UBS lanciert eine neue Nachhaltigkeitsanalyse. Was hat es damit auf sich?

Bei UBS bedeutet Nachhaltigkeit, langfristig zu denken und zu handeln. Als Gründungsmitglied der Net Zero Banking Alliance etwa arbeiten wir eng mit anderen Banken zusammen, um die Kohlenstoffemissionen der globalen Wirtschaft zu senken. Intern haben wir dieses Jahr unsere Umweltstandards ein weiteres Mal verschärft und werden einen detaillierten Aktionsplan entwickeln, um über das gesamte Geschäft hinweg bis 2050 die Treibhausgasemissionen auf netto null zu senken. Mit unserer neuen Nachhaltigkeitsanalyse UBS Sustainability Analytics treiben wir unser Vorhaben voran, Kundinnen und Kunden beim Übergang zu einer nachhaltigeren Welt zu unterstützen: Die Analyse hilft Ihnen beispielsweise, ESG-Kriterien in ihrem Anlageprozess besser zu verstehen und selber zu beeinflussen.

Wird Nachhaltigkeit nicht einfach als Marketing-Hype genutzt, um neue Produkte zu platzieren?

Nachhaltigkeit ist ein ebenso sachlich herausforderndes wie emotionales Thema. Es steht zu Recht seit längerer Zeit sehr weit oben auf der Agenda – sowohl in der Bevölkerung als auch in der Politik. Als Bank sind wir gefordert, mit innovativen Lösungen unseren Beitrag zu leisten. Diesen sehen wir im Asset Servicing unter anderem darin, Transparenz zu schaffen und Zusammenhänge aufzuzeigen, die sich aus der Verankerung von Nachhaltigkeit im Anlageprozess ergeben. Wir zeigen auf, wie unsere Kunden ihr Portfolio bestmöglich auf zukünftige Herausforderungen ausrichten können. Das gilt für vermögende Privatkunden ebenso wie für Family Offices, unabhängige Vermögensverwalter und institutionelle Anleger wie beispielsweise Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen sowie Pensionskassen.

Sie erwähnen Pensionskassen. Wie gehen diese mit dem Dilemma Nachhaltigkeit vs. Rendite um?

Es gibt viele Studien – mit unterschiedlichen Resultaten – zum Verhältnis zwischen Nachhaltigkeit und Rendite. Inzwischen hat sich allerdings die Erkenntnis durchgesetzt, dass nachhaltiges Anlegen nicht zwangsläufig zu weniger Rendite führt, sondern im Gegenteil zusätzliches Renditepotenzial eröffnet. Die Analyse unserer Daten offenbart eine positive Korrelation zwischen Volatilität und Nachhaltigkeitsrating: Je nachhaltiger, desto weniger volatil ist ein Titel. Das unterstreicht den besonderen Nutzen unserer Nachhaltigkeitsanalyse. Sie ermöglicht es unseren Kunden, ihre Portfolios auf die verschiedensten Aspekte zu überprüfen – sei es zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über mehrere Jahre hinweg. Darüber hinaus können sie ihr Portfolio sogar mit einem ESG-Index oder einer Peer-Group vergleichen.

UBS Sustainability Analytics

Überprüfen Sie, ob Ihre Anlageziele mit Ihrer Geschäftsphilosophie und Ihren Werten übereinstimmen.

UBS ist nicht der erste oder einzige Anbieter von Nachhaltigkeitsanalysen …

Richtig – es gibt mittlerweile einige Anbieter solcher Analysen. Doch wir gehen einen grossen Schritt weiter als alle anderen: Erstens ist unsere Nachhaltigkeitsanalyse vollumfänglich in das Online-Portfolio-Informationssystem des UBS Asset Wizard integriert. Das heisst, unsere Kunden erhalten eine Bewertung, die die Nachhaltigkeit ihres Portfolios nicht isoliert von den herkömmlichen Kennzahlen, sondern ganzheitlich betrachtet. Zweitens sind für unsere Kunden neben dem ESG-Rating einzelner Titel insbesondere die Auslöser relevant, die zu diesem Rating geführt haben. Drittens benötigen sie beispielsweise bei einem Titel mit schlechtem Rating Informationen über dessen Branche, Land und Währung sowie das zugehörige Rendite-Risiko-Profil. Als sogenannter Global Custodian verfügen wir über sämtliche notwendigen Portfoliodaten und können diese somit in alle Analysen einfliessen lassen. Zudem verfolgen wir einen «Best in Class»-Ansatz, erheben also stets die am besten geeigneten Nachhaltigkeitsdaten. Ein weiteres massgebliches und für unsere Kunden entscheidendes Kriterium: Unsere Analyse ist unabhängig – ohne Interessenkonflikte zeigen wir die Resultate der Nachhaltigkeitsansätze aller Asset Manager fair und nach einem einheitlichen Massstab auf.

