Immobilien können ein wichtiger Teil eines diversifizierten Portfolios sein. Passt es auch zu Ihrer Anlagestrategie?

Immobilien sind längst nicht mehr nur für den Eigenbedarf gedacht. Vielmehr bieten sie für Anlegerinnen attraktive Investitionsmöglichkeiten. Das bestätigen auch die Zahlen. Eine von sechs Eigenheimhypotheken wird mit dem Ziel aufgenommen, die Immobilie weiterzuvermieten (NZZ, 2020).

Drei Gründe, die für Immobilienanlagen sprechen

  • Im Tiefzinsumfeld bieten Immobilien höhere Renditechancen als andere Anlageklassen wie Obligationen, die kaum noch Renditen abwerfen.
  • Inflationsschutz: Als Realwert verlieren Immobilien bei steigenden Preisen weniger an Wert.
  • Renditen von Immobilien korrelieren je nach Art der Immobilienanlage weniger mit den Renditen von traditionellen Anlagekategorien wie Aktien. So können Immobilienanlagen als Teil des Portfolios das Gesamtrisiko reduzieren.

In diesem Artikel lesen Sie, wie Sie als Anlegerin direkt sowie indirekt in Immobilien investieren können.

Direktinvestition: Immobilien als Renditeobjekt

Bei den aktuell tiefen Hypothekarzinsen kann Kapital zum Erwerb einer Liegenschaft relativ günstig aufgenommen werden. Dies erlaubt es, Immobilien zum Zweck der Wiedervermietung zu erwerben – sei es eine Eigentumswohnung oder ein Mehrfamilienhaus.

Als Anlegerin haben Sie so Aussicht auf eine regelmässige Rendite durch Mieteinnahmen und können zusätzlich von einer allfälligen Wertsteigerung profitieren.

Doch Direktinvestitionen in Immobilien bergen auch Risiken: So sollten Sie die Verwaltungs- und Sanierungskosten einkalkulieren. Oftmals fehlt zudem die Risikodiversifikation, denn viel Kapital wird in einem einzelnen Objekt gebündelt. Stehen eine oder mehrere Wohnungen leer, schmälert dies Ihre Rendite. Informieren Sie sich daher vor der Investition über regionale Renditen und Leerstandsrisiken.

Alternative: indirekte Investitionen in Immobilien

Um in Immobilien zu investieren, müssen Sie als Anlegerin nicht gleich eine Wohnung, ein Haus oder ein Mehrfamilienhaus erwerben. Verschiedene Anlageinstrumente erlauben es Ihnen, indirekt und bereits mit kleineren Investitionssummen in Immobilien zu investieren.

Diese drei Anlagemöglichkeiten gibt es:

Immobilienfonds

Ähnlich wie bei «klassischen» Anlagefonds bündeln auch Immobilienfonds das Kapital von mehreren Anlegern und investieren dieses in Immobilien. Diese Immobilienwerte bestehen aus bebauten und unbebauten Grundstücken, Wohn- und Geschäftshäusern sowie Gewerbeliegenschaften.

Es wird zwischen zwei Arten von Immobilienfonds unterschieden. Offene Immobilienfonds verwalten mehrere Immobilien und erlauben es Anlegerinnen, die Anteile jederzeit zu handeln. Geschlossene Immobilienfonds erlauben in der Regel keine laufenden Ein- und Auszahlungen – vielmehr ist die Investitionsmasse von Anfang an klar fixiert.

Die Vorteile einer Investition in Immobilienfonds sind einerseits regelmässige Ausschüttungen und anderseits die Tatsache, dass Sie von einer allfälligen Wertsteigerung profitieren können. Zudem sind die Investitionen in Immobilien in einem Fonds von Beginn an breiter diversifiziert als beim Kauf einer Immobilie.

Doch Immobilienfonds unterliegen regelmässigen Wertschwankungen und sind nicht vom Risiko eines Wertverlusts befreit. Im schlimmsten Fall kann ein Fonds sogar geschlossen werden. Aktuell sind Schweizer Immobilienfonds zudem historisch hoch bewertet. Und nicht zuletzt fallen Gebühren für die Verwaltung sowie für den Handel der Fonds an.

Immobilien-ETF

Wie ein klassischer Exchange Traded Fund (ETF) bauen auch Immobilienfonds einen bestimmten Index oder andere Basiswerte nach. Immobilien-ETFs investieren dabei in der Regel in andere Immobilienfonds oder Immobilienaktien. Ein Beispiel dafür sind die UBS Immobilien ETF.

Immobilien-ETFs bieten ähnliche Vorteile wie Immobilienfonds. Weil sie passiv verwaltet sind, sind zudem die Verwaltungskosten oftmals geringer.

Doch es bestehen auch ähnliche Nachteile wie bei Immobilienfonds. Dazu kommt, dass es in der Schweiz nur wenige Immobilien-ETFs gibt und bei ausländischen Immobilien-ETFs ein Währungsrisiko hinzukommt. Immobilien-ETFs, die zu einem grossen Teil in Immobilienaktien investieren, korrelieren zudem stärker mit den Entwicklungen an der Börse.

Real Estate Investment Trust (REIT) 

Eine besondere Form der indirekten Investition in Immobilien sind sogenannte REITs. Ein REIT ist eine Firma, die Einkommen erzeugende Immobilien besitzt, verwaltet und finanziert und in der Regel an der Börse gehandelt wird. Im Gegensatz zu anderen Ländern wie Deutschland oder den USA sind sie in der Schweiz nicht zugelassen, können aber an ausländischen Börsen gehandelt werden.

REITs versprechen eine vergleichsweise hohe Rendite, weil für sie besondere Regulierungen gelten. So sind sie auf Unternehmensebene in der Regel steuerbefreit und in Ländern wie Deutschland ist eine Gewinnausschüttung zu 90 Prozent per Gesetz vorgeschrieben.

Doch REITs haben auch den einen oder anderen Haken, wie die Volatilität der Börsen, das Fremdwährungsrisiko oder dass REITs im Vergleich zu klassischen Immobilienfonds eher schwach diversifiziert sind.

Immobilien als Teil eines diversifizierten Portfolios

Immobilien versprechen im aktuellen Tiefzinsumfeld eine positive Ausschüttungsrendite. Doch nicht nur deswegen kann es sich lohnen, in einem breit diversifizierten Portfolio auf Immobilien zu setzen, da sie als zusätzliche Anlageklasse die Risikoverteilung im Portfolio unterstützen.

Ob und wie viel hängt von Ihrer gegenwärtigen Anlagestrategie ab. Für Eigenheimbesitzerinnen sind andere Anlageklassen unter Umständen besser für eine breitere Diversifikation geeignet.

Interessieren auch Sie sich für eine Immobilienanlage, sind sich aber noch nicht sicher, welche am besten zu Ihrer Anlagestrategie passt? In einem persönlichen Beratungsgespräch helfen wir gerne.

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