Krisen können immer auch eine Chance sein: Verschliessen Sie die Augen nicht davor.

Externe Ursachen wie Veränderungen im Markt oder in der Branche, globale Ereignisse wie die Finanzkrise 2008 oder die Folgen von COVID-19, aber auch unternehmerische Fehlentscheidungen können Ihre Firma schnell in Schieflage bringen. Gerät das eigene Unternehmen in eine Krise, beeinflusst dies nicht nur die geschäftliche Situation sondern bringt auch privat Auswirkungen, beispielsweise für den persönlichen Vermögensaufbau, mit sich..Lesen Sie hier, wie Sie als Unternehmerin mit erfolgreichem Krisenmanagement durch eine Krise navigieren.

Die Planung beginnt bereits in sicheren Zeiten

Egal ob Sie sich erst kürzlich selbstständig gemacht haben, schon lange erfolgreich ein KMU führen, das Familienunternehmen übernommen haben oder ein Start-Up planen: Wer ein eigenes Unternehmen führt ist stets einem unternehmerischen Risiko ausgesetzt.

Was mache ich, wenn meine Kunden wegbleiben? Was wenn kritisches Know-how das Unternehmen verlässt? Wie reagiere ich auf Krisen, Misserfolge und eine drohende Insolvenz? Es lohnt sich, sich diese Fragen zu stellen und sich schon vor einer möglichen Krise mit dem Krisenmanagement auseinanderzusetzen. Denn wer rechtzeitig die Planung in die Hand nimmt, kann im Falle einer tatsächlich eintretenden Krise auch ruhiger reagieren – und Liquidität und Investitionen neu planen.

Phasiertes Krisenmanagement: Stellen Sie sich die folgenden Fragen

Gutes Krisenmanagement ist phasiert: Es konzentriert sich nicht nur auf akutes Krisenmanagement mit kurzfristigen Lösungen zur Krisenbewältigung, sondern auch auf die mittel- und langfristige Stabilisierung Ihres Unternehmens.

Setzen Sie sich zu Beginn einer Krise mit folgenden Fragen auseinander:

  • Wie «organisieren» wir das Krisenmanagement?
    Legen Sie fest, ob Sie einen Krisenstab benötigen und wer welche Verantwortlichkeiten trägt. Teil des Krisenmanagements ist auch die Kommunikation. Prüfen oder erarbeiten Sie ein Konzept für die Krisenkommunikation, um den engen Kontakt und Austausch mit den relevanten Stakeholdern und Kunden sicherzustellen.
  • Welche operativen und strukturellen Anpassungen sind nötig, um die Krise zu bewältigen?
    Setzen Sie sich mit den wichtigsten operativen Fragen auseinander. Dazu gehört beispielsweise die Aufrechterhaltung des Betriebs und der Lieferketten, das Liquiditätsmanagement (siehe Abschnitt weiter unten) oder auch Fragen zum Schutz der Mitarbeitenden. Bei Krisen mit strukturellen Ursachen oder Folgen sollten Sie sich auch mit Ihrem Geschäftsmodell auseinandersetzen: Wird Ihr Nutzerversprechen beeinflusst? Braucht es Anpassungen am Geschäftsmodell? Welche Opportunitäten ergeben sich aufgrund der Veränderungen?
  • Wie beeinflusst die Krise Ihre private Situation als Unternehmerin?
    Dieser Aspekt gerät oft in Vergessenheit. Doch bei vielen Unternehmerinnen ist Geschäftliches und Privates eng miteinander verzahnt. So kann eine Krise die private Vermögensplanung beeinflussen, beispielsweise weil Dividendenzahlungen ausfallen oder die eigene Entschädigung angepasst werden muss.

Sicherung der Liquidität dank einer Liquiditätsplanung

9 von 10 Konkursen werden verursacht durch Liquiditätsengpässe. Entsprechend ist die sorgfältige Budget- und Liquiditätsplanung absolut zentral für das Überleben Ihres Unternehmens. Erstellen Sie rechtzeitig Pläne, wie Sie allenfalls in einem Liquiditätsengpass schneller zu flüssigen Mittel kommen. Das können Sie zum Beispiel tun, indem Sie

  • Rechnungen schneller ausstellen
  • Zahlungsfristen verkürzen
  • Kreditlimiten voll ausschöpfen

Auch eine Bewirtschaftung der Kundenforderungen über Factoring kann Ihnen dabei helfen. Andrerseits können Sie Ihre Liquiditätsplanung kurzfristig auch folgendermassen optimieren:

  • längere Zahlungsfristen bei Ihren Lieferanten aushandeln
  • Produktionsprozesse straffen
  • Neuanschaffungen und Renovationen aufschieben

Vorlagen und Tools können Ihnen bei der Liquiditätsplanung helfen. Laden Sie hier unsere Excel-Vorlage zur Liquiditätsplanung herunter oder erhalten Sie hier weitere Tipps zum Liquiditätsmanagement.

Prüfen Sie auch die Optionen, neues Geld zu beschaffen (etwa über Verkäufe und Darlehen oder Kredite) oder – wenn keine andere Möglichkeit besteht – Lohnkosten über Kurzarbeit, Restrukturierungen oder Kündigungen zu senken.

Behalten Sie die wichtigsten Zahlen stets im Blick

Machen Sie es sich auch in erfolgreichen Zeiten zur absoluten Priorität, stets über Ihre Finanzplanung, über Budgets, Liquidität und Investitionen im Bild zu sein, zum Beispiel mit dem UBS Liquidity Cockpit im E-Banking. Denn Unwissen über die eigenen finanziellen Verhältnisse, ist besonders in Krisenzeiten eine Gefahr für das Weiterbestehen Ihres Unternehmens.

Ist die Liquiditätsplanung auf die neuen Gegebenheiten angepasst sollten Sie auch geplante Investitionen prüfen und den neuen Gegebenheiten anpassen. Denn ob, wie viel und worin Sie investieren können, hängt natürlich stark von Ihren verfügbaren liquiden Mitteln ab.

Stabilität durch Monitoring und Planung

Teil des Krisenmanagements ist es auch, das Unternehmen zu stabilisieren. Führen Sie ein Monitoring ein, mit dem Sie Entwicklungen am Markt, in der Branche oder wenn nötig sogar auf der ganzen Welt beobachten. Erarbeiten Sie verschiedene Szenarien und leiten Sie daraus die nötigen Massnahmen ab. Je nachdem, was die Krisenursache ist, müssen Sie Präventionsmassnahmen treffen, um eine zweite Krisensituation mit gleicher Ursache zu verhindern oder deren Auswirkungen zu mindern.

Besonders wichtig in Zeiten, in denen die Gesamtwirtschaft stark angespannt ist (etwa in globalen Finanzkrisen, Rezessionen oder der Corona-Krise): Schützen Sie Ihr Unternehmen vor kriminellen Angriffen, insbesondere im Bereich Cyber-Kriminalität.

Verpassen Sie es nicht, eine Krise als auch Chance zu sehen

Arbeiten Sie nicht nur daran, Ihr Unternehmen finanziell zu stabilisieren, sondern lernen Sie auch, zur Opportunistin zu werden. Krisen bringen immer auch Chancen mit sich. So kann Ihr Unternehmen aufgrund von Veränderungen gestärkt herausgehen, Sie können besser auf künftige Krisen vorbereitet sein und eventuell ergeben sich sogar Innovationen aus Krisen.

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