Jugendliche wollen ihre eigenen Konsumentscheidungen treffen. Gerade beim Kleiderkauf lassen sie sich nicht gern reinreden. Und heute sind modische Kleider und Accessoires zu sehr erschwinglichen Preisen erhältlich. Während die Qualität und die Produktionsbedingungen dieser Fast-Fashion-Teile oft fragwürdig sind, treffen sie dennoch den Nerv einer jugendlichen Zielgruppe mit beschränktem Budget. Als Eltern wünscht man sich, die Kinder würden beim Kleiderkauf mehr auf Qualität statt auf Quantität achten. Doch es gilt, die Gelassenheit nicht zu verlieren, denn seien wir mal ehrlich: Wie viele Kleidungsstücke hängen in unserem Schrank, die wir gar nie oder nur wenige Male getragen haben? Fehlkäufe passieren uns allen, denn achtsamer Konsum ist gar nicht so einfach. Doch was können Sie tun, um zu verhindern, dass Ihr Teenager beim Kleiderkauf Fehlentscheidungen wiederholt?

Sprechen Sie über Ihr Shopping-Verhalten

Worauf achten Sie beim Kauf von neuen Kleidern, was ist Ihnen wichtig und was sind No-Gos? Sprechen Sie mit Ihrem Kind schon darüber, bevor es über einen Jugendlohn oder Geld aus einem Nebenjob verfügt. Teenager sollen lernen, eigene Konsumentscheide zu treffen. Dafür kann es hilfreich sein, die Gedanken von Erwachsenen zu kennen. Hören Sie Ihren Jugendlichen aber auch zu. Was ist ihnen wichtig bei neuen Kleidern? Vermutlich haben sie andere Präferenzen, und diese gilt es zu respektieren. Vielleicht können Sie Ihrem Nachwuchs vermitteln, dass die Freude an einem nachhaltigen Qualitätsstück länger anhalten wird als der kurzweilige Kick an einem halben Dutzend Billigteilen, die morgen schon wieder «out» sein werden.

Stehen Sie zu Ihren Fehlkäufen

Wir treffen täglich Konsumentscheidungen, die sich manchmal im Nachhinein als Fehler entpuppen. Zeigen Sie nicht mit dem Finger auf die Fehlentscheide Ihres Kindes, sondern gehen Sie als gutes Beispiel voran und sprechen Sie über Ihre eigenen Fehltritte. Sei dies beim Fehlkauf eines ungeniessbaren Joghurts oder bei einer neuen Winterjacke. Haben Sie vielleicht auch schon aus Konformitätszwang einen Fashion Trend mitgemacht und später mit Schrecken festgestellt, «Nein, das bin nicht ich»? Damit zeigen Sie, dass Fehler nichts Schlimmes sind, und Ihr Kind wird auch über seine Fehlkäufe sprechen können. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.

Räumen Sie gemeinsam den Kleiderschrank

Machen Sie das Räumen des Kleiderschrankes zu einem gemeinsamen Ritual. Vielleicht tauchen dabei ja ein paar Kleider auf, die Sie unterdessen nicht mehr ganz so stylisch finden, über welche Sie aber gemeinsam schmunzeln können. Dies hilft, zu verstehen, dass es von Vorteil sein kann, Teile zu kaufen, die weniger schnell aus der Mode geraten. Vielleicht tauchen aber auch längst vergessene Stücke wieder auf, die sich als völlig zeitlos herausstellen und wieder zu Lieblingsteilen werden können. Die aussortierten Teile können dann gemeinsam in einen Second-Hand-Laden gebracht werden. Oder haben Sie vielleicht Lust, einen Familienstand am Quartierflohmi zu veranstalten?

Starten Sie ein Experiment

Erlebte Beispiele aus dem eigenen Alltag wirken mehr als Worte. Kaufen Sie beispielsweise zwei ähnliche Pullover. Ein Stück, dessen Qualität Sie als gut einstufen, und ein günstigeres von eher fragwürdiger Qualität. Notieren Sie das Kaufdatum und schauen Sie, welches Teil länger getragen wird. Damit wird der Qualitätsunterschied erlebbar und die Erfahrung zeigt Ihrem Nachwuchs, dass überlegte Kaufentscheide mehr Freude bereiten als modische Schnellschüsse.

Das Wichtigste in Kürze

  • Lassen Sie Ihre Teenager eigene Konsumentscheidungen treffen, stehen Sie ihnen aber beratend zur Seite.
  • Konsumieren will gelernt sein. Dass dabei Fehlentscheidungen passieren, ist normal. Zeigen Sie Ihre eigenen Fehlkäufe. Wie viele Kleider hängen in Ihrem Schrank, die Sie nur einmal getragen haben?
    Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, wenn Ihnen achtsamer Konsum wichtig ist.
  • Streiten Sie mit Ihrem Kind nicht über jedes T-Shirt oder jedes Paar neue Jeans. Legen Sie klare Rahmenbedingungen fest (z.B. mit Jugendlohn) und lassen Sie Ihrem Kind einen gewissen Spielraum.

Die pädagogischen Grundsätze von UBS

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Pädagogin Marianne Heller entstanden, mehrjährige Leiterin eines Programmes zur Finanzerziehung und Schuldenprävention für Kinder und Jugendliche.

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