Zürich, 06. September 2018 – Bei den KMU wurde die leichte Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage durch die meisten Subindikatoren getrieben. Vor allem die ausländischen Auftragsbestände und die Produktion sowie die Bestellungseingänge, gemessen am Vorjahr, lagen im August tiefer. Die optimistischeren Aussichten der KMU konnten einen noch stärkeren Rückgang verhindern. Bei den Grossunternehmen war das Bild gemischt. Die tieferen Bestellungseingänge, die Auftragsbestände sowie das Produktionsniveau zum Vormonat trugen mehrheitlich negativ zum Barometer bei. Alle anderen Subindikatoren waren besser, konnten den Rückgang des Barometers der Grossunternehmen aber nicht stoppen.

KMU schnitten in der Industrie besser ab

Insgesamt schnitten die KMU in der Industrie besser ab als die Grossunternehmen. Während sich das Barometer der Grossunternehmen seit März (höchster Wert des Barometers seit 2011) um 0,8 Punkte verschlechterte, lag dasjenige der KMU nur 0,1 Punkte unter dem März-Wert und insgesamt höher als dasjenige der Grossunternehmen.

Bei den Bauunternehmen verbesserte sich der Auftragsbestand im dritten Quartal (Juli – September 2018, die Unternehmen wurden im Monat Juli befragt) leicht gegenüber dem Vorquartal, sowohl bei den Grossunternehmen, wie auch bei den KMU. Die Verbesserung bei den Grossunternehmen fiel dabei grösser aus als bei den KMU. Diese besseren Auftragsbestände der Grossunternehmen widerspiegeln sich allerdings weder in den Gewinnen noch in der Geschäftslage und auch nicht in den Erwartungen der Preisentwicklung fürs vierte Quartal. Zwar bewerteten die Grossunternehmen die Geschäftslage im dritten Quartal als gut. Der Unterschied zu den KMU war aber nur gering. Hingegen bewerteten die Grossunternehmen bei den Architektur- und Ingenieurbüros die wirtschaftliche Lage im dritten Quartal immer noch besser als die KMU.

Grossunternehmen schnitten im Dienstleistungssektor besser ab

Die Dienstleistungsunternehmen bewerteten die wirtschaftliche Lage immer noch als gut. Dabei beurteilten die Grossunternehmen die Geschäftslage im dritten Quartal besser als die KMU. Die positivere Beurteilung der Geschäftslage durch die Grossunternehmen widerspiegelt sich auch in den anderen Indikatoren im Dienstleistungssektor. So war die Ertragslage sowie die Nachfrage in den letzten drei Monaten bei den Grossunternehmen besser als bei den KMU. Die KMU erwarten allerdings eine stärkere Erholung der Preise in den nächsten drei Monaten, was wiederum die Situation der KMU etwas verbessern könnte.

Während sich die Industriebranchen langsam vom Frankenschock erholen, ist die Situation im Detailhandel immer noch angespannt. Sowohl die KMU wie auch die Grossunternehmen beurteilten die Geschäftslage nach wie vor als nur befriedigend. Allerdings verbesserte sich die Ertragslage bei den Grossunternehmen in den letzten drei Monaten. Auch die Aussichten auf den Umsatz in den nächsten drei Monaten sind optimistisch. Von diesem positiveren Ausblick können die KMU im Detailhandel jedoch noch nicht profitieren. Denn die Erträge sanken im dritten Quartal erneut. Zudem gehen die KMU von stagnierenden Umsätzen in den nächsten drei Monaten aus. Etwas besser sah die Situation bei den Unternehmen im Tourismus aus. Sowohl die KMU wie auch die Grossunternehmen beurteilten im dritten Quartal die wirtschaftliche Lage als gut. Jedoch konnten auch in dieser Branche die Grossunternehmen den Frankenschock besser bewältigen als die KMU.

Berechnung des UBS KMU Barometers

Das UBS KMU Barometer basiert auf der monatlichen Befragung der KOF in der Industrie (ohne Bau). Es berechnet sich als erste Hauptkomponente von 17 Subindikatoren für die gesamte Industrie, aufgeteilt nach KMU (bis 200 Mitarbeitende) und Grossunternehmen (ab 200 Mitarbeitende). Es wird derart skaliert, dass sein Mittelwert Null und seine Varianz 1 ist.

Wichtiger Hinweis

Die Werte der verschiedenen Indikatoren sind saisonal geglättet. Die Auswertung erfolgt mittels sogenanntem Diffusionsindex: Das Resultat entspricht dem Mittel des Anteils der Unternehmen mit positiver beziehungsweise negativer Trendmeldung. Er vermittelt daher keine prozentualen Veränderungsraten.

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