3 Key-Take-aways aus dem UBS Growth Talk #2

  • In der Krise bewähren sich Ideen, die zwar kurzfristig oft nicht wirtschaftlich sind, aber auf lange Sicht die Stakeholder-Beziehungen stärken.
  • Herausforderungen begegnet man am besten mit einem schlagkräftigen Team. Deshalb gilt es vor allem, die relevanten Funktionen mit den richtigen Leuten zu besetzen.
  • Krisen verwandelt man in Chancen, indem man gezielt Risiken eingeht und dabei gleichzeitig die bedrohlichen Risiken im Blick behält.

Welche Erfahrungen Marco Tessaro von LUMA Delikatessen und Gabriel Hasler von der Brauerei Docteur Gab’s sonst noch gesammelt und welche Tipps sie für Unternehmerinnen und Unternehmer parat haben, verraten die beiden im zweiten UBS Growth Talk.

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Marco Tessaro

Marco Tessaro

Mitgründer und CEO von LUMA Delikatessen

Marco Tessaro hat 2010 mit Lucas Oechslin LUMA Delikatessen gegründet. Das Konzept: Ein eigens entwickeltes Veredelungsverfahren verleiht Fleisch einen intensiveren Ge-schmack und maximale Zartheit. Dem Unternehmen ist es gelungen, in der Coronakrise eine Chance zu sehen und dadurch seine Umsätze zu steigern.

Marco Tessaro

Gabriel Hasler

Mitgründer und CEO von Docteur Gab’s

Gabriel Hasler brachte sich in seiner Jugend bereits das Handwerk des Bierbrauens bei. Gemeinsam mit Freunden gründete er 2001 die Craft-Brauerei Docteur Gab’s, die er nach seinem BWL-Studium professionalisiert hat. Mit Flexibilität und Innovationsgeist hat er im Coronajahr die öffentliche Wahrnehmung seines Unternehmens nachhaltig positiv gestärkt.

Kunden helfen, um gemeinsam aus der Krise zu kommen

Gabriel Haslers Craft-Beer-Brauerei war während der Coronakrise von grossen Umsatzeinbussen betroffen, weil er einen Grossteil seines Umsatzes in der Gastronomie erzielt. Sein Tipp: die eigenen Kunden mit passenden Lösungen dabei unterstützen, ihrerseits gut durch die Krise zu kommen. Dazu sammelte er mit seinem Team Ideen und definierte die beste für die Umsetzung. Deshalb entschied man sich bei Dr. Gab’s dafür, die Gastronomiekundschaft einzubeziehen. Vorgesehen war, Anreize für deren Gäste zu schaffen, das Bier bei Dr. Gab’s zu bestellen und nach Hause geliefert zu bekommen.

Fragen Sie sich: Was kann ich anders machen? Wie kann ich meinen Kunden helfen?

Im Gegenzug floss die Marge der Bestellung bei Docteur Gab’s direkt an den entsprechenden Gastronomiebetrieb. So konnten Kundinnen und Kunden ihre Lieblingsbars und Lieblingsrestaurants dabei unterstützen, weiterhin ihre Fixkosten zu decken. Für Docteur Gab’s war diese Lösung zwar nicht wirtschaftlich, stärkte aber langfristig die Beziehung zu einem der wichtigsten Kundensegmente.

Fazit: Mit Flexibilität und Innovationsgeist haben Sie als Unternehmerin und Unternehmer gute Karten. Setzen Sie folgende Fragen auf Ihre tägliche Agenda: Was kann ich anders machen? Wie kann ich meinen Kunden helfen? Mit einer Lösung, die sowohl Ihren als auch den Bedürfnissen Ihrer Kunden gerecht wird, gehen Sie gemeinsam gestärkt aus der Krise hervor.

Der beste Schutz in Krisenzeiten ist ein schlagkräftiges Team

Marco Tessaro stand mit der Online-Delikatessen-Metzgerei LUMA vor einer ähnlichen Herausforderung, denn auch LUMA erzielte vor Corona rund 70 Prozent seines Umsatzes in der Gastronomie. Tessaro und sein Team orientierten sich wegen Corona kurzerhand neu und bauten den Online-Shop für Hobbyköche stark aus.
Durch die rasant zunehmenden Bestellungen musste er binnen kurzer Zeit 15 Personen für Logistik und Versand einstellen. Doch wie rekrutiert und managt man ein derart schnell wachsendes Team?

Flexibilität und Vertrauen gehören einfach dazu.

Tessaro schwört auf Flexibilität und Vertrauen. Wenn die Zeit für Assessments fehlt, wird der Einstellungsprozess zu einer grossen Herausforderung. Allerdings hilft die tägliche Arbeit bei der Beurteilung, ob das Teamwork funktioniert oder nicht. Und wenn es nicht passt? Dann empfiehlt es sich, besser früher als später Änderungen im Team vorzunehmen.

Fazit: Es braucht Mut, schwierige Entscheidungen zu treffen. Wenn die Zusammenarbeit ins Stocken gerät, müssen Mitarbeitende anders eingesetzt oder gegebenenfalls ausgewechselt werden. Für den Aufbau eines zuverlässigen Teams ist es unverzichtbar, jeden einzelnen Mitarbeiter in dem Bereich einzusetzen, in dem sie oder er die eigenen Fähigkeiten am besten entfalten kann.

Krisen als Chancen begreifen

Sowohl bei LUMA als auch bei Docteur Gab’s brach im Pandemiejahr 2020 das B2B-Geschäft bei der Gastronomie weg. Doch beide Unternehmer erkannten im B2C-Handel eine Chance. Denn aufgrund der Coronakrise bestellten Schweizerinnen und Schweizer immer häufiger online.

Hasler erweiterte bei Docteur Gab’s kurzfristig das Sortiment um Gemüse, Brot und andere Lebensmittel. Das sorgte für die nötige Auslastung der eigenen Lieferwagen, und die Chauffeure konnten wieder beschäftigt werden. Diese Flexibilität führte zu einer spürbar positiveren Wahrnehmung von Docteur Gab’s in der Öffentlichkeit.

Auch Tessaro erkannte bei LUMA das Potenzial des B2C-Geschäfts. Dank der guten Beziehungen zu den Lieferanten konnte das Unternehmen sein Sortiment im Online-Shop um über 50 Produkte aufstocken. Mit der atemberaubenden Folge, dass LUMA von 2019 bis 2020 im B2C-Bereich um 300 Prozent gewachsen ist.

Fazit: Wer Risiken ermittelt, ein Gespür für Chancen entwickelt und flexibel agiert, bringt ideale Voraussetzungen mit, um das eigene Unternehmen sicher durch eine Krise zu steuern.

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