Auf den ersten Blick könnten ihre Unternehmen nicht unterschiedlicher sein. Christoph Jenny entwickelt mit Planted umweltfreundlichen Fleischersatz, Michael Born nutzt mit PXL Vision künstliche Intelligenz zur automatisierten Identitätsprüfung.

Was die beiden dennoch verbindet und wie sie ihren Unternehmen zu Wachstum verhelfen, erfahren Sie im ersten UBS Growth Talk.

Keine Lust auf Podcast oder Video? Kein Problem. Hier finden Sie die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Über die ersten Schritte als Unternehmer

Wir haben im ersten Businessplan nur Ziele und Werte definiert – Zahlen haben uns damals noch wenig gekümmert
Christoph Jenny – Mitgründer von Planted

Am Anfang von Planted stand ein einfacher Businessplan, der die gemeinsamen Werte und Ziele festlegte. «Das hat damals gereicht, um die ETH als Partner zu gewinnen», schmunzelt Mitgründer Christoph Jenny.

Gemeinsam mit dem Gründerteam habe der Fokus eher darauf gelegen, was die Beteiligten gesellschaftlich erreichen wollten. Seither stehen die Zeichen auf Wachstum: Mittlerweile sind die Produkte von Planted an rund 3500 Verkaufsstellen in der Schweiz, Deutschland und Österreich erhältlich. Zudem betreibt Planted einen Webshop und liefert direkt an die Gastronomie.

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Es braucht manchmal den Mut, Dinge nicht zu tun, um sich auf das Wesentliche fokussieren zu können.
Michael Born – Mitgründer und CEO von PXL Vision

Die Reise von Michael Born und PXL Vision war eine andere: PXL Vision ist nicht sein erstes Unternehmen – zuvor hatte er mit Dacuda bereits aus einer Idee ein Produkt entwickelt. Auf dieser Erfahrung habe er bei der Gründung von PXL Vision aufbauen können. Den Anfang in beiden Unternehmen bildete die Technologie, die für unterschiedliche Anwendungsfälle eingesetzt werden konnte.

«Meist endet man an einem ganz anderen Ort als ursprünglich geplant», erklärt Born. Während PXL Vision anfangs eine breite Palette von Bildverarbeitungs- und Machine-Learning-Anwendungen anbot, z.B. die Erkennung von Müllsäcken im Grünabfall, hat sich die Firma in der Folge komplett auf die Identitätsprüfung mittels künstlicher Intelligenz spezialisiert. Born betont: «Es braucht manchmal den Mut, Dinge nicht zu tun, um sich auf das Wesentliche fokussieren zu können.»

Eine Gemeinsamkeit verbindet die beiden Unternehmer dennoch: Beide hatten eine klare Vision. Planted will mit seinen Produkten das Tierleid reduzieren und einen Beitrag für einen nachhaltigeren Lebensstil leisten. Michael Born verfolgt mit PXL Vision das Ziel, die Welt bzw. das Internet sicherer zu machen.

Über die Rolle von Programmen und Labels

Der erste Partner von Planted war die ETH. Im Rahmen des Pioneer-Fellowship-Programms hat Jenny mit Planted 150 000 Schweizer Franken erhalten, um einen marktfähigen Prototyp zu erstellen.

Michael Born hat sowohl mit Dacuda als auch mit PXL Vision das SEF.Growth-Programm durchlaufen. «Am Anfang verkauft man ja eine Zukunft, die es so noch nicht gibt.» Für Born war ein Label ein wichtiges Vertrauenssignal, um Geldgeber, potenzielle Kunden und Partner von der Idee zu überzeugen. Den besonderen Nutzen solcher Programme sieht er zudem darin, mit diesen ein Netzwerk aufbauen und Visibilität erzeugen zu können.

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Über die Rolle des Netzwerks und die Suche nach Investoren

Sowohl Christoph Jenny als auch Michael Born betonen die Rolle des Netzwerks für das Unternehmenswachstum. «In der Schweiz gibt es zum Glück viele Pools, auf die man in der frühen Wachstumsphase zurückgreifen kann.» Für sein erstes Unternehmen konnte Born so das Kapital gewinnen, um eine Garage als Büro anzumieten und erste Patente einzureichen.

Networking erachten beide als zentral, um als Unternehmen und Unternehmerpersönlichkeit zu wachsen. Networking um des Networkings willen ist aber auch keine hilfreiche Strategie. «Networking sollte nicht zum Selbstzweck werden», so Born. Ähnlich sieht es Jenny: «Ich konzentriere mich eher darauf, Eins-zu-eins-Gespräche zu führen, um auch belastbarere Beziehungen aufzubauen.»

Die beiden sprechen im Swiss Growth Talk ausserdem darüber, wie sie in der Vergangenheit Investoren überzeugen konnten. Sowohl für PXL Vision als auch für Planted sei es essenziell gewesen, die Investoren das Produkt erleben und ausprobieren zu lassen. «Wir wussten genau, dass unsere Investoren die Produkte zu sich nach Hause bestellen und probieren werden», berichtet Jenny. Das sei enorm wichtig gewesen, um Vertrauen aufzubauen.

Solange man wächst und das Geld sinnvoll investiert, steht Profitabilität oft nicht im Vordergrund.
Michael Born – Mitgründer und CEO von PXL Vision

Über Wachstum und Profitabilität

Mit PXL Vision konnte Michael Born bereits früh einen Grosskunden gewinnen, dessen Umsätze es ihm ermöglichten, sein Wachstum zu finanzieren. Dennoch räumt er ein: «Häufig versucht man zu früh, profitabel zu sein.» Gerade in Branchen, in denen «The winner takes it all»-Prinzip bestehe, müsse man grösser und langfristiger denken.

Auch für Jenny und Planted steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt Profitabilität nicht im Vordergrund. «Wir sind ein forschendes Unternehmen.» Ziel sei es, Menschen eine Fleischalternative anzubieten, die es erlaubt, beim Essen an Traditionen festhalten zu können, ohne der Umwelt oder Tieren zu schaden.

Christoph Jenny

Christoph Jenny

Mitgründer von Planted

Christoph Jenny hat 2019 gemeinsam mit drei Freunden Planted gegründet. Planted entwickelt mit einem innovativen Verfahren Fleischersatz auf Pflanzenbasis. Dem noch jungen Unternehmen ist es seit seiner Gründung gelungen, Finanzierungsrunden erfolgreich zu meistern und in den DACH-Raum zu expandieren.

Michael Born

Michael Born

Mitgründer und CEO PXL Vision

Michael Born ist ein Vollblutunternehmer. Nach dem Verkauf seiner ersten Firma Dacuda hat er gemeinsam mit drei Arbeitskollegen PXL Vision gegründet. Das Unternehmen bietet eine Technologielösung an, die mittels künstlicher Intelligenz die Identität einer Person prüft. PXL Vision hat in den vergangenen Jahren mehrere Auszeichnungen erhalten – darunter auch das SEF.Growth-Label.

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