Wie schon im Vorquartal ist das KMU-Barometer gesunken und liegt aktuell deutlich unter dem langjährigen Schnitt. Nach wie vor schneiden die Grossunternehmen besser ab als die kleinen und mittelgrossen Unternehmen. Bei den Architektur- und Ingenieurbüros verbesserte sich die Auftragslage in den letzten Monaten erneut, was ihnen zu sehr guten Zahlen verhalf. Und auch der Tourismus scheint sich langsam von der Krise zu erholen.

Zürich/Basel, 06. März 2013 – Das KMU-Barometer, das aus den Umfrageresultaten der KOF bei Industrieunternehmen berechnet wird, zeichnet für die kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) weiterhin ein düsteres Bild. Der Wert für die KMU verschlechtert sich seit Juli des letzten Jahres und liegt aktuell mit ­1,1 deutlich unter dem langjährigen Schnitt von 0,3 Punkten. Bei den Grossunternehmen hingegen ist ein leichter Anstieg zu beobachten, der den Rückgang von Ende letzten Jahres fast wieder wettmacht. Aber auch der Index für die Grossunternehmen liegt aktuell unter dem langjährigen Schnitt von 0,2 Punkten.

In der Industrie hat sich die wirtschaftliche Situation mit Ausnahme des Bestellungseingangs in den letzten Monaten leicht entspannt und die KMU haben sich den Grossunternehmen etwas angenähert. Aber grundsätzlich bleibt es für alle Industrieunternehmen schwierig und alle Indikatoren verschlechterten sich in den vergangenen Monaten. Eine Ausnahme bildet die Geschäftslage bei den Grossunternehmen, die sich im Januar das erste Mal seit April des letzten Jahres bei den meisten Unternehmen wieder leicht verbesserte.

Bauwirtschaft profitiert von Nachfrageanstieg bei Architektur- und Ingenieurbüros

Das Baugewerbe profitiert weiterhin von den niedrigen Zinsen und dem andauernden Bevölkerungswachstum. Dennoch driften KMU und Grossunternehmen weiter auseinander mit Ausnahme vom Beschäftigungsniveau, wo sich die Unterschiede verringert haben. Sowohl bei den erwarteten Verkaufspreisen wie auch bei der Beschäftigung schneiden die KMU besser ab. Diese Zahlen können aber nicht über die schlechteren Auftragsbestände und die schlechtere Ertragslage der KMU hinwegtäuschen. Bei den Architektur- und Ingenieurbüros, die als Vorlaufindikator für das Baugewerbe gelten, ist von einer Abschwächung nichts zu spüren. Sie vermelden unabhängig von der Grösse nach wie vor einen Anstieg der Nachfrage, weshalb sie auch ihre Geschäftslage als hervorragend bewerten.

Auch bei den Dienstleistungen schneiden Grossunternehmen grundsätzlich besser ab als KMU. Ihre allgemeine wirtschaftliche Lage ist aber im Gegensatz zu den Industrieunternehmen grundsätzlich viel besser. Die Geschäftslage im Dienstleistungssektor hat sich schon seit Längerem verbessert, unabhängig von der Unternehmensgrösse. Die einzige Ausnahme bildet der Detailhandel, der seit Langem unter sinkenden Umsätzen aufgrund sinkender Preise und konstanter Kosten leidet, was auf die Margen drückt. Der Margendruck dürfte auch dafür verantwortlich sein, dass die Grossunternehmen die wirtschaftliche Lage nach wie vor als schlecht beurteilen. Auch bei den KMU ist im Detailhandel seit einigen Monaten ein Abwärtstrend zu beobachten, obwohl die meisten KMU ihre wirtschaftliche Lage immer noch als gut beurteilen.

Der Tourismus erholt sich langsam von der Krise

Der Tourismus hat sehr stark unter der Frankenstärke und dem Nachfragerückgang vor allem aus dem europäischen Raum gelitten. Doch nun scheint sich die wirtschaftliche Situation etwas aufzuhellen. Im laufenden Quartal verbessert sich der Umsatz sowohl bei den Grossunternehmen wie auch bei den KMU, wobei auch hier die Grossen besser abschneiden. Auch andere Indikatoren widerspiegeln eine Verbesserung der Lage im Tourismus. Da das Beschäftigungsniveau tendenziell ein nachlaufender Konjunkturindikator ist und die Verbesserung bis anhin auf einem tiefen Niveau erfolgte, ist es nicht weiter erstaunlich, dass der Personalbestand immer noch als zu hoch eingestuft wird.

UBS KMU-Barometer

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