Was sagt unsere Expertin?
Giovanna Cilia erklärt das Wichtigste zu Exchange Traded Funds (ETFs).

Das Wichtigste in Kürze

  • ETFs sind passive Anlageinstrumente, was bedeutet, dass sie einen ihnen zugrunde liegenden Index abbilden
  • Die Kosten von passiven Anlageinstrumenten wie ETFs sind in der Regel tiefer als bei Anlagefonds mit aktivem Management
  • ETFs sind in einer Vielzahl von Anlageklassen (Aktien, Obligationen, Rohstoffe, Immobilien) sowie Indexmethodologien (Marktkapitalisierung, Faktorinvestitionen, nachhaltige Ausrichtungen etc.) erhältlich
  • ETFs sind während der Börsenöffnungszeiten durchgehend handelbar, bei traditionellen Anlagefonds erfolgt die Preissetzung oft nur einmal am Tag

Was ist ein ETF?

Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein Fonds, der die Wertentwicklung des ihm zugrunde liegenden Index abbildet. ETFs gehören damit zu den passiven Anlageinstrumenten, da die Auswahl der einzelnen Anlagen innerhalb des Fonds bereits durch den Index vorgegeben ist und nicht durch aktives Management verändert wird. Damit fällt eine aufwendige Selektion der Titel weg, weshalb die jährlichen Kosten von ETFs tiefer sind als bei aktiv gemanagten Anlagefonds. ETFs sind in einer Vielzahl von Anlageklassen (z.B. Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien) erhältlich. Ein ihnen zugrunde liegender Index kann beispielsweise der Swiss Market Index (SMI) sein, also der wichtigste Schweizer Aktienindex.

Wie wird ein ETF gehandelt?

Ein ETF kann sowohl an der Börse als auch ausserbörslich (engl. OTC = Over the Counter) intraday (das heisst innerhalb des gleichen Handelstages) gekauft und verkauft werden. OTC-Transaktionen sind während der Börsenöffnungszeiten jederzeit möglich. Für Anlegerinnen und Anleger bedeutet dies, dass ein ETF – ähnlich einer Aktie – einen «ständigen» Preis hat. Somit kann man jederzeit sehen, wie viel ein ETF kostet. Hingegen werden Fondsanteile bei klassischen Anlagefonds in der Regel nur einmal am Tag gehandelt. Wichtig zu wissen ist auch, dass ein ETF ein Sondervermögen ist und somit nicht von der Zahlungsfähigkeit des ETF-Anbieters betroffen wäre.

Finanzwissen erweitern

Finanzwissen erweitern

Sie möchten Ihr Wissen im Bereich «Vermögen» erweitern? Dann abonnieren Sie jetzt den Lernpfad «Vermögen».

Wie wird ein ETF gebildet?

ETFs replizieren bestehende Anlageindizes. Anlegerinnen und Anleger können damit über einzelne Fondsanteile mit einer Anlage direkt und einfach in einen gesamten Index investieren. Für die Replikation der Indizes gibt es hauptsächlich zwei Varianten:

1. Physische Replikation

Bei der vollständig physischen Replikation investiert ein ETF direkt in alle im abgebildeten Index enthaltenen Wertpapiere. Ein ETF auf den Swiss Market Index würde also direkt Anteile aller im SMI vertretenen Unternehmen erwerben. Bei der optimierten Replikation erwirbt der ETF nicht alle, sondern nur einen Teil der entsprechenden Basiswerte. Dieses Vorgehen ist dann sinnvoll, wenn sich ein Index aus einer hohen Anzahl von Wertpapieren zusammensetzt, die schwer handelbar sind und deren Handel entsprechend hohe Kosten verursachen würde.

