Seine wirtschaftliche Leistung generiert ein Unternehmen je nach Geschäftsmodell in einem bestimmten oder in mehreren Teilbereichen der Wertschöpfungskette. Positiv beeinflusst wird das individuelle Businessmodell durch gezielte Anpassungen einzelner Prozessabschnitte. Das erhöht sowohl die Leistungs- als auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und zahlt sich insbesondere in Krisenzeiten aus. Worauf bei der Optimierung der Wertschöpfungskette zu achten ist, erfahren Sie im folgenden Artikel.

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Make or Buy? – Der Mix macht’s.

Zu den Bereichen mit hohem Optimierungspotenzial zählt die Fertigungsstrategie eines KMU. Hier kommt es darauf an, den richtigen Mix aus Eigenfertigung (Make) und Fremdbezug (Buy) zu finden. Eine Umstellung auf die Make-Strategie geht meist mit Investitionen in Ressourcen und Infrastruktur einher. Legt man den Fokus eher auf eine Buy-Strategie, erhöht sich in der Regel der Aufwand in der Logistik und beim Aufbau neuer Lieferantenbeziehungen.

Unternehmen mit einer hohen eigenen Wertschöpfung kamen tendenziell besser durch die letzten Krisen.

Zur Kostenoptimierung setzen viele Unternehmen auf die Auslagerung einfacher Produktionsteile in Billiglohnländer. Die Risiken eines solchen Outsourcings zeigten sich in der Krise 2020. Das Aufrechterhalten der Wertschöpfungskette wurde zur Herausforderung und machte Just-in-time-Lieferungen nahezu unmöglich. Unternehmen mit einer hohen Eigenfertigung und regionalen Zulieferern hingegen waren weniger von Lieferschwierigkeiten betroffen.

Die Rückholung von fremdvergebenen oder zugekauften Leistungen in die eigene Wertschöpfungskette zur Verstärkung einer Make-Strategie kann also sinnvoll sein. Es empfiehlt sich dabei, folgende Punkte zu beachten:

  • Zentral ist der Vergleich von Beschaffungs- und Fertigungskosten unter Berücksichtigung der Kapazitätsauslastung des Unternehmens
  • Lassen sich die damit verbundenen Investitionen wirtschaftlich rechtfertigen?
  • Sind die entsprechenden Ressourcen wie Personal, Material, Gebäude, Maschinen und Logistik und das entsprechende Fachwissen vorhanden?
  • Kann die geforderte Qualität in der geforderten Zeit erreicht werden?
Esther Haupt

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Lieferantennetzwerk ausbauen

Die Krise 2020 hat bei vielen Schweizer KMU zu Lieferengpässen geführt, da ein Teil der Güter international bezogen wird. Das macht deutlich, wie wichtig ein enger und kontinuierlicher Austausch mit den eigenen Lieferanten – nicht nur in Krisenzeiten – ist, um solche Herausforderungen zu meistern. Hierzu gehört, kritische Lieferanten frühzeitig in die Bedarfsplanung einzubeziehen und über entsprechende Anpassungen zu informieren. So können sie sich rechtzeitig auf die Schwankungen einstellen und die Materialversorgung bestmöglich gewährleisten.

Nicht minder wertvoll ist ein enger Austausch mit Lieferanten, wenn sich Liquiditätsengpässe abzeichnen. Er sorgt für die nötige Transparenz bei der Suche nach einer Lösung für das Begleichen der offenen Kreditoren.

Je nach Einkaufsvolumen empfiehlt sich eine Dual- oder Multiple-Sourcing-Strategie, bei der mit zwei oder mehreren Zulieferern zusammengearbeitet wird. Diese Strategie garantiert einen kontinuierlichen Lieferfluss, reduziert das Ausfallrisiko und stärkt zudem die Verhandlungsposition.

Esther Haupt

Schweizer Wirtschaft : Glas halbvoll oder halb leer?

Aufgrund der hohen Inflation, der Engpässe in den Wertschöpfungsketten rechnen wir mit höchstens durchschnittlichem Wachstum in der Schweiz.

Kundenbeziehungen pflegen

Wer der Kundenpflege die nötige Aufmerksamkeit widmet, sichert sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Der aktive Austausch mit den Kunden trägt dazu bei, die Partnerschaft zu festigen, die Kundenbindung zu erhöhen und die Planbarkeit im operativen Geschäft zu verbessern. Wer mit bestehenden und möglichen Kunden im Gespräch bleibt, entwickelt ein tieferes Verständnis für deren Probleme und Herausforderungen und ist dadurch in der Lage, dieses Wissen gezielt zur Optimierung der eigenen Leistungen oder Produkte zu nutzen. Mit der erfreulichen Folge in Form von wiederkehrenden Aufträgen und Umsätzen. Besonders in Krisenzeiten erweisen sich stabile Partnerschaften und bestehende Verträge als tragende Säule. So kann man zum Beispiel bei einem verschlechterten Zahlungsverhalten des Kunden durch eine intensive Abstimmung möglicherweise Zahlungsausfälle verhindern.

Besonders vorteilhaft ist eine breite Diversifikation sowohl der Geschäftsfelder als auch der Kunden. Sie verringert das wirtschaftliche Risiko, wenn zum Beispiel bestimmte Länder politischen, regulatorischen oder konjunkturellen Unwägbarkeiten ausgesetzt sind.

Das Geschäftsmodell sollte laufend überprüft und hinterfragt werden.

Die drei oben genannten Aspekte der Wertschöpfungskette bieten KMU ein stabiles Fundament, mit denen sie für Krisenzeiten bestens gerüstet sind. Auch gegen unternehmerische Risiken können sich KMU aktiv schützen – mit der Beratung durch die richtigen Sparringpartner, beispielsweise zu Themen wie Cyberkriminalität oder vertraglichen Absicherungen gegen steigende Rohmaterialpreise.

Vertrauen Sie auf die Expertise von UBS bei folgenden Themen:

  • Absicherung von Zins- und Währungsrisiken
  • Absicherung von Leistungs- und Zahlungsrisiken
  • Finanzierung von Importen und Exporten

Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Die Wertschöpfungskette bietet ein bewährtes Instrument zur Optimierung eines Geschäftsmodells, das strategische und operative Aspekte beinhaltet. Dieses Geschäftsmodell sollte laufend überprüft und hinterfragt werden. Hierzu gehört insbesondere, neue Trends sowie interne und externe Einflussfaktoren genau zu beobachten und gegebenenfalls die Strategie anzupassen. Wie viel Zeit und Geld dafür investiert wird, entscheidet jedes Unternehmen individuell. Krisenresistenter sind erfahrungsgemäss jene Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell regelmässig analysieren und anpassen.

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Eine sorgfältige Liquiditätsplanung unterstützt Sie dabei – vor allem auch in unsicheren Zeiten –, die bestmöglichen Entscheide für Ihr Unternehmen zu treffen.

Monika Lenz

Monika Lenz

Firmenkundenberaterin Region Ostschweiz

Monika Lenz berät rund 50 Unternehmensgruppen in der Ostschweiz rund um Finanzierungsfragen, Absicherungen der Wertschöpfungskette sowie strategische Transaktionen.

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