
Der Kantonale Wettbewerbsindikator (KWI) 2025 gibt Aufschluss über das langfristige relative Wachstumspotenzial der Kantone. Die aktuelle Ausgabe beleuchtet zudem die Exportabhängigkeit der Kantone und zeigt ihre wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit gegenüber externen Schocks.
Resultate
Resultate
Gemäss dem KWI25 bleibt Zug der langfristig wettbewerbsfähigste Kanton der Schweiz. Basel-Stadt belegt Platz zwei, Zürich komplettiert die Top Drei. Mit deutlichem Abstand folgen Waadt und Aargau, die beide ebenfalls eine hohe Wettbewerbsfähigkeit aufweisen. Das breite Mittelfeld umfasst neun Kantone mit soliden Wachstumsaussichten, gefolgt von sieben Kantonen mit einer relativ moderaten Wettbewerbsfähigkeit. Die Bergkantone Uri, Graubünden und Wallis sowie die Kantone Neuenburg und Jura verzeichnen im Vergleich zu den übrigen Kantonen geringe langfristige Wachstumsaussichten.
Waadt und Genf sind auf dem Vormarsch
Waadt und Genf sind auf dem Vormarsch
Im Vergleich zur letzten KWI-Ausgabe aus dem Jahr 2023 haben sich die Wachstumsaussichten für die Kantone Waadt und Genf deutlich verbessert. In der Deutschschweiz verzeichneten vor allem Luzern, St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Bern Fortschritte. Demgegenüber gab es relative Rückschritte – insbesondere in den Kantonen Schwyz, Glarus und Appenzell Innerrhoden.
Die grössten Veränderungen bei den langfristigen Wachstumsaussichten sind vor allem auf Entwicklungen im Arbeitsmarkt und Kostenumfeld zurückzuführen. Besonders der verschärfende Arbeitskräftemangel wird in den nächsten Jahren die kantonalen Arbeitsmärkte prägen. In mehr als der Hälfte der Kantone wird die Erwerbsbevölkerung in den kommenden zehn Jahren sinken oder stagnieren – was die Wettbewerbsfähigkeit dieser Kantone spürbar beeinträchtigen dürfte. Der Steuerwettbewerb hat durch die OECD-Mindestbesteuerung zwar etwas an Bedeutung eingebüsst. Für den Grossteil der Unternehmen bleiben die kantonalen Steuersätze jedoch massgebend. Ein attraktives Steuerumfeld ist somit unverändert ein zentraler Standortfaktor.
Kantonaler Wettbewerbsindikator 2025
Kantonaler Wettbewerbsindikator 2025

Wirtschaftliche Resilienz im Umfeld steigender Zölle
Wirtschaftliche Resilienz im Umfeld steigender Zölle
Neben dem langfristigen Ausblick schaut der aktuelle KWI auch auf die Exportabhängigkeit der Kantone. Weltweit erlebt die Industriepolitik eine Renaissance, begleitet von wachsendem Protektionismus – zuletzt sichtbar an den länderspezifischen Zöllen der US-Regierung. Verschärfte Zollmassnahmen stellen vor allem für exportorientierte Kantone ein erhebliches Risiko dar. Die Kantone Nidwalden und Neuenburg sind besonders stark von US-Importzöllen betroffen, da 44 beziehungsweise 38 Prozent ihrer Exporte auf die USA entfallen.
Eine breite Branchendiversifikation, weltweite verteilte Exporte, hohe Innovationsfähigkeit und gut ausgebildetes Humankapital können jedoch die Anpassungsfähigkeit der Kantone stärken. Die höchste Resilienz gegenüber Handelshemmnissen weisen die Kantone Zürich, Waadt, Genf, Zug und Basel-Stadt auf. Unter diesen Kantonen könnte allerdings Basel-Stadt kurzfristig aufgrund seiner Fokussierung auf den exportabhängigen Pharmasektor besonders gefordert werden. Im Vergleich zu anderen Kantonen verfügen Appenzell Innerrhoden, Glarus, Jura, Neuenburg, Nidwalden und Uri hingegen nur über eine geringe Widerstandsfähigkeit in Bezug auf Handelshemmnisse.
Exportabhängigkeit und erwartete Resilienz gegenüber Zöllen und Handelshemmnissen nach Kanton
Exportabhängigkeit und erwartete Resilienz gegenüber Zöllen und Handelshemmnissen nach Kanton
Exportabhängigkeit und erwartete Resilienz gegenüber Zöllen und Handelshemmnissen nach Kanton

Die acht Säulen der Wettbewerbsfähigkeit
Die acht Säulen der Wettbewerbsfähigkeit
Der KWI umfasst 57 Einzelindikatoren, die Aufschluss über die Wettbewerbsfähigkeit der Kantone geben. Diese Einzelindikatoren werden in acht Wettbewerbssäulen gegliedert: Wirtschaftsstruktur, Innovation, Humankapital, Arbeitsmarkt, Erreichbarkeit, Einzugsgebiet, Kostenumfeld und Staatsfinanzen. Für jede Wettbewerbssäule erhalten die Kantone eine relative Bewertung zwischen 0 und 100 Punkten.









