Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index steht nach leichter Zunahme bei 1,24. Der anhaltende Trend zur Verschärfung der regulatorischen Vorschriften zur Hypothekarvergabe drückt spürbar auf die Preise für Wohnimmobilien und dämpft die Zukunftsaussichten.

Zürich/Basel, 5. August 2014 – Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index stand im 2. Quartal 2014 praktisch unverändert bei 1,24 in der Risikozone. Gegenüber dem Vorquartal stieg der Index geringfügig um 0,02 Punkte. Die Risiken auf dem Immobilienmarkt haben damit seit einem Jahr nicht mehr signifikant zugenommen. Dies ist nicht selbstverständlich, denn das Umfeld für Immobilien war im laufenden Jahr soweit hervorragend: Die langfristigen Zinsen haben sich seit Jahresbeginn halbiert, die Zuwanderung hält sich auch nach Annahme der Masseneinwanderungsinitiative auf dem hohen Niveau der Vorjahre und auch die Konjunktur läuft gut.

Dass die Preise für Wohnimmobilien im Jahresvergleich trotz diesem Wirtschaftsumfeld gerade noch um 2 Prozent anstiegen, kann als Erfolg für die bisher getroffenen härteren Eigenkapitalvorschriften bei der Hypothekarvergabe gewertet werden. Da rund 40 Prozent der Neuausleihungen gemäss Erhebungen der SNB die 5-Prozent-Tragbarkeitsnormen (Zinskosten bei einem Zinssatz von 5 Prozent dürfen einen Drittel des Bruttolohns nicht übersteigen) nicht erfüllen können, wird klar, dass über eine Verschärfung der Tragbarkeitsnormen der Wohnimmobilienmarkt stark beeinflussbar ist. Damit dürften auch die per 1. September 2014 gültigen neuen Selbstregulierungsvorschriften der Banken (lineare Amortisation der Hypothekarschuld auf zwei Drittel des Belehnungswertes in 15 Jahren, Niederstwertprinzip bei der Bewertung von Liegenschaften, Solidarschuldnerschaft als Voraussetzung zur Anrechenbarkeit von Zweiteinkommen) die Preiswachstumsraten zusätzlich dämpfen.

Die Schweiz wird mit jeder weiteren Massnahme mehr und mehr zum Experimentierfeld, ob die Feinsteuerung des Immobilienmarkts über Vorschriften zur Hypothekarvergabe des Bankensektors gelingen kann. Der Regulator hat eine glaubwürdige Bedrohungskulisse aufgebaut, dass bei einer neuerlichen Beschleunigung der Preis- und Verschuldungsdynamik die Regulierungsschraube weiter angezogen wird. Preiswachstumsraten von schweizweit durchschnittlich gegen 5 Prozent jährlich wie in den Boom-Jahren 2008 bis 2011 dürften damit trotz guten Wirtschaftsdaten bis auf weiteres Geschichte sein. Sollten sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen jedoch wider Erwarten verschlechtern und auch die Immobilienpreise fallen, so bleibt offen, ob die regulatorischen Hürden wieder rechtzeitig abgeschafft werden können.

Die regionalen Risiken bleiben unverändert. Hohe Preissteigerungen bei Eigentumswohnungen von über 4 Prozent wurden in der Südschweiz und der Nordwestschweiz beobachtet. Am Genfersee und in Zürich bleiben die Wohnungspreise hingegen unter Druck, was angesichts der hohen Bewertung aber keine Entwarnung signalisiert.

UBS Swiss Real Estate Bubble Index – 2. Quartal 2014

Auswahl der Gefahren- und Monitoring-Regionen

Unsere Auswahl der Gefahrenregionen ist gekoppelt an den Stand des UBS Swiss Real Estate Bubble Index und basiert auf einem mehrstufigen Selektionsverfahren basierend auf regionalen Bevölkerungs- und Immobilienpreisdaten.

Regionale Gefahrenkarte – 2. Quartal 2014

UBS AG


Kontakte

Claudio Saputelli, Leiter CIO WM Swiss & Global Real Estate
Tel. +41 79 513 50 45

Dr. Matthias Holzhey, Ökonom CIO WM Swiss & Global Real Estate
Tel. +41 44 234 71 25

Der Report UBS Swiss Real Estate Bubble Index kann unter folgendem Link im Internet abgerufen werden: www.ubs.com/swissrealestatebubbleindex-de.

Der Index erscheint vierteljährlich. Der nächste Publikationstermin ist der 4. November 2014.

 

www.ubs.com