Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index ist im 2. Quartal 2015 deutlich angestiegen und steht aktuell bei 1,37 Indexpunkten. Eigenheimpreise und Hypotheken für Privathaushalte nahmen angesichts der schwachen Konjunktur unverhältnismässig stark zu. Ausserdem befindet sich der Eigenheimmarkt weiterhin im Sog der boomenden Renditeliegenschaften.

Zürich/Basel, 04. August 2015 – Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index stand im 2. Quartal 2015 bei 1,37 Punkten. Gegenüber dem Vorquartal stieg der Index damit innerhalb der Risikozone um 0,10 Punkte, was der stärkste Indexanstieg seit dem 4. Quartal 2012 ist. Die Hypothekarvolumen der privaten Haushalte legten rund 3,5 Prozent zum Vorjahr zu, während sich die Eigenheimpreise nominal um knapp 2 Prozent verteuerten. Solche Wachstumsraten scheinen im historischen Vergleich zwar eher moderat, sind jedoch angesichts der schrumpfenden Wirtschaftsleistung und der deutlich fallenden Konsumentenpreise vergleichsweise hoch. Gleichzeitig wurde im vergangenen Halbjahr der seit Anfang 2014 anhaltende Trend zu einer Abflachung der Verschuldungs- und Preisdynamik gestoppt.

Auch das Kauf-zu-Mietpreisverhältnis nahm im vergangenen Quartal wieder leicht zu. Denn im Gegensatz zu den Preisen für Eigentumswohnungen flachte die Mietpreisentwicklung weiter ab. Auffallend waren dabei die Mieten bei Neubauten, die zum Vorjahr um 3 Prozent fielen. Tiefere Mieten trüben zwar die Renditen von Immobilieninvestitionen, doch im Umfeld von Negativzinsen und Anlagenotstand bleibt auch der Eigenheimmarkt im Sog eines überhitzenden Markts für Renditeliegenschaften. So verharrten die Kreditanträge für zur Vermietung vorgesehene Eigentumswohnungen im 2. Quartal 2015 nahe dem Allzeithoch.

Der Indexanstieg bestätigt, dass auf dem Eigenheimmarkt noch längstens keine Entwarnung gegeben werden kann. Einerseits ist die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden aufgrund der günstigen Hypothekarzinsen weiterhin sehr hoch, andererseits hat die Investitionsnachfrage nach Immobilien auch auf dem Eigenheimmarkt ein hohes Gewicht erhalten. Es ist jedoch zu erwarten, dass die Preiswachstumsraten bei den Eigenheimen im zweiten Halbjahr 2015 im Einklang mit der konjunkturellen Lage ihren Abwärtstrend wieder aufnehmen.

Der Anstieg des Immobilienblasenindex führt zu Veränderungen auf der Gefahrenkarte. Die Region Luzern zählt aufgrund der Verschärfung der Ungleichgewichte neu zu den Gefahrenregionen. Luzern verzeichnet neben der Region Innerschwyz aktuell die stärksten Preiswachstumsraten aller Gefahrenregionen. Appenzell Innerrhoden – wo die Preise in den letzten zehn Jahren um fast 70 Prozent stiegen – gehört neu zu den Monitoringregionen.

UBS Swiss Real Estate Bubble Index – 2. Quartal 2015


Auswahl der Gefahren- und Monitoringregionen
Unsere Auswahl der Gefahrenregionen ist gekoppelt an den Stand des UBS Swiss Real Estate Bubble Index und beruht auf einem mehrstufigen Selektionsverfahren basierend auf regionalen Bevölkerungs- und Immobilienpreisdaten.

Regionale Gefahrenkarte – 2. Quartal 2015

UBS Switzerland AG


Kontakte

Claudio Saputelli, Leiter CIO WM Swiss & Global Real Estate
Tel. +41-79-513 50 45

Dr. Matthias Holzhey, Ökonom CIO WM Swiss & Global Real Estate
Tel. +41-44-234 71 25

Der Report UBS Swiss Real Estate Bubble Index kann unter folgendem Link im Internet abgerufen werden: www.ubs.com/swissrealestatebubbleindex-de.

Der Index erscheint vierteljährlich. Der nächste Publikationstermin ist der 4. November 2015.

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