Können Sie sich noch an Ihre ersten Ferien ohne Eltern erinnern? Nun, es ist so weit: Ihr Nachwuchs ist dran. Doch wer bezahlt für den Urlaub – und wie? Hier sind drei Möglichkeiten.

Eigene Ferien mit dem Lehrlingslohn

Befindet sich Ihr Kind bereits in einer Berufslehre und verdient sein eigenes Geld, so wird sinnvollerweise zu Beginn der Ausbildungszeit ein Budget erstellt. Dabei sind auch die ersten eigenen Ferien zu berücksichtigen. Je nach Lohn kann der Budgetposten «Sparen» – bei dem Dinge wie Ferien und Fahrstunden mit einberechnet werden – zwischen CHF 90 und CHF 250 pro Monat variieren.

Wurde kein Budget erstellt, so ergibt sich das Feriengeld aus dem sonstigen Ersparten Ihres Kindes und den noch ausstehenden Lohnzahlungen bis zum Ferienstart.

Eigene Ferien mit dem Modell Jugendlohn

Ähnlich sieht es mit dem Jugendlohn aus. Im Idealfall haben Sie bei der Einführung des Jugendlohns bereits über eigene Ferien gesprochen und diese mit einkalkuliert – ansonsten können Sie das jetzt nachholen. Falls Ihr Kind nun wegen den eigenen Ferien nicht an den Familienferien teilnimmt, können Sie sich zusätzlich überlegen, ob die Ausgaben, welche Ihr Kind bei den Familienferien verursacht hätte, zu seinen eigenen Ferien beigesteuert werden.

Nichtsdestotrotz: Sie müssen nicht alle Kosten für Ihr Kind übernehmen. Auch Geld vom Ferienjob oder das Weihnachtsgeld soll von Ihrem Kind verwendet werden. Mehr zum Thema Jugendlohn finden Sie unter diesem Link.

Eigene Ferien ohne selbst verwaltetes Geld

Ist weder Lehrlingslohn, Jugendlohn, Taschengeld noch Geld von einem Sackgeldjob vorhanden? Sie trauen Ihrem Kind aber zu, alleine zu verreisen? Dann ist nun sicherlich ein guter Zeitpunkt, um gemeinsam in der Familie darüber nachzudenken, ob Ihr Kind hinsichtlich der Einteilung von Geld nicht mehr Autonomie erhalten sollte – immerhin scheint Ihr Kind genug selbstständig zu sein, um es alleine in die Ferien fahren zu lassen. Klären Sie also, wie hoch das jährliche Budget für eigene Ferien und Freizeitaktivitäten sein soll, und auch, ob überhaupt die Eltern oder ein Elternteil etwas dazu beisteuern könnten.

Die Sicherheit in den Ferien geht vor

Natürlich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, günstig zu reisen – die Sicherheit Ihres Kindes hat aber Priorität. Es ist manchmal zum Beispiel sicher schlau, abends ein Taxi zurück ins Hotel zu nehmen, statt zu Fuss zu gehen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind genau über die Ferienpläne und stecken Sie auch die Rahmenbedingungen ab. Klären Sie, was in einem finanziellen Notfall, wie beim Verlust der Bankkarte oder des Portemonnaies, zu tun ist – und was Ihr Kind tun kann, um solche Risiken zu minimieren.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die ersten eigenen Ferien sind ein Abenteuer – auch für die Eltern. Vergessen Sie dabei nicht, das Thema Geld zu besprechen. Ihr Kind kann viel davon lernen.
  • Jugendliche und junge Erwachsene sollten ihre eigenen Ferien in ihr Budget (Lehrlingslohn, Jugendlohn) mit einberechnen, so sind die finanziellen Rahmenbedingungen auch klar.
  • Die ersten eigenen Ferien sind nicht die ersten Ferien überhaupt. Man kann auch gut ein Ferienbudget für gemeinsame Familienferien transparent besprechen. So gewinnen Jugendliche einen Einblick in die finanzielle Planung von Ferien.
  • Besprechen Sie auch, was in finanziellen Notsituationen zu tun ist und wie man solche verhindern kann.

Die pädagogischen Grundsätze von UBS

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Pädagogin Marianne Heller entstanden, mehrjährige Leiterin eines Programmes zur Finanzerziehung und Schuldenprävention für Kinder und Jugendliche.

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