Selbst ein kurzer Ausflug zum Laden um die Ecke kann mit Kindern zum Abenteuer werden. Denn oft weckt die farbenfrohe Vielfalt in den Regalen bei den Kindern Wünsche und Bedürfnisse. Und spätestens bei der Kasse greift die Marketingstrategie der Geschäfte: Die bewusst auf Augenhöhe der Kleinen angebrachte Ware übt eine unwiderstehliche Anziehung auf Kinder aus. Wie kann also das gemeinsame Einkaufen zum entspannten Erlebnis werden?

Die halbe Miete: Vorbereitung

1. Die halbe Miete: Vorbereitung

Erklären Sie Ihren Kleinen, wie Einkaufen funktioniert. Dazu müssen diese noch nicht viel verstehen, denn kleine Kinder sind von Natur aus neugierig und wollen mit allen Sinnen entdecken. Ein gewisses sprachliches Verständnis sollte allerdings vorhanden sein, denn wenn es um spezifische Produkte geht, muss ein Kind bereits einen Grundwortschatz besitzen und die wichtigsten Lebensmittel kennen. Wenn dem so ist, gibt es drei wichtige Punkte, die man vor dem Einkaufen mit seinem Kind besprechen sollte:

Was kaufen wir heute ein? Warum kaufen wir es? Was kaufen wir heute nicht?

Schreiben Sie bereits zu Hause eine Einkaufsliste und gehen Sie diese mit Ihrem Kind durch. So lernt es, zu verstehen, dass man nur jene Sachen kauft, die man vorher auf der Liste notiert hat.

2. Mitmachen ist alles: die Familie auf Mission

Lassen Sie Ihr Kind an der Suche nach den Produkten teilhaben. Auch wenn Sie die Produkte mit einem Self-Scanner einlesen, helfen Kinder meistens liebend gerne mit. Schliesslich machen diese Geräte tolle Geräusche. Bei der Kasse erreichen Sie nun die sogenannte «Quengelware» und es ist utopisch, zu denken, dass ein kleines Drama immer vermeidbar wäre. Das ist aber nicht schlimm und heisst nicht, dass Sie etwas falsch gemacht haben. Falls es also dramatisch wird: Versuchen Sie Ihr Kind abzulenken. Ein weiterer Tipp ist sicherlich auch, nicht mit einem hungrigen Kind einkaufen zu gehen. Sollte dies doch passieren, zählen Sie Ihrem Kind auf, was Sie zu Hause noch für leckere Snacks haben. Wichtig ist es immer, Verständnis zu zeigen und nicht einfach «Nein» zu sagen, sondern sich zu erklären.

Einkaufen kostet: Ohne Arbeit kein Geld

3. Einkaufen kostet: ohne Arbeit kein Geld

Nun kommt schon das nächste Lernfeld: das Bezahlen. Bar, mit Karte oder mit einer App? Die heutigen Bezahlmöglichkeiten machen Geld für Kinder teilweise unsichtbar. Es ist also verständlich, dass kleine Kinder den Eindruck erhalten, man könnte in einem Laden einfach mitnehmen, was man will. Erklären Sie Ihrem Kind also, dass man auf einer Debit- respektive Kreditkarte Geld haben muss. Und für Geld gehen Mami und Papi arbeiten. Was wiederum bedeutet, dass man seine Zeit gegen Geld oder eben Lebensmittel tauscht und man daher nicht alles haben kann. Möchte man mehr kaufen – beispielsweise auch Sachen, die nicht auf dem Einkaufszettel stehen – muss jemand von der Familie mehr arbeiten. Und somit bleibt weniger Zeit, um mit den Kindern Spass zu haben. Ab dem fünften Lebensjahr lohnt es sich auch, nach dem Einkaufen mit dem Kind die Quittung durchzugehen und aufzuzeigen, wie viel Geld nun den Besitzer gewechselt hat.

Das Wichtigste in Kürze

  • Geld wird immer unsichtbarer. Kinder benötigen altersgerechte Erklärungen, damit sie die heutigen Zahlungsmechanismen verstehen. Diese können Sie Ihrem Kind im Alter von drei bis vier Jahren beibringen.
  • Reflektieren Sie auch Ihr eigenes Kaufverhalten und meiden Sie Spontaneinkäufe. Kinder beobachten Ihre Umgebung und ihre Vorbilder genau.
  • Kommunizieren und kommentieren Sie während des Einkaufs Ihr Einkaufsverhalten, z.B. dass Sie zur Familienpackung greifen, weil diese günstiger ist. Kinder lernen so, das Einkaufen besser zu verstehen.
  • Zeigen Sie Verständnis und sagen Sie nicht einfach «Nein», sondern erklären Sie sich.

Die pädagogischen Grundsätze von UBS

Die pädagogischen Grundsätze von UBS

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Pädagogin Marianne Heller entstanden, mehrjährige Leiterin eines Programmes zur Finanzerziehung und Schuldenprävention für Kinder und Jugendliche.

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