Andreas Toscan

Sie haben die Leitung des Bereiches Institutional Clients & Global Asset Servicing am 1. Oktober 2025 übernommen. Was gefällt Ihnen an der Zusammenarbeit mit institutionellen Kunden?

Ich bin seit 25 Jahren in diesem Bereich tätig. Meine Karriere begann ich im institutionellen Segment bei UBS, wo ich zunächst im Asset Servicing arbeitete. Zuletzt verantwortete ich das globale institutionelle Geschäft bei UBS Asset Management. Die Arbeit mit institutionellen Investoren, die einen wesentlichen Beitrag zur sozialen und gesellschaftlichen Nachhaltigkeit leisten, finde ich enorm spannend. Ich freue mich auf die weitere enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden und darauf, unsere nachhaltigen, langfristigen Partnerschaften weiter auszubauen. 

Was ist Ihr erster Eindruck?

Ich bin begeistert vom Kundenfokus, den ich hier täglich erlebe. Es ist inspirierend zu sehen, wie engagiert sich die Mitarbeitenden in allen Bereichen für die besten Lösungen für unsere Kunden einsetzen.

Persönlich freut es mich, dass ich wieder mit vielen Kolleginnen und Kollegen arbeite, die ich schon seit Jahren kenne. Diese Konstanz ermöglicht zahlreiche langjährige und enge Beziehungen mit unseren Kunden. Dank unserer Präsenz in elf Schweizer Städten kennen wir die lokalen Gegebenheiten genau. 

Welche Vorteile bieten sich institutionellen Investoren in der Schweiz durch das Zusammengehen von UBS und der Credit Suisse?

Viele institutionelle Investoren unterhielten bereits vor der Zusammenführung Geschäftsbeziehungen zu beiden Banken. Das Produkt- und Dienstleistungsangebot der beiden Banken war zudem in vielen Bereichen komplementär. Kunden der kombinierten Bank profitieren nun von einer breiteren und optimierten Palette – dem «best of both worlds». Ich nenne ein paar Beispiele:

  • Kombination der Stärken beider Institute durch Zusammenführung der Produktpaletten im Asset Management.
  • Zugang zur Inhouse-Fundadministration für alle White-Label-Fund-Kunden.
  • Erweiterte Dienstleistungen im Asset Servicing: Bestehende UBS-Kunden können neu von Services der ehemaligen Credit Suisse profitieren, die auf die kombinierte Plattform übernommen wurden. Ehemaligen Kunden der Credit Suisse steht gleichzeitig nun die gesamte Servicepalette von UBS zur Verfügung.
  • Auf der Anlageseite beispielsweise haben wir unsere Angebotspalette um interessante Lösungen für institutionelle Anleger erweitert. 

Wie differenziert sich UBS gegenüber ihren Mitbewerbern?

Wir begleiten institutionelle Investoren an elf Schweizer Standorten umfassend entlang des gesamten Anlageprozesses – von der strategischen Beratung bis hin zur Umsetzung durch Vermögensverwaltungsmandate, Advisory Services und Trading, sowie Post-Trade Services wie Asset Servicing, Institutional Custody und Value-Added Services. 

Andreas Toscan

Welches sind die nächsten Weiterentwicklungen im Produkt- und Dienstleistungsangebot für Ihre institutionellen Kunden?

Asset Servicing, bestehend aus Global Custody, Value-Added-Dienstleistungen und White Labeling Solutions, ist ein strategisch wichtiger Bereich von UBS. Die breite Kundenbasis und das substanzielle Volumen an verwahrten Vermögen schaffen Skaleneffekte und Effizienzgewinne, die wiederum Investitionen und Innovationen ermöglichen.

Aktuell entwickeln wir beispielsweise ein übergreifendes Portal, das unsere Kunden entlang des gesamten Anlagezyklus unterstützt und den Zugriff auf alle relevanten Tools und Services an einem Ort konsolidiert.

Zudem treiben wir im Bereich der künstlichen Intelligenz verschiedene Projekte voran, um unsere Kunden direkt zu unterstützen, sei dies mit Chatbots oder mit innovativen Konzepten wie «Talk to Data». Insbesondere im Bereich der Performance- und Risikoanalysen planen wir Neuerungen wie Trade-Simulationen und weiter ausgebaute Nachhaltigkeitsanalysen.

Wir werden ausserdem die Produktpalette für kleinere und mittlere Vorsorgestiftungen rund um Mandate und den Zugang zu institutionellen Anlageklassen in enger Zusammenarbeit mit UBS Asset Management überarbeiten.

Nächstes Jahr wird auch der Bereich Digital Assets im Fokus stehen, um Angebotserweiterungen und innovative Lösungen zu ermöglichen. 

Was sind aus Ihrer Sicht wichtige Entwicklungen und Trends für Pensionskassen?

Die folgenden zentralen Entwicklungen in der beruflichen Vorsorge werden sich voraussichtlich fortsetzen:

  • Marktkonsolidierung: Kleinere autonome Pensionskassen schliessen sich Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen an.
  • Demografische Entwicklungen: Diese beeinflussen die Risikofähigkeit, führen zu einem wachsenden Anteil an Rentnern und verstärken die Umverteilung.
  • Flexibilisierung: eine stärkere Anpassung und Individualisierung der Leistungen.
  • Zunehmende Komplexität für Entscheidungsgremien: Regulierungsdichte und -kadenz, IT-Entwicklungen, Cybersicherheit, Öffentlichkeitsarbeit etc. erhöhen die Anforderungen.

Wie unterstützen Sie institutionelle Investoren in den derzeit volatilen Märkten und in turbulenten Phasen?

Unsere Kunden lassen sich in der Regel nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Als professionelle und langfristig orientierte Investoren agieren sie mit Bedacht und Weitsicht. In turbulenten Zeiten zahlt sich ausserdem das starke Vertrauensverhältnis aus, das wir mit unserer Kundschaft pflegen. Unsere Kundenberater stützen sich auf die fundierte Expertise unseres Chief Investment Office, um individuell abgestimmte Handlungsempfehlungen zu geben.

Was ist Ihr persönliches Highlight seit dem Start bei Institutional Clients & Global Asset Servicing?

Die persönlichen Treffen und den Austausch mit unseren Kunden in diesen ersten Monaten schätze ich sehr. Dann, wie erwähnt, den Fokus und den Einsatz, mit dem das ganze Team für unsere Kunden arbeitet. Dies zeigt sich bei der Integration der Credit Suisse in UBS und der Migration der Kundenbeziehungen, aber beispielsweise auch bei der Suche nach Anlagelösungen im Nullzinsumfeld.

Was sind Ihre Gedanken für das kommende neue Jahr?

Ich freue mich erst mal auf die Festtage mit meiner Frau und der Familie. Im kommenden Jahr werden wir die Integration der Credit Suisse in UBS abschliessen und uns noch stärker auf den langfristigen, strategischen Dialog mit unseren Kunden konzentrieren können.

Ich wünsche allen frohe Festtage und das Beste fürs neue Jahr!

Andreas Toscan

Andreas Toscan 

Andreas Toscan leitet seit Oktober 2025 den Bereich Institutional Clients & Global Asset Servicing (IC & AS) bei der UBS Switzerland AG. Nach seinem Studium in Molekularbiologie begann er 2001 seine Karriere bei UBS und übernahm im Verlaufe der Jahre verschiedene Positionen. Bis 2010 war er in IC & AS tätig, bevor er ins UBS Asset Management wechselte. Dort leitete er sechs Jahre das Schweizer institutionelle Geschäft und in den darauffolgenden drei Jahren das globale institutionelle Geschäft. 

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