Die ökologische Nachhaltigkeit in Schweizer Unternehmen war der Schwerpunkt der halbjährlich von UBS durchgeführten Unternehmensumfrage. Befragt wurden 2500 Unternehmer sowie Personen in leitenden Unternehmensfunktionen. Die Resultate zeigen, dass rund vier von fünf Unternehmen ökologisch nachhaltiges Wirtschaften als wichtig oder sehr wichtig einstufen. Die bedeutendsten Umweltbelastungen sehen die Unternehmen beim Strom- und Energieverbrauch, aber auch Umweltbelastungen in anderen Bereichen, wie Plastikabfall, Luft- und Bodenverschmutzung wurden häufig genannt. Etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen haben diesen Umweltbelastungen schon durch eine Reduktion des Strom- und Ressourcenverbrauchs sowie des Abfalls entgegengewirkt und planen künftig weitere Schritte für eine verbesserte ökologische Nachhaltigkeit.

Unternehmerische Aspekte treiben umweltbewusstes Handeln

Mit Blick auf verschiedene Anspruchsgruppen fühlen sich Unternehmen primär wegen ihren Mitarbeitenden und Kunden zu mehr Ökologie verpflichtet. In einem umkämpften Markt um Talente und Kunden dürften sich Unternehmen davon Wettbewerbsvorteile erhoffen. Die Unternehmen entscheiden sich somit oft aus eigener Initiative dafür, Umweltaspekten mehr Beachtung zu schenken. Der Gesetzgeber steht, sofern er ökologisches Handeln durch Regulierungen vorschreibt, als Auslöser von Verbesserungen bei den Umfragewerten nur an dritter Stelle. Auch beim direkten Nutzen des ökologischen Wirtschaftens sind unternehmerische Aspekte wie Kostenreduktion und Reputationssteigerung die mit Abstand meistgenannten Faktoren.

"Ökologische Nachhaltigkeit ist ein Fokusthema für Schweizer Unternehmen. Und dies nicht aufgrund von Regulationen und Vorschriften, sondern weil es primär den Kunden, den Mitarbeitenden und der Unternehmungsführung am Herzen liegt", sagt Axel P. Lehmann, President UBS Switzerland. "Diese Eigeninitiative sorgt dafür, das Bewusstsein für ein ökologisches Wirtschaften nachhaltig in den Führungsprozessen und der Unternehmenskultur zu verankern."

Auch wenn es darum geht Umweltziele zu erreichen, präferieren Unternehmen Instrumente wie Bildung, Aufklärung und Kommunikation, wie sie in der Schweiz beispielsweise erfolgreich im Bereich des Recyclings etwa von Aluminium erreicht wurde. Auch freiwillige Kooperationen und Umweltzielvereinbarungen zwischen Unternehmen werden häufig als bevorzugtes Instrument genannt. Staatliche Eingriffe werden am ehesten befürwortet, wenn sie in Gestalt von marktkonformen Instrumenten, wie beispielsweise einer Lenkungsabgabe, implementiert werden. Nur ein geringer Anteil der Unternehmen sehen Subventionen und direkte staatliche Eingriffe, wie etwa Regulierungen in Form von Geboten und Verboten als geeignet, um ökologische Ziele zu erreichen.

Durchwachsener Ausblick für die Schweizer Wirtschaft

Die UBS-Ökonomen erwarten dieses Jahr eine deutliche Abkühlung der Schweizer Konjunktur und sehen das BIP-Wachstum bei 0,9 Prozent. Der im Vergleich zu 2018 stärkere Franken und die schwächere globale Wirtschaft lasten auf den Exporten und Investitionen. Die Binnenkonjunktur stützt allerdings das Wachstum und verhindert eine harte Landung.

Wenn sich die europäische Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte erholt und das US-Wirtschaftswachstum weiterhin stabil bleibt, dürfte die Europäische Zentralbank zu Beginn des nächsten Jahres eine erste Zinserhöhung vornehmen. Dies würde auch der Schweizerischen Nationalbank die Möglichkeit geben, die Leitzinsen zu erhöhen. Positive Leitzinsen in der Schweiz sehen die UBS-Ökonomen frühestens im Jahr 2021.

Erholt sich die europäische Wirtschaft jedoch nicht im erwarteten Ausmass oder senkt die US-Zentralbank ihre Zinsen, so könnten die Schweizer Leitzinsen noch über einen sehr viel längeren Zeitraum negativ bleiben. Zwar stellt das nicht das Basisszenario von UBS dar, dennoch dürfen Anlegerinnen und Anleger die Möglichkeit einer solchen Entwicklung nicht vernachlässigen.

Quelle: SECO, UBS

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