Zürich, 1. Februar 2018 – Das UBS Chief Investment Office Wealth Management (UBS CIO) rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum des Schweizer Bruttoinlandprodukts von 1,8 Prozent. Die hiesige Wirtschaft profitiert von einer robusten globalen Konjunktur und der deutlichen Abwertung des Schweizer Frankens seit Mitte 2017. Die wichtigen Zentralbanken normalisieren ihre Geldpolitik dank der weiterhin moderaten Inflationsentwicklung graduell, was den globalen Aufschwung unterstützt. So dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) in diesem Jahr zwar ihr Anleihenankaufprogramm beenden, ihre Leitzinsen aber erst Ende 2019 erhöhen.

Vom freundlichen Konjunkturverlauf im Ausland wird die hiesige Exportindustrie profitieren. Erste positive Entwicklungen sind in der Industrie sowie im Tourismus bereits zu erkennen. Auch dem Arbeitsmarkt hilft der wirtschaftliche Rückenwind. Eine stärkere erwartete Beschäftigungsentwicklung wird die Arbeitslosigkeit unter die 3-Prozent-Marke drücken – ein erstes Mal seit 2012. Während im letzten Jahr zu einem guten Teil die höheren Ölpreise für den Anstieg der Konsumentenpreise verantwortlich waren, gewinnen in diesem Jahr der schwächere Franken und die stärkere Auslastung der Wirtschaft an Bedeutung. Die UBS-Ökonomen rechnen für das Jahr 2018 mit einer Inflationsrate von 0,6 Prozent.

Die Überbewertung des Frankens gegenüber dem Euro ging letztes Jahres von 12 auf 3 Prozent zurück. Eine weitere Normalisierung der globalen Geldpolitik sollte zu einer zusätzlichen Abwertung des Frankens führen. Das Potenzial ist inzwischen allerdings begrenzt, weshalb UBS auf zwölf Monate einen EUR/CHF-Wechselkurs von 1.23 prognostiziert. Ein schwächerer Franken gibt der Schweizerischen Nationalbank (SNB) die Möglichkeit, ihren geldpolitischen Stimulus zu reduzieren. Deshalb erwarten die UBS-Ökonomen eine erste Zinserhöhung der SNB von -0,75 auf -0,5 Prozent im Dezember diesen Jahres. Positive Schweizer Leitzinsen sind indes erst im Jahr 2020 zu erwarten, nachdem auch die EZB ihre Leitzinsen erhöht haben wird.

Über 2 Prozent Wachstum möglich

Die Dynamik des europäischen Konjunkturaufschwungs hat bereits letztes Jahr positiv überrascht. Die Schweizer Wirtschaft würde insbesondere profitieren, wenn die grossen Nachbarstaaten Italien und Frankreich an Fahrt gewinnen. In einem solchen Szenario könnte das Wachstum hierzulande die 2-Prozent-Marke deutlich übertreffen.

Ein Risiko für die Schweizer Wirtschaft stellt ein mögliches Wiedererstarken des Frankens dar. Diese kann durch (geo-)politische Ereignisse ausgelöst werden, beispielsweise eine Eskalation der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Oder aber wenn es Italien nicht gelingt, nach den Wahlen im Frühjahr eine reformwillige und -fähige Regierung zu stellen, und sich in der Folge die Kapitalmärkte gegen Italien wenden sollten.

Quelle: Seco, UBS

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