Zürich/Basel, 13. Februar 2015 – Die Aufhebung der Untergrenze von 1,20 Franken zum Euro durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte deutliche Bremsspuren in der Wirtschaft hinterlassen. Die Ökonomen von UBS haben aufgrund der Frankenaufwertung ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandprodukt 2015 von ursprünglich 1,8 Prozent auf 0,5 Prozent gesenkt. Für das laufende Jahr wird ein negativer Wachstumsbeitrag der Nettoexporte erwartet, insbesondere dürften die Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie und der Tourismus von der Frankenaufwertung betroffen sein. Auch eine Periode mit negativem Quartalswachstumsraten in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen kann in diesem Szenario nicht ausgeschlossen werden, was als technische Rezession definiert wird. Für 2016 gehen die UBS-Ökonomen neu von einem Wachstum von 1,1 Prozent anstelle von 1,7 Prozent aus.

In ihrem Hauptszenario gehen die UBS-Analysten für den EURCHF-Wechselkurs über die nächsten sechs Monate von einer Seitwärtsbewegung um Parität aus. Ein breit abgestütztes Wachstum in Europa dürfte die Attraktivität europäischer Anlagen erhöhen und die politischen Risiken reduzieren. Deshalb rechnen die UBS-Analysten für die nächsten zwölf Monate mit einem leichten Anstieg des EURCHF-Kurses, wobei die Mitte der Schwankungsbreite bei 1,05 liegen dürfte. Für den USDCHF-Wechselkurs gehen die UBS-Analysten von einer volatilen Seitwärtsbewegung um 0,91 aus.

Solange aber der Schweizer Franken deutlich überbewertet bleibt, dürfte auch die SNB an den Negativzinsen als Instrument festhalten, was die Attraktivität von Frankenanlagen schmälert. Die UBS-Ökonomen rechnen damit, dass weder die Europäische Zentralbank (EZB) noch die SNB die kurzen Zinsen vor 2017 in den positiven Bereich anheben werden. Auch die langfristigen Zinsen dürften bei der erwarteten, schwachen wirtschaftlichen Entwicklung noch lange tief bleiben, könnten jedoch zwischenzeitlich auch ins Positive rutschen. Insbesondere falls die Bank of England (BoE) und die Federal Reserve (Fed) im zweiten Halbjahr, wie erwartet, den Weg für eine Straffung der Zinsbedingungen ebnen, dürften auch die zehnjährigen Eidgenossen nach oben folgen und in zwölf Monaten wieder positive Renditen bieten.

Die im Jahr 2013 begonnene Abkühlung auf dem Eigenheimmarkt setzte sich 2014 fort. Die Preisanstiege für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser lagen im Jahr 2014 unter den durchschnittlichen Preiswachstumsraten der letzten 15 Jahre. Langfristige Folgen der Mindestkursaufgabe, wie etwa höhere Arbeitslosigkeit und fallende Löhne, sind Gift für die optimistische Preiserwartung bei Immobilien. Vorerst dürfte aber der Immobilienmarkt nur geringfügig negativ betroffen sein. Da die Zinsen in der Schweiz in jüngster Zeit noch weiter gefallen sind und die Einwanderung in der kurzen Frist robust bleiben dürfte, werden diese wichtigsten Haupttreiber den Schweizer Immobilienmarkt weiter stützen. Trotzdem gehen die UBS-Analysten davon aus, dass der Zyklus bei Eigenheimen seinen Höhepunkt überschritten hat und die Preise für dieses Jahr bestenfalls stagnieren werden.

Quelle: Seco, UBS

 

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