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Das Wichtigste im Überblick

  • Fremdwährungsrisiken sind eine Konsequenz der geografischen Diversifikation von Anlageportfolios. Eine Aussicht auf zusätzliche Rendite durch diese Risiken besteht nicht – im besten Fall entsteht kein Schaden.
  • Pensionskassen können es sich nicht leisten, auf die Währungsabsicherung zu verzichten. Die Absicherung kann traditionell bei den Anlagen ansetzen oder in Form eines FX Overlay das gesamte Portfolio umfassen.
  • Eine strikte Trennung von Währungsrisiken und Anlageentscheid vergrössert den strategischen Spielraum der Pensionskassen.
  • Mehr Spielraum bedeutet zum Beispiel, bei gleichem Portfoliorisiko die strategische Allokation von riskanteren Anlageklassen erhöhen und potentiell höhere Renditen erzielen zu können.
  • UBS berät institutionelle Anleger bei der Wahl der passenden Absicherungslösung und ihrer Umsetzung.

Sollen Pensionskassen ihre Fremdwährungsrisiken absichern oder nicht?

«Meide Risiken, für die du nicht entschädigt wirst», lautet eine Grundregel für Investorinnen und Investoren. Bei Anleihen oder Aktien in Fremdwährungen rechtfertigen das höhere Renditepotenzial und die breitere Diversifikation das Anlagerisiko. Ungewollt ist hingegen das damit einhergehende Währungsrisiko: Eine Aussicht auf zusätzliche Rendite besteht nicht – im besten Fall entsteht kein Schaden. Bei ungünstiger Kursentwicklung vernichten die Währungsverluste nicht nur die Rendite, sondern auch den Wert der Investition. Ob Schweizer Pensionskassen ihre FX-Risiken absichern sollen oder nicht, steht deshalb ausser Frage: Sie müssen, um ihre Renditen nicht zu gefährden. Abgesehen davon: Der Fremdwährungsanteil am Wertschriftenportfolio einer Schweizer Pensionskasse liegt im Schnitt bei 40 bis 50 Prozent – der Regulator begrenzt das erlaubte Währungsrisiko aber auf maximal 30 Prozent.

Absicherung nach Anlageklassen oder über das ganze Portfolio?

Pensionskassen vergeben Mandate meist für ganze Anlageklassen (zum Beispiel «Aktien Global») oder Unterklassen («US-Aktien»). Die Leistung der Asset Manager wird üblicherweise daran gemessen, wie viel unter dem Strich übrigbleibt – in der Währung der Anlageklasse (US-Dollar für US-Aktien), nicht in der Referenzwährung (Schweizer Franken). Auch deshalb sollten Investorinnen und Investoren sich gut überlegen, ob sie Fremdwährungsrisiken selbst tragen wollen – und nicht der Asset Manager. Bevorzugen sie eine währungsabgesicherte Anlage, so kann sie der Asset Manager unterstützen, indem die Währungsabsicherung direkt in das Asset Management integriert wird. Publikumsfonds werden daher oft in mehreren Währungen angeboten, beispielsweise US-Aktien in US-Dollar oder aber auch FX hedged in Franken, Euro … Alternativ kann die Währungsabsicherung statt durch die einzelnen Asset Manager separat und über das gesamte Portfolio hinweg erfolgen. Ein willkommener Nebeneffekt dieser Lösung: Durch die separate Absicherung der Währungsrisiken vergrössern Pensionskassen ihre Anlageauswahl – sie müssen sich nicht mehr auf währungsabgesicherte Anlagen beschränken.

Was bringt ein FX Overlay?

Ein FX Overlay aggregiert die aus verschiedenen Anlageentscheidungen entstehenden Währungsrisiken – so zum Beispiel das US-Dollar-Risiko, das sich aus Anlagen in US-Aktien und US-Dollar Bonds ergibt. Die über alle Anlagekategorien summierten Währungsrisken werden dann separat gesteuert. Solche portfolioweiten Absicherungsstrategien lassen sich präziser auf unterschiedliche Risiken ausrichten.

FX Overlays eignen sich hervorragend zur strategischen Absicherung ausgewählter Währungen. Je nach Währungsausblick und Risikoannahmen kann es sich aber auch lohnen, alle Anleihen und Aktien in Fremdwährungen abzusichern und so das Portfoliorisiko insgesamt zu senken. Umgekehrt eröffnet sich Pensionskassen mit FX Overlays auch die Möglichkeit, bei gleichem Portfoliorisiko zum Beispiel den Anteil der strategischen Allokation gegenüber Aktien zu steigern und so das Renditepotenzial zu erhöhen.

Die Probe aufs Exempel

Unser Musterportfolio in Schweizer Franken zeigt deutlich, wie sich solche Optionen auf die Gesamtrendite einer Pensionskasse auswirken:

  • Ohne jegliche Absicherung erwirtschaftet das Musterportfolio 4,5% Rendite bei einem Portfoliorisiko von 7,3%.
  • Durch die Absicherung der Fremdwährungsanleihen reduziert sich die Rendite marginal, das Risiko jedoch um fast einen Prozentpunkt.
  • Werden neben den Anleihen auch die Aktienpositionen abgesichert, reduziert sich das Risiko abermals – bei einem minimalen Rückgang der Rendite.
  • Wird nun der Aktienanteil gesteigert, bis das Risiko wieder demjenigen des Referenzportfolios (6,4%) entspricht, erhöht sich die Rendite auf den Stand des ungesicherten Portfolios.
  • Das gleiche Bild mit noch stärkerer Ausprägung präsentiert sich bei einer Absicherung sämtlicher Fremdwährungspositionen des Portfolios: Das Portfoliorisiko liegt bei unverändertem Aktienanteil 0,7% unter dem Referenzwert. Der Aktienanteil kann bei gleichbleibendem Risiko um 6% erhöht werden.
  • Durch die Absicherung aller Währungsrisiken lässt sich somit die gleiche Rendite erzielen wie mit dem gar nicht abgesicherten Portfolio – bei 0,9% tieferem Risiko.