Wir schaffen Transparenz und zeigen Zusammenhänge auf.
Patrick Hofmann

Und warum erst jetzt? Gab es zuvor keine Nachfrage nach einem solchen Angebot?

Doch, absolut. Im Rahmen eines Asset-Servicing-Mandats offerieren wir Nachhaltigkeitsanalysen schon seit 2017. Damals gehörten wir zu den Pionieren auf dem Schweizer Markt. Inzwischen haben sich jedoch die Kundenbedürfnisse und auch der Markt verändert, was es erforderlich machte, unser Angebot diesem Wandel anzupassen. Das Ergebnis heisst UBS Sustainability Analytics. Unsere neue Nachhaltigkeitsanalyse überzeugt durch innovative Ansätze. So ist unser ESG-Rating wesentlich differenzierter, zum einen wegen der Skala von 0 bis 10, zum anderen basiert es auf sechs thematischen Faktoren. Neu liefert unsere Analyse darüber hinaus aktuelle Kennzahlen zu den CO2-Emissionen, nämlich Carbon Footprint und Carbon Intensity von über 17 000 Aktien und Obligationen. Schliesslich ermöglicht unsere neue Analyse auch direkte Vergleiche mit einer ESG-Benchmark und – dank unserer langjährigen und breiten Kundenbasis – mit einer Peer-Group.

Viele Anleger sind heute indirekt investiert. Was nützt diesen die Nachhaltigkeitsanalyse, wenn ihre Fonds nicht bewertet werden?

Der Einsatz von Fonds ist kein Ausschlusskriterium für eine aussagekräftige Nachhaltigkeitsanalyse. Hier kommt die bewährte Funktion des «Fund Look-Through» zum Tragen. Damit erhalten wir Einsicht in fast jeden Fonds. Aus der Analyse der Bestandteile resultiert ein Nachhaltigkeitsrating auch für den Fonds insgesamt. Dasselbe gilt natürlich auch für die vorgenannten Kennzahlen zu den CO2-Emissionen.

Neu weisen wir aktuelle Daten zu den CO2-Emissionen eines Portfolios aus.
Patrick Hofmann

Eine Studie hat kürzlich gezeigt, dass die Nachhaltigkeitsdaten der fünf grössten Anbieter praktisch nicht korrelieren. Beunruhigt Sie das?

Das trifft tatsächlich zu – ist aber auch typisch für junge dynamische Märkte mit Anbietern, die unterschiedliche Ansätze verfolgen. Wir verlassen uns deshalb nicht auf eine Datenquelle, sondern operieren auch hier nach dem «Best in Class»-Ansatz und beziehen unsere Nachhaltigkeitsdaten von verschiedenen Spezialisten. So haben wir eine ausgewogene und fundierte Datengrundlage, die in unsere Analysen einfliesst. Dadurch entlasten wir unsere Kunden von der aufreibenden Notwendigkeit, sich im Dschungel der Datenlieferanten zurechtfinden zu müssen. Längerfristig dürfte sich die von der EU lancierte Taxonomie positiv auf die Standardisierung der Nachhaltigkeitsdaten auswirken.

Für verschiedene Anlageklassen wie Immobilien, Hedge Funds oder Private Equity gibt es keine Nachhaltigkeitsratings. Wird sich das in absehbarer Zeit ändern?

Leider gibt es noch weitere Anlagen, bei denen gegenwärtig keine Ratings verfügbar sind, zum Beispiel der Geldmarkt oder Fund-of-Funds-Strukturen. Aussagekräftige Ratings erwarten wir vor allem im Immobiliensektor. Selbstverständlich verfolgen wir die Entwicklungen auf dem Markt sehr genau. Wo immer sich eine Möglichkeit abzeichnet, erweitern wir zudem laufend das Universum der abgedeckten Titel und Fonds. Kommt Zeit, kommt Rating …

Zum Schluss eine praktische Frage: Welche Voraussetzungen benötige ich, um UBS Sustainability Analytics nutzen zu können?

Die Dienstleistung steht allen Kunden offen, die bei UBS ein Asset-Servicing-Mandat unterhalten. Bei UBS Sustainability Analytics handelt es sich übrigens um ein weiteres Modul im Rahmen unseres umfassenden Angebots von Performance- und Risikoanalysen. Das Team des UBS Asset Servicing steht für alle Anliegen rund um dieses Thema gern zur Verfügung.

Patrick Hofmann

Patrick Hofmann

Projektleiter und Experte für UBS Sustainability Analytics

Patrick Hofmann ist im Market Development tätig und für die Entwicklung verschiedener Dienstleistungen im Bereich Asset Servicing zuständig. Als verantwortlicher Projektleiter für UBS Sustainability Analytics kann er sein erworbenes fundiertes Expertenwissen und seine langjährige Erfahrung als Kundenberater in seine heutige Tätigkeit einbringen.


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