Bild: Martin Rütschi

Alle Beschäftigten in der Schweiz müssen in die 1. Säule einzahlen und die meisten Angestellten auch in die 2. Säule. Wenn Sie jedoch selbstständig sind, haben Sie mehr Flexibilität bei der Planung Ihrer Altersvorsorge. Sie können innerhalb des regulierten (steuerbegünstigt) oder unregulierten Systems Optionen wie die 2. Säule, Säule 3a, Säule 3b oder Versicherungsprodukte verwenden sowie Kombinationen davon. Welche der verschiedenen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für Sie infrage kommt, hängt von Ihrer persönlichen Situation und Ihren Vorlieben ab.

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Die zweite Säule: maximales Steuereinsparungspotenzial

Sie können sich in der Regel einer 2. Säule Ihrer Wahl anschliessen, womit Sie sich verpflichten, regelmässige Beiträge zu leisten, die proportional zu Ihrem Einkommen sind. Ihre Beiträge – bis zu 25 Prozent des Lohns (mit einer Obergrenze) – führen zu niedrigeren Einkommensteuern und niedrigeren AHV-Beiträgen. Die 2. Säule umfasst auch die Todesfall- und Invaliditätsversicherung. Sind Sie in der 2. Säule versichert, können Sie begrenzte Beiträge zur Säule 3a leisten (bis zu 7056 Franken pro Jahr, Stand 2024). Die 2. Säule ist attraktiv für eher risikoscheue Personen sowie für Menschen, die über 45 Jahre alt sind oder einen kurzen Anlagehorizont haben.

Bericht «Zweite oder dritte Säule?»

Unser Bericht informiert über verschiedene Möglichkeiten für Selbstständige, eine Altersvorsorge aufzubauen – und sich sowie ihre Familien gegen die finanziellen Folgen von Invalidität oder Tod abzusichern.

Säule 3a: höchstes Wachstumspotenzial

Wenn Sie keiner 2. Säule angeschlossen sind, können Sie höhere Beiträge zur Säule 3a leisten, bis zu 20 Prozent des Lohns (Obergrenze 2024: 35 280 Franken pro Jahr). Hierbei verpflichten Sie sich nicht, diese Beiträge voll oder regelmässig zu leisten. Die Einzahlungen in die Säule 3a führen zu einer niedrigeren Einkommensteuer, aber nicht zu einer Senkung der erforderlichen AHV-Beiträge. Für Besserverdienende sind die jährlichen Steuerersparnisse geringer als bei der 2. Säule. Wenn Sie das Risiko von Tod und Invalidität abdecken möchten – Letzteres wird dringend empfohlen –, können Sie eine individuelle Versicherung abschliessen. Es lohnt sich allerdings, Kosten und Nutzen im Vergleich zu einer 2.-Säule-Lösung zu ermitteln. Auf der Plusseite bietet die Säule 3a ein langfristiges Renditepotenzial. Wir halten diese Option für geeignet, wenn Sie unter 45 Jahre alt sind, ein schwankendes Einkommen haben oder ein disziplinierter Anleger sind.

Unabhängig vom System: am wenigsten empfohlen

Sie können sich auch auf Ihre finanzielle Situation im Alter vorbereiten, indem Sie sich Lösungen ansehen, die ausserhalb des Vorsorgesystems liegen. Sofern Sie Wert auf grösstmögliche Flexibilität legen, kann eine derartige Option attraktiv sein. Die 2. Säule und Säule 3a hingegen sind in Bezug auf Rücknahmen, Entscheidungen im Anlageuniversum und Entscheidungsfindung mit Einschränkungen verbunden. Systemunabhängig zu sein kann sich lohnen, wenn Ihre Renditen alle systembedingten Steuervorteile überwiegen.

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