«Vorsorgelösung alle 3 bis 5 Jahre prüfen»
UBS-Experte Saverio Pavan erklärt, anhand welcher Kriterien sich die «Gesundheit» einer Sammelstiftung ermitteln lässt.
Welches Vorsorgemodell passt zu welcher Unternehmensstruktur?
Welches Vorsorgemodell passt zu welcher Unternehmensstruktur?
Start-ups und kleine Unternehmen bevorzugen oft ein umfassendes Angebot einer Vollversicherung oder Sammel-/Gemeinschaftseinrichtung. Als kleine Firma wird eher auf geringen administrativen Aufwand und wenig Risiko gesetzt, diese Risikovermeidung hat allerdings auch ihren Preis. Mittelgrosse Unternehmen wählen dagegen eher eine teilautonome Lösung, da dies Chancen auf langfristig höhere Renditen sowie allenfalls eine bessere technische sowie strukturelle Risikoverteilung bringt. Für eine komplett autonome Pensionskasse entscheiden sich in der Regel nur grosse Unternehmen, wenn sie das mit der Autonomie einhergehende finanzielle Risiko tragen können und genügend Know-how und Zeit zur Verfügung haben.
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Worauf müssen KMU bei einem Wechsel der Sammelstiftung besonders achten?
Worauf müssen KMU bei einem Wechsel der Sammelstiftung besonders achten?
Bei der Wahl einer Sammelstiftung ist neben den Verwaltungs- und Risikokosten vor allem auch die Anlagerendite entscheidend. Zudem sollte geprüft werden, ob die Vermögensverwaltungskosten im Einklang mit den Leistungen der angebotenen Anlagestrategie stehen. Nicht zuletzt sind auch die technischen Parameter und die «Gesundheit» der Sammelstiftung von Bedeutung.
Beratung berufliche Vorsorge
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Kann sich diese «Gesundheit» über die Jahre hinweg verändern?
Kann sich diese «Gesundheit» über die Jahre hinweg verändern?
Das ist so. Deshalb empfehlen wir auch, die Vorsorgelösung in einem regelmässigen Turnus von drei bis fünf Jahren zu überprüfen.
Welche Kennzahlen sind wichtig?
Welche Kennzahlen sind wichtig?
Der Deckungsgrad einer Sammelstiftung sollte gemeinsam mit dem technischen Zinssatz analysiert werden. Andere Faktoren wie der Rentneranteil, die gewährte Mehrverzinsung auf dem Vorsorgekapital und auch der Umwandlungssatz sind ebenfalls zu berücksichtigen.
Gibt es noch andere KPIs zu beachten?
Gibt es noch andere KPIs zu beachten?
Ja, auch die umgesetzte Anlagestrategie, die vorhandenen Wertschwankungsreserven und die technischen Rückstellungen sollten begutachtet werden. Ferner können die Anzahl der versicherten Firmen und Mitarbeitenden sowie der Service und die Flexibilität der Sammelstiftung für einen Entscheid wichtig sein.
Was ist sonst noch wichtig bei einer Überprüfung?
Was ist sonst noch wichtig bei einer Überprüfung?
Aus meiner Sicht sollte man neben den aktuellen Gegebenheiten die Frage stellen, ob die gewählte Vorsorgelösung auch für die Zukunft die richtige ist. Ich denke da beispielsweise an Veränderungen der Mitarbeiterstruktur infolge einer Umstrukturierung. In diesem Fall könnte die Lösung aus dem Blickwinkel der potenziellen Versicherten von morgen beurteilt werden.
Welche Vorteile bietet das BVG nebst der finanziellen Absicherung im Alter?
Welche Vorteile bietet das BVG nebst der finanziellen Absicherung im Alter?
Die berufliche Vorsorge bietet auch geeignete Möglichkeiten, um die besten Mitarbeitenden zu finden und zu halten. So können beispielsweise Schlüsselmitarbeitende langfristig ans Unternehmen gebunden werden. Die Leistungen können für Kadermitarbeitende ausgebaut und individuell gestaltet werden. Gleichzeitig lassen sich damit attraktive Möglichkeiten zur Steueroptimierung verbinden. Das bedeutet aber auch, dass wie bereits erwähnt die einmal gewählte Lösung regelmässig überprüft wird.
Saverio Pavan
Saverio Pavan
Marktgebietsleiter Firmenkunden Region Basel
Saverio Pavan begleitet mit seinem Team Unternehmen in der Region Basel bei allen strategischen und operativen Fragen rund um ihre Finanzen. Seit seinem Start in der Bankbranche im Jahre 1998 hat er verschiedene Funktionen im In- und Ausland ausgeübt und war dabei während mehr als 10 Jahren für die Beratung von Pensionskassen und Sammelstiftungen zuständig. Saverio Pavan hält einen Master of Advanced Studies Degree in Banking and Finance und ist CFA-Charterholder, zudem ist er als Dozent für den Fachausweis-Finanzplaner tätig. Er ist in Basel geboren und lebt mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern in Binningen.
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