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Ein Beispiel dafür ist die Finanzkrise von 2008, deren Auswirkungen immer noch weltweit zu spüren sind. Sie überdauern sogar den von der Covid-19-Pandemie ausgelösten Konjunktureinbruch.

«Was uns diese Krise aber recht deutlich vor Augen geführt hat, ist, dass die Finanzmärkte selbst nicht immer die Ergebnisse hervorbringen, die wir gerne hätten», erklärt Eric Maskin, ein US-amerikanischer Ökonom und Nobelpreisträger. Er erhielt die Auszeichnung im Jahr 2007 für die Entwicklung der ökonomischen Grundlagen der Mechanismus-Design-Theorie zusammen mit Leonid Hurwicz und Roger Myerson.

Wie können wir eine Lösung für den Klimawandel gestalten

«Vor allem wenn es zu einer finanziellen Kernschmelze kommt, die schwerwiegende Folgen für die Weltwirtschaft hat, zeigt dies, dass wir irgendetwas an den Finanzmärkten ändern müssen.»

Regulierung des Finanzsystems als eine der Lösungen für die globale Erwärmung

Eine Anpassung des freien Marktsystems – zum Beispiel durch die Gestaltung einer finanziellen Regulierung, die den Fremdkapitaleinsatz begrenzt – kann bessere Ergebnisse zeitigen. Wie Maskin erklärt, nimmt diese Mechanismus-Design-Theorie die Menschen so wie sie sind und versucht, ihre individuellen Ziele mit den Zielen, die wir als Gesellschaft verfolgen, unter einen Hut zu bringen.

Besonders relevant sind diese Prinzipien, wenn es um die globale Erwärmung geht. Denn in dieser Hinsicht werden die freien Märkte allein keine Lösung hervorbringen. Und es ist wichtig, den Ländern Anreize zu bieten, damit sie sich zur Reduzierung der Emissionen verpflichten.

«Der Klimawandel wird in den nächsten Jahren vermutlich nicht zur Katastrophe führen, obwohl sich die möglichen Auswirkungen bereits allmählich abzeichnen. Es besteht jedoch eine bedeutende Gefahr, dass er, wenn wir nichts tun, im Laufe der Zeit zu katastrophalen Entwicklungen führt. Vielleicht erst in 50 Jahren, möglicherweise aber schon früher.

Etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, ist daher eine hohe Priorität für die Welt», betont Maskin.

Reduzierung der CO2-Emissionen ausgehend vom Ergebnis

Der entscheidende Faktor bei der Gestaltung guter Mechanismen besteht darin, die Ziele, Neigungen und Verhaltensweisen aller Beteiligten zu verstehen. Das heisst, man beginnt mit dem Ergebnis, das man erreichen möchte und geht dann rückwärts vor, um herauszufinden, wie man dahin gelangen kann.

Wenn wir so vom Ergebnis niedrigerer Treibhausgasemissionen zurückarbeiten, kommen wir zu einem Mechanismus in Form einer internationalen Vereinbarung, in deren Rahmen sich die einzelnen Länder verpflichten, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

«Durch einen solchen Mechanismus werden wir das Problem der globalen Erwärmung letztendlich lösen. Das zeigt, dass die potenziellen Auswirkungen des Mechanismus-Designs wirklich ziemlich breit und bedeutend sind», stellt Maskin fest. «Tatsächlich haben wir gesehen, was der freie Markt produziert. Gelegentlich produziert er eine Kernschmelze. Wir müssen das freie Marktsystem mithilfe unserer Instrumente für das Mechanismus-Design anpassen, zum Beispiel durch die Gestaltung einer sinnvollen Finanzregulierung.»

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