2. Synthetische Replikation

Ein ETF mit einer synthetischen Replikation schliesst eine «Swap»-Vereinbarung mit einer Gegenpartei ab. Bei einem Swap werden die Erträge und Wertschwankungen (Performance) des zugrunde liegenden Finanzinstruments (beim ETF des Index) gegen entsprechende Zahlungen getauscht. Somit entsteht eine gegenseitige Verpflichtung zwischen ETF und Swap-Gegenpartei: Der ETF liefert an die Gegenpartei entweder die Rendite eines von ihm gehaltenen Asset-Portfolios oder entsprechendes Barvermögen, während die Swap-Gegenpartei sowohl für die Indexperformance als auch für die Absicherung des Ausfallrisikos Sicherheiten liefert, die in der Regel den Wert der Position übersteigen.

Ich möchte in einen ETF investieren. Was muss ich beachten?

1. Grundsatzentscheidung der Investition

ETFs bilden eine grosse Vielfalt an Anlageklassen (Aktien, Obligationen, Rohstoffe, Immobilien) sowie Indexmethodologien (Marktkapitalisierung, Faktorinvestitionen, nachhaltige Ausrichtungen etc.) ab. Einer angemessenen ETF-Selektion geht deshalb gleich wie bei anderen Finanzanlagen eine Grundsatzentscheidung der Investition voraus. Der Wahl des Index kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu, da die ETF-Anlage die Wertschwankung des Index vollumfänglich mitmacht. Die Wahl eines ETF muss immer auch basierend auf der persönlichen Anlagestrategie geschehen.

2. Kosten

Beim Kauf und Verkauf eines ETF fallen Transaktionskosten wie bankübliche Gebühren, Stempelsteuern und Börsenabgaben an. Als börsengehandeltes Wertpapier besteht auch bei einem ETF üblicherweise eine Spanne zwischen Geld- und Briefkurs (Spread), welche der Preisdifferenz zwischen Ankaufkurs (Brief) und Verkaufskurs (Geld) entspricht.

Die jährlich anfallende Gebühr ist bei ETFs die sogenannte «Total Expense Ratio» (TER). Die TER wird als Prozentsatz ausgedrückt, der jedes Jahr vom investierten Anlagekapital abgezogen wird. Als passives Anlageinstrument sind die jährlichen Kosten eines ETF in der Regel tiefer als bei Anlagefonds mit aktivem Management, da sich beim ETF die zugrunde liegenden Basisanlagen über die Zeit nicht ändern.

3. Wertentwicklung und Portfoliokontext

Da ein ETF den zugrunde liegenden Index exakt abbildet, folgt auch die Wertentwicklung des Fonds genau derjenigen des Index. Dies macht die Fondsperformance einfach nachvollziehbar und transparent. Somit bieten sich ETFs für Investitionen in die jeweilige Anlageklasse mit unterschiedlichen Anlagestrategien an. Anlegerinnen und Anleger können zum Beispiel beim Portfolioaufbau eine Diversifikation anstreben, um das Risiko zu reduzieren. Andernfalls kann man auf spezifische Themen setzen, wie zum Beispiel mit dem UBS Gender Equality ETF, welcher durch Geschlechterdiversität Mehrwert schafft. Daher ist es grundsätzlich wichtig, eine neue ETF-Anlage im Gesamtportfolio unter Berücksichtigung der bestehenden Vermögensallokation und der individuellen Strategie zu betrachten.

Interessiert?

UBS bietet eine breite Palette an physisch und synthetisch replizierten ETFs. Wählen Sie Ihre ETFs aus verschiedenen Anlageklassen wie Aktien, Unternehmensanleihen, Alternative Beta, Immobilien, Rohstoffen oder Edelmetallen. Erfahren Sie mehr unter.

Giovanna Cilia, UBS Asset Management

Giovanna Cilia ist Expertin für ETFs und Indexfonds und arbeitet seit sieben Jahren bei UBS.

Weitere Beiträge zum Thema Vermögen

Weil ein persönliches Gespräch viel wert ist

Was können wir für Sie tun? Gerne kümmern wir uns auf direktem Weg um Ihre Anliegen. Nutzen Sie folgende Möglichkeiten, um uns zu kontaktieren: