Wie ein Anleger sich von Emotionen beeinflussen lässt

Selbst ein erfahrener Anleger läuft immer Gefahr, Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen. Kennt er die typischen Anlegerfallen aber, kann er entsprechend mit ihnen umgehen.

Die häufigsten Anlegerfallen

1. Verpasse ich gerade eine Riesenchance? – Herdentrieb

Eine Aktie schiesst durch die Decke. Unser Musteranleger bekommt das Gefühl, einen Trend zu verpassen. Also springt er noch auf den Zug auf. Genau zum falschen Zeitpunkt, kurz bevor der überbewertete Kurs rapide fällt.

2. Warum komme ich immer zu spät? – Verlustaversion

Anschliessend stolpert er gleich in die nächste Anlegerfalle. Der Kurs fällt immer weiter. Tapfer sitzt er diese vermeintliche Schwächephase aus. Bis es gar nicht mehr geht.
Hektisch verkauft er mit grossen Verlusten. Doch plötzlich geht der Kurs aufwärts. Wieder hat er zum falschen Zeitpunkt gehandelt.

Die schmerzhaften Verluste haben den Anleger übervorsichtig werden lassen. Ab jetzt investiert er nur noch in sichere Anlagen wie Anleihen, womit er jedoch die Erholung im Aktienmarkt erneut verpasst. Bis er wieder dem Herdentrieb folgt und zu spät einsteigt.

Testen Sie jetzt Ihre Verlustaversion

Spiel 1: Gewinn auf sicher

Bitte entscheiden Sie sich.

a) Sie bekommen sicher CHF 900.

b) Sie haben die Möglichkeit, in einem Glückspiel mit

  • 90% Wahrscheinlichkeit, CHF 1000 zu gewinnen
  • 10% Wahrscheinlichkeit, nichts zu gewinnen

Spiel 2: Verlust auf sicher

Wofür entscheiden Sie sich?

a) Sie verlieren sicher CHF 900.

b) Sie haben die Möglichkeit, in einem Glückspiel mit

  • 90% Wahrscheinlichkeit, CHF 1000 zu verlieren
  • 10% Wahrscheinlichkeit, nichts zu verlieren

Haben Sie sich beim Spiel 1 für die sichere Variante a und beim Spiel 2 für die risikoreiche Variante b entschieden? Dann teilen Sie Ihre Entscheidung mit rund 80% der Befragten. Offensichtlich zeigen Sie ein unterschiedliches Verhalten, je nachdem ob Sie sich in einer Gewinn- oder Verlustsituation befinden. Ihr Verhalten zeugt damit von einer klaren Verlustaversion. Sind Sie in der Gewinnsituation, wollen Sie den sicheren Gewinn. Befinden Sie sich in einer Verlustsituation, ist die Bereitschaft, höhere Risiken einzugehen, um diesen Verlust zu vermeiden, relativ gross.

Damit Sie Anlegerfallen wie diese vermeiden, helfen wir Ihnen mit Analyse, Strategie und Disziplin, Ihre Anlage erfolgreich auf Kurs zu halten. Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf. 

3. Höre ich nur, was ich hören will? – Bestätigungsfehler

Ganz unbewusst liest unser Anleger nur die Nachrichten, die er gerne hören will. Er sucht die Bestätigung, nicht die Beunruhigung. Besonders wenn es um seine Geldanlage geht. So verpasst er wichtige Entwicklungen.

4. Warum vertraue ich nur dem, was ich kenne? – Heimatmarktneigung

Der Anleger zieht Märkte vor, die ihm vertraut sind. So verpasst er Chancen in aufstrebenden Märkten.

Nirgends ist es so sicher wie zu Hause. Der Anleger wählt in der Regel das Naheliegendste. Auf der ganzen Welt sehen Anlegerportfolios entsprechend ähnlich aus; rund zwei Drittel werden in den Heimmarkt investiert. In der Schweiz ist diese Fokussierung noch ausgeprägter. 74 % seines Portfolios legt der durchschnittliche Anleger in der Schweiz in heimischen Titeln an. Dieses Verhalten ist jedoch risikoreich und hat bei vielen Schweizer Investoren zu empfindlichen Einbussen geführt - beispielsweise Anfang 2015 mit der Aufgabe des Euro-Mindestkurses durch die Nationalbank.
Eine globale geografische Diversifizierung des Aktienportfolios kann solche Verluste abfedern, da sich keine geopolitische Krise und kein Marktereignis weltweit gleich auswirkt.

Die globale Diversifizierung ist nicht das einzige Argument für eine bessere Performance. Ebenso wichtig ist es, das Vermögen über verschiedene Anlageklassen zu verteilen. Wir helfen Ihnen mit Analyse und Strategie, Ihr Portfolio optimal auf Ihr Anlegerprofil abgestimmt auszurichten und diszipliniert zu verwalten. Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf.

5. Warum habe ich die Zeichen nicht gesehen? – Rückschaufehler

Im Nachhinein ist immer ganz klar, wer Schuld hatte oder dass es so kommen musste. Der Anleger denkt, er hätte eigentlich alles vorhersehen können, auch wenn das in Wahrheit unmöglich war.

6. Kann ich richtig schätzen? – Ankerheuristik

Der Anleger muss entscheiden, ob er eine Aktie verkauft oder nicht. Als Entscheidungsgrundlage nimmt er den Einstandspreis, zu dem er den Titel gekauft hat. So viel sollte die Aktie eigentlich Wert sein. Erst zu diesem Preis wird er sie verkaufen.
Doch was hat der Aktienkurs vom letzten Monat mit dem wirklichen Wert des Unternehmens zu tun? Der Anleger orientiert sich einfach an einer beliebigen Zahl, um Entscheidungen zu treffen.

Wie kann ich Anlegerfallen in Zukunft umgehen?

Lernen Sie so viel wie möglich über typische Verhaltensmuster. Und lernen Sie vor allem Ihre eigene finanzielle Persönlichkeit kennen. Wie viel Risiko ertragen Sie? Wie viel Rendite erwarten Sie?
Überprüfen Sie anschliessend Ihr Portfolio, ob es auch zu Ihnen passt. Dafür stehen wir Ihnen gerne im Beratungsgespräch zur Verfügung.

Financial Personality Test

Damit Sie die passende Anlagestrategie finden, müssen Sie Ihre eigene Risikobereitschaft richtig einschätzen. Dabei hilft Ihnen der UBS Financial Personality Test.