Technologischer Fortschritt und wirtschaftliche Erneuerung konzentrieren sich oft in geographisch klar definierten Räumen, sogenannten Clustern. In der Schweiz gibt es vier solche Ballungsräume: Nordwestschweiz (Pharma), Jura (Uhrenindustrie), Region Mittelland/Zentralschweiz (Medizinaltechnik) und den Grossraum Zürich (ohne klaren Branchenschwerpunkt).
Expandierender High-Tech-Sektor
Expandierender High-Tech-Sektor
Laut Erhebungen des Bundesamts für Statistik (BFS) hat die Bedeutung dieser Zentren der Innovation in den letzten Jahren zugenommen: Im Jahr 2000 entfielen rund 30 Prozent der industriellen Bruttowertschöpfung der Schweiz auf den High-Tech-Sektor, also Branchen mit überdurchschnittlich hohen Forschungs- und Entwicklungsausgaben. Bis 2013 hat sich dieser Anteil auf 43 Prozent erhöht. Im selben Zeitraum ist das Gewicht des High-Tech-Sektors an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung von 5 auf 8 Prozent gestiegen. Damit weist dieser das höchste Wachstum sämtlicher Wirtschaftszweige auf. (siehe Infografik)
Immer mehr High-Tech in der Schweizer Industrie
Immer mehr High-Tech in der Schweizer Industrie
Anteile an der nominalen Industriewertschöpfung nach Innovationsintensität 2000 bis 2013, in Prozent
Forschung garantiert Arbeitsplätze
Forschung garantiert Arbeitsplätze
Auch in Sachen Beschäftigungsentwicklung heben sich die innovationsintensivsten Branchen positiv vom Rest der Schweizer Industrie ab: Zwischen 2000 bis 2014 wurden im High-Tech-Sektor annähernd neue 45'000 Arbeitsplätze (Vollzeitäquivalente) geschaffen, während im gleichen Zeitraum in den übrigen Industriezweigen 55'000 Stellen abgebaut wurden.
Dank hoher Produktivität konkurrenzfähig
Dank hoher Produktivität konkurrenzfähig
Ihren Erfolg im internationalen Wettbewerb verdanken die innovationsgetriebenen Industrien ihrer hohen Produktivität. Gegenüber herkömmlichen Industriezweigen liegt diese im High-Tech-Sektor etwa doppelt so hoch. Gerade in der Schweiz mit ihren vergleichsweise hohen Lohn- und Produktionskosten ist eine überdurchschnittliche Produktivität unerlässlich, langfristig gar überlebensnotwendig.
Herzstück der Industrie
Herzstück der Industrie
Die innovationsgetriebenen Branchen bilden das Herzstück der Schweizer Industrie. Von ihrem Erfolg profitieren auch Low-Tech-Branchen als Zulieferer sowie Zehntausende von Mitarbeitenden. Betrachten wir zur Illustration die 20 Schweizer Unternehmen, welche 2014 am meisten Patente angemeldet haben.
Die innovativsten privaten Unternehmen der Schweiz
Die innovativsten privaten Unternehmen der Schweiz
Ranking nach Anzahl Patentanträgen unter dem Patent Cooperation Treaty¹
Rang | Rang | Unternehmen | Unternehmen | Patentanmeldungen | Patentanmeldungen | NOGA2 | NOGA2 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Rang | 1 | Unternehmen | ABB | Patentanmeldungen | 434 | NOGA2 | 27 |
Rang | 2 | Unternehmen | Nestle | Patentanmeldungen | 252 | NOGA2 | 10 |
Rang | 3 | Unternehmen | Novartis | Patentanmeldungen | 249 | NOGA2 | 21 |
Rang | 4 | Unternehmen | Rache | Patentanmeldungen | 209 | NOGA2 | 21 |
Rang | 5 | Unternehmen | Alstom | Patentanmeldungen | 105 | NOGA2 | 28 |
Rang | 6 | Unternehmen | ST-Ericsson | Patentanmeldungen | 92 | NOGA2 | 26 |
Rang | 7 | Unternehmen | Syngenta | Patentanmeldungen | 89 | NOGA2 | 20 |
Rang | 8 | Unternehmen | Sika | Patentanmeldungen | 84 | NOGA2 | 20 |
Rang | 9 | Unternehmen | Philip Morris | Patentanmeldungen | 80 | NOGA2 | 12 |
Rang | 10 | Unternehmen | Schindler | Patentanmeldungen | 69 | NOGA2 | 28 |
Rang | 11 | Unternehmen | Sonova | Patentanmeldungen | 63 | NOGA2 | 27 |
Rang | 12 | Unternehmen | Clariant | Patentanmeldungen | 54 | NOGA2 | 20 |
Rang | 13 | Unternehmen | Endress & Hauser | Patentanmeldungen | 46 | NOGA2 | 26 |
Rang | 14 | Unternehmen | OC Oerlikon | Patentanmeldungen | 34 | NOGA2 | 28 |
Rang | 15 | Unternehmen | Swatch Group | Patentanmeldungen | 29 | NOGA2 | 26 |
Rang | 16 | Unternehmen | Sulzer | Patentanmeldungen | 25 | NOGA2 | 28 |
Rang | 17 | Unternehmen | Tyco Fire & Security | Patentanmeldungen | 25 | NOGA2 | 26 |
Rang | 18 | Unternehmen | Actelion | Patentanmeldungen | 20 | NOGA2 | 21 |
Rang | 19 | Unternehmen | JT International | Patentanmeldungen | 19 | NOGA2 | 12 |
Rang | 20 | Unternehmen | Lonza | Patentanmeldungen | 17 | NOGA2 | 20 |
Immense Multiplikatoreffekte
Immense Multiplikatoreffekte
Unter Berücksichtigung indirekter Effekte (inklusive Zulieferer) dürften die besagten Firmen eine Bruttowertschöpfung von geschätzten 62 Milliarden Franken generieren, was 270'000 Arbeitsplätzen entspricht. In diesem Zusammenhang besonders hervorzuheben sind die Nordwestschweizer Pharmakonzerne. Auf ihr Konto gehen über die Hälfte des Multiplikatoreffekts bei der Wertschöpfung und gut ein Drittel bei der Beschäftigung.
Unverzichtbare Schlüsselunternehmen
Unverzichtbare Schlüsselunternehmen
Berücksichtigt man, dass auch Firmen aus Wirtschaftszweigen wie Grosshandel, Detailhandel und den verschiedensten Dienstleistungszweigen wichtige Zulieferer der 20 untersuchten Grossunternehmen sind, so fällt der makroökonomische Multiplikatoreffekt noch wesentlich höher aus. Hinzu kommen die Konsumausgaben der Mitarbeitenden, welche die Gesamtwertschöpfung ihrerseits noch einmal erhöhen. Unter dem Strich hängen somit zigtausende von Arbeitsplätzen von den innovativsten Unternehmen des Landes ab.