Tabelle: Risikovorteil der Währungsabsicherung

Kenngrösse

Kenngrösse

0% FX-Absicherung

0% FX-Absicherung

Anleihen abgesichert (Referenz-Portfolio)

Anleihen abgesichert (Referenz-Portfolio)

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - unverändert

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - unverändert

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - erhöht

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - erhöht

100% FX-Absicherung | Aktienquote - unverändert

100% FX-Absicherung | Aktienquote - unverändert

100% FX-Absicherung | Aktienquote - erhöht

100% FX-Absicherung | Aktienquote - erhöht

Kenngrösse

Liquidität

0% FX-Absicherung

5%

Anleihen abgesichert (Referenz-Portfolio)

5%

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - unverändert

5%

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - erhöht

5%

100% FX-Absicherung | Aktienquote - unverändert

5%

100% FX-Absicherung | Aktienquote - erhöht

5%

Kenngrösse

Anleihen

0% FX-Absicherung

38%

Anleihen abgesichert (Referenz-Portfolio)

38%

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - unverändert

38%

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - erhöht

35%

100% FX-Absicherung | Aktienquote - unverändert

38%

100% FX-Absicherung | Aktienquote - erhöht

32%

Kenngrösse

Aktien

0% FX-Absicherung

26%

Anleihen abgesichert (Referenz-Portfolio)

26%

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - unverändert

26%

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - erhöht

29%

100% FX-Absicherung | Aktienquote - unverändert

26%

100% FX-Absicherung | Aktienquote - erhöht

32%

Kenngrösse

Alternative Anlagen

0% FX-Absicherung

31%

Anleihen abgesichert (Referenz-Portfolio)

31%

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - unverändert

31%

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - erhöht

31%

100% FX-Absicherung | Aktienquote - unverändert

31%

100% FX-Absicherung | Aktienquote - erhöht

31%

Kenngrösse

Rendite

0% FX-Absicherung

4,5%

Anleihen abgesichert (Referenz-Portfolio)

4,4%

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - unverändert

4,3%

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - erhöht

4,5%

100% FX-Absicherung | Aktienquote - unverändert

4,3%

100% FX-Absicherung | Aktienquote - erhöht

4,5%

Kenngrösse

Risiko

0% FX-Absicherung

7,3%

Anleihen abgesichert (Referenz-Portfolio)

6,4%

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - unverändert

6,0%

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - erhöht

6,4%

100% FX-Absicherung | Aktienquote - unverändert

5,7%

100% FX-Absicherung | Aktienquote - erhöht

6,4%

Kenngrösse

Sharpe Ratio

0% FX-Absicherung

0.53

Anleihen abgesichert (Referenz-Portfolio)

0.60

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - unverändert

0.62

Anleihen und Aktien abgesichert | Aktienquote - erhöht

0.61

100% FX-Absicherung | Aktienquote - unverändert

0.64

100% FX-Absicherung | Aktienquote - erhöht

0.62

Daten per 1. Januar 2022. Renditen widerspiegeln die erwartete Indexperformance. Quelle: UBS AG. Dies stellt keine Garantie von UBS AG dar.

Was sind die Voraussetzungen für ein FX Overlay?

Um die strategischen Vorteile der portfolioübergreifenden Währungsabsicherung nutzen zu können, brauchen Sie jederzeit volle Transparenz über Ihre gesamten Anlagen – zum Beispiel durch ein Global Custody-Mandat an UBS oder im Rahmen eines UBS Asset Servicing-Vertrages. Eine weitere Voraussetzung ist, dass Sie über eine separate Strategie zur Absicherung der FX-Risiken verfügen und diese konsequent umsetzen. Je nach den Ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen und Ihrer Kapazität lösen Sie diese Aufgabe intern oder vergeben sie als Mandat.

Vier Fragen an den Währungsexperten

Dr. Achim Peijan, Global Wealth Management Chief Investment Office

Claudio Cina

Claudio Cina

Head Advisory & Platform Solutions, Institutional Clients

Claudio Cina ist zuständig für die Anlageberatung von institutionellen Kunden in der Schweiz und für die Weiterentwicklung des Produktuniversums. Mit seinem Team unterstützt er Pensionskassen beim Umsetzen ihrer Anlagestrategien. Er arbeitet seit zehn Jahren bei UBS und verfügt über grosse Erfahrung in der Bereuung unterschiedlicher Kundengruppen. Claudio Cina hält einen Master in Banking and Finance der Universität St. Gallen sowie einen CFA.

Dr. Achim Peijan

Dr. Achim Peijan

Strategic Asset Allocation, Global Wealth Management Chief Investment Office

Achim Peijan ist seit über 30 Jahren in der Finanzmarktforschung tätig. Derzeit beschäftigt er sich mit der Schätzung von Risiko- und Ertragskennziffern für ein breites Spektrum von Anlagekategorien sowie mit der Konstruktion langfristiger Anlageportfolios. Achim Peijan ist promovierter Volkswirt (Universität Freiburg im Breisgau) und zertifizierter CEFA.

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