie neu möglicherweise einen grossen Abfluss von Geldern in einer anderen Währung verzeichnen. Verluste aufgrund ungünstiger Währungsentwicklungen können Liquiditäts- und Gewinnsituation stark belasten. Umso mehr, wenn am betreffenden Standort keine direkten Umsätze generiert werden. Generell gilt: Sobald Gelder in ausländischen Devisen fliessen, ist es sinnvoll, sich mit dem Fremdwährungsrisiko auseinanderzusetzen. Das sind die Schritte für ein erfolgreiches Währungsmanagement:

  1. Zuerst müssen Sie sich klar werden: Lohnt sich eine Währungsabsicherung für Sie? Dafür können Sie in einem ersten Schritt den kostenlosen Währungsrisiko-Check machen.
  2. Besteht bei Ihnen ein Währungsrisiko, dann sollten Sie sich von uns beraten lassen. Ihre Bankberaterin oder Ihr Bankberater analysiert die Geldflüsse in Ihrem Unternehmen. Diese müssen verstanden und quantifiziert werden. Es werden Fragen gestellt wie «Um wie viel Geld geht es?» und «In welcher Währung fliesst es?».
  3. Zur Visualisierung der Fremdwährungsrisiken im Unternehmen kommen digitale Tools zum Einsatz. Mit ihnen lassen sich die Auswirkungen der unterschiedlichen Lösungen auf das Geschäftsergebnis nachvollziehen. Ziel ist, eine Währungsabsicherungskarte zu erstellen. Dafür müssen bestimmte Annahmen zu Fremdwährungskursen getroffen werden. Die FX-Spezialistinnen und -Spezialisten von UBS können diese Annahmen treffen und Ihnen so bei der Budgetierung der Kurse helfen.
  4. Nach diesem ersten Gespräch verarbeiten wir die gewonnenen Informationen und suchen nach der passenden Lösung für die Währungsabsicherung in Ihrem individuellen Fall. UBS erstellt ein Angebot mit einer auf Sie zugeschnittenen Lösung, die vom flexiblen Termingeschäft «UBS Flexible FX Forward» bis hin zu komplexeren Transaktionen wie dem Absichern der Fremdwährungspositionen mithilfe von Derivaten reichen kann.
  5. Die Expertinnen und Experten von UBS treten auch nach Abschluss des Beratungsgesprächs regelmässig mit den Kundinnen und Kunden in Kontakt, um aktuelle und für das Unternehmen relevante Ereignisse an den Märkten zu besprechen. Wo nötig, kann das Fremdwährungsmanagement den Geschehnissen und veränderten Bedürfnissen angepasst werden.

UBS Growth Package «Unternehmenswachstum»

Wissenswertes rund um Wachstumsfragen für KMU: In unseren Themendossiers finden Sie übersichtlich wichtige Konzepte, Praxistipps und Strategien.

6. Zahlungsverkehr

Unternehmen mit Standorten im Ausland müssen sich Gedanken machen, wie sie den internationalen Zahlungsverkehr abwickeln. Um die Zahlung von Lieferantenrechnungen, Gehältern oder Projektrechnungen in verschiedenen Währungen ohne Probleme tätigen zu können, empfiehlt sich die Entwicklung einer Konto- und Zahlungsverkehrsstrategie. Ihre UBS-Beraterin oder Ihr UBS-Berater unterstützt Sie gern dabei. Es geht um Fragen wie «Welche Kontenstruktur ist für unser Unternehmen sinnvoll?» und «Auf welchen Konten wickeln wir unsere weltweiten Zahlungen ab?». Besonders diese zwei Themen sind relevant:

  1. Pay Worldwide: Für weltweit agierende Unternehmen ist es am einfachsten, wenn sie mit ihrem bestehenden Konto Zahlungen in verschiedenen Währungen abwickeln können. UBS bietet dafür das Produkt UBS Pay Worldwide an. Dank UBS Pay Worldwide können Sie Zahlungen in mehr als 120 Währungen abwickeln. UBS ist die einzige Bank in der Schweiz, die ein solch umfangreiches Währungsangebot anbietet.
  2. Gateway-Konto: Die Schweiz wird oft mit teurem Zahlungsverkehr assoziiert, weshalb viele ausländische Unternehmen nur ungern Zahlungen auf ein Konto mit Schweizer IBAN veranlassen. Unternehmen mit Standorten oder Lieferanten im Ausland eröffnen darum oft Konten mit deutscher IBAN. Mithilfe eines solchen Gateway-Kontos kann man Zahlungen aus dem EU-Raum sammeln und sie dann auf ein Konto mit Schweizer IBAN transferieren. Mit einem UBS Gateway Account stehen Ihnen die Türen offen zum europaweiten Zahlungsverkehr.

Rund um die Eröffnung einer Produktionsstätte im Ausland gibt es so einiges zu beachten. Wichtig ist, sich früh genug und sorgfältig mit den Bedingungen, Risiken und Herausforderungen im Zielland zu beschäftigen – und dann zu entscheiden, ob sich dieser Schritt lohnt. Nach sorgfältiger Abklärung kann ein Auslandstandort für die Produktion durchaus gewinnbringend sein.

Entscheiden Sie sich, internationale Geschäftsaktivitäten und Expansionspläne im Ausland voranzutreiben, dann benötigen Sie einen starken Partner vor Ort. Mit unseren lokalen Expertenteams in New York, Frankfurt, Hongkong und Singapur sind wir in zahlreichen Ländern vertreten und kennen die Gegebenheiten und Bedürfnisse der jeweiligen Märkte. Erfahren Sie hier mehr über unsere Angebote für Ihr Unternehmen im Ausland.

Wir sind nicht nur Ihre Bank, wir sind Ihre Sparringpartnerin

Unsere Beraterinnen und Berater unterstützen Sie nicht nur bei Finanzthemen. Mithilfe unseres grossen Netzwerks bieten wir Ihnen auch Lösungsansätze bei anderen Fragen rund um Ihr Unternehmen.
Was auch immer Sie beschäftigt, sprechen Sie mit uns.

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Porträt von Nicolas Steiner

Nicolas Steiner

Leiter Firmenkunden Marktgebiet Thurgau/St. Gallen-West

Neben gestörten Lieferketten, steigenden Energiekosten, einem starken Franken, zweistelliger Inflationsrate im EU-Raum und schwächelnder Konjunktur gilt es je länger, je mehr, auch die geopolitische Grosswetterlage in die Planung zu integrieren. Gern unterstützen wir Sie bei Ihrer Standortbestimmung.